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Heft 18 /2010 - Deutsche Gesellschaft für Logotherapie und ...

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Rezensionen<br />

Ab Kapitel 5 (Evolution <strong>und</strong> Leben) widmen sich die Autoren mehr <strong>und</strong><br />

mehr genuin philosophischen Themen: Bewusstsein (Kapitel 6), naturphilosophische<br />

Aspekte von Gewissheit <strong>und</strong> Wahrheit (Kapitel 7) <strong>und</strong> Spiritualität<br />

<strong>und</strong> Religion (Kapitel 8). Es soll demnach das erklärt <strong>und</strong> dargelegt werden,<br />

was „die Welt im Innersten zusammenhält“ (Goethe), was sozusagen<br />

die letzte Einheit der kosmischen Wirklichkeit, einschließlich des Bewusstseins,<br />

ausmacht. Ein gewagtes, ein hohes Ziel, dem sich die Autoren aus verschiedenen<br />

Perspektiven, vor allem aber aus der Sicht der Quantenphysik annähern.<br />

Folgende Kerngedanken seien an dieser Stelle zitiert:<br />

„Die bisherigen Erfolge der Natur- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften werden keineswegs<br />

<strong>für</strong> überflüssig erklärt oder gar geleugnet. Hinter den Phänomenen,<br />

die uns im Alltag begegnen, verbirgt sich eine Einheit, die aber nicht auf<br />

irgendwelchen ‚Atomen’ beruht, sondern letztlich auf einer abstrakten Quanteninformation,<br />

die als eine ‚geistige Einheit’ verstanden werden kann. Bisher<br />

reflektierten die Naturwissenschaften kaum darüber, dass das einzig wirklich<br />

Gewisse <strong>für</strong> jeden von uns Menschen die bewussten Gedanken in seinem<br />

Bewusstsein sind. Meine Sinne können mich vielfach täuschen, – darüber,<br />

dass diese bewussten Gedanken gegenwärtig in meinem Bewusstsein<br />

sind, kann ich mich nicht täuschen.<br />

Wissenschaft kann als der Versuch betrachtet werden, diese Gewissheit so<br />

gut wie möglich auch auf den Zusammenhang zwischen den Gedanken <strong>und</strong><br />

denjenigen Entitäten auszudehnen, worüber mit diesen Gedanken gedacht<br />

wird – oder anders ausgedrückt, auf den Zusammenhang zwischen der Realität<br />

<strong>und</strong> ihrer gedanklichen Erfassung durch uns Menschen. Mit dem durch<br />

die Protyposis verstehbar gemachten Begriff von Materie <strong>und</strong> der damit zugleich<br />

<strong>für</strong> die Naturwissenschaften leichter sichtbar werdenden Realität des<br />

Geistigen können jetzt auch Verbindungen zu menschlichen Erfahrungen<br />

hergestellt werden, die unter dem bisherigen Paradigma ignoriert werden<br />

mussten. Die Quantentheorie lässt mit ihrer universellen Gültigkeit deutlich<br />

werden, dass sowohl die Vorstellung einer durchgängigen Kausalität alles<br />

faktischen Geschehens als auch die einer alleinigen <strong>und</strong> ausschließlichen<br />

Realität des Materiellen wissenschaftlich unhaltbar ist“ (S. 12f.).<br />

Es ist <strong>für</strong> den Rezensenten eine eigene, philosophische Frage, ob die am<br />

umfassendsten herausgearbeitete Quantentheorie tatsächlich universelle, –<br />

also auch auf das Geistige – bezogene Gültigkeit hat, oder nur im quasi „unendlichen<br />

Reich“ der kosmisch-physischen Wirklichkeit gilt. Um der nicht<br />

willkürlich gestellten Frage ein besonderes Gewicht zu verleihen, wird hier<br />

auf einen essentiellen Text des deutschen Weisheitslehrers Bezug genommen,<br />

der da lautet:

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