Heft 18 /2010 - Deutsche Gesellschaft für Logotherapie und ...
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Rezensionen<br />
Oscar Brenifier: Buchreihe „Philosophieren mit neugierigen Kindern“, aus dem<br />
Französischen von Tobias Scheffel, Boje Verlag, Köln, <strong>2010</strong>, je 96 Seiten, je<br />
14,95 Euro.<br />
Band 1: „Ich – Was ist das?“, Illustrationen von Aurélien Débat,<br />
Band 2: „Glück – Was ist das?“, Illustrationen von Catherine Meurisse,<br />
Band 3: „Gut <strong>und</strong> Böse – Was ist das?“, Illustrationen von Clément Devaux.<br />
Kinder sind Weltmeister im Fragenstellen. Und sie stellen mit Vorliebe gerade<br />
solche Fragen, auf die es mehrere Antworten oder gar keine Antwort gibt<br />
– philosophische Fragen eben. Wer weiß schon genau, was Ich eigentlich bedeutet,<br />
ob man glücklich sein kann, ohne es zu merken oder ob man lieber<br />
verhungern soll, anstatt andere zu bestehlen?<br />
Der französische Philosoph Oscar Brenifier hat solche originellen philosophischen<br />
Fragen in seinen ersten drei Ausgaben „Ich – Was ist das?“, “Glück<br />
– Was ist das?“ <strong>und</strong> „Gut <strong>und</strong> Böse – Was ist das?“ der Reihe „Philosophieren<br />
mit neugierigen Kindern“ gesammelt. Seine Bücher richten sich an Leser<br />
ab etwa 8 Jahren, deren Eltern <strong>und</strong> Lehrer. Oscar Brenifier ist Doktor der Philosophie<br />
<strong>und</strong> einer der bekanntesten Philosophen unserer Zeit. Er veranstaltet<br />
in zahlreichen Ländern Seminare <strong>und</strong> Workshops <strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Erwachsene.<br />
Die neue Buchreihe ist international derart erfolgreich gestartet, dass<br />
sie bereits in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde.<br />
Ihren ganz eigenen Reiz erhalten die Bücher durch hinreißende mehrfarbige<br />
Illustrationen im Comic-Stil. Besonders im Auftaktband der Reihe „Ich<br />
– Was ist das?“ <strong>und</strong> im dritten Band „Gut <strong>und</strong> Böse – Was ist das?“ erschließen<br />
die ganzseitigen Bilder auf humorvolle Weise den philosophischen Gehalt<br />
der Kinderfragen. Auf die Frage: „Betrachtest du dich gern im Spiegel?“<br />
sieht man ein bebrilltes Kerlchen mit roten Sommersprossen. Es küsst sein<br />
eigenes Spiegelbild <strong>und</strong> liefert eine mögliche Antwort gleich mit: „Ja, weil<br />
ich schön bin.“ Diese Antwort wird in typisch philosophischer Manier („Ja,<br />
aber ...“) mehrfach hinterfragt, z.B. „Bist du schön oder findest du dich schön?<br />
oder „Findest du dich schön, weil du dich magst?“<br />
Der Aufbau jedes Buches ist identisch: Der übergreifenden Frage des Titels<br />
werden jeweils sechs Themen untergeordnet. Diese Themen sind in einem<br />
praktischen Daumenregister angeordnet, in welchem jeder Reiter zur<br />
besseren Orientierung eine andere Farbe besitzt. Zu jedem Thema gibt es eine<br />
philosophische Frage mit mehreren Antwortmöglichkeiten. Diese sind aber<br />
keine abschließenden Antworten, sondern sie werden selbst zum Ausgangspunkt<br />
<strong>für</strong> wieder neue Fragen. Zu jedem Thema findet sich ein Anhang, der<br />
das Wichtigste zusammenfasst <strong>und</strong> weiterführende Aspekte zu bedenken gibt.<br />
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