Heft 18 /2010 - Deutsche Gesellschaft für Logotherapie und ...
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Rezensionen<br />
Uwe Böschemeyer, Du bist viel mehr. Wie wir werden, was wir sein könnten,<br />
Ecowin Verlag, Salzburg <strong>2010</strong>, 209 Seiten, 19,95 Euro<br />
Wer wir im Gr<strong>und</strong>e sind <strong>und</strong> demnach auch sein könnten, darüber reflektiert<br />
Uwe Böschemeyer, Begründer der Wertimagination <strong>und</strong> der Wertorientierten<br />
Persönlichkeitsbildung, Leiter des Lüneburger Institutes <strong>für</strong> Wertimagination.<br />
Sein Buch hat zwei Vorgänger, diese dritte Version sei – auf Anregung<br />
des Verlegers – gründlich überarbeitet worden, heißt es in der Einleitung.<br />
Nachdem der Autor knapp skizziert, was den Leser in diesem Buch<br />
erwartet, widmet er sich der Charakterlehre des Enneagramms, das er als<br />
eine tragende Säule der Wertorientierten Persönlichkeitsbildung ansieht (S.<br />
13 – 22). Die sicherlich originelle Idee wird hier dicht entfaltet, der zufolge<br />
das Enneagramm nicht nur als Typologisierung aufgefasst, sondern wertorientiert<br />
interpretiert werden kann <strong>und</strong> soll. Zuvor jedoch fasst der Autor den<br />
Inhalt des Konzeptes der Wertorientierten Persönlichkeitsbildung zusammen.<br />
Stichwortartig ausgedrückt: Es ist zu unterscheiden zwischen existenziellem<br />
<strong>und</strong> krankhaftem Leiden. Erstere Form hat mit Wachstumskrisen des Lebens,<br />
mit Leiden am Leben selber zu tun, das – als menschliches Leben – immer<br />
schon mit Fragen nach der eigenen Identität [wer bin ich, wer ist Ich], nach<br />
Wert <strong>und</strong> Sinn, nach Halt <strong>und</strong> nach Gott verknüpft ist.<br />
Wertorientierte Persönlichkeitsbildung [WOP] sei keine Therapie, sondern<br />
ein neuer, „eigenständiger, ‚dritter Weg’ neben krankheits- <strong>und</strong> konfliktorientierter<br />
Psychotherapie“; sie sei „geistig-emotionale Begleitung nicht kranker<br />
Menschen auf dem Weg zu sich <strong>und</strong> zu anderem Leben, zum Sinn <strong>und</strong><br />
zum Gr<strong>und</strong> des Seins“; sie fördere geistige Potenziale <strong>und</strong> sei deshalb dem<br />
Bereich der Erwachsenenbildung zuzuordnen. Dass dadurch Prävention seelischer<br />
<strong>und</strong> körperlicher Erkrankungen im besten Sinne geschieht, leuchtet ein.<br />
Das alles vollzieht sich auf der Gr<strong>und</strong>lage des Menschenbildes der sinnzentrierten<br />
<strong>Logotherapie</strong> Viktor E. Frankls, heißt es weiter (S. 16), „mit der Betonung<br />
von Geist <strong>und</strong> seinen Aspekten Wert, Sinn, Freiheit, Verantwortlichkeit,<br />
Liebe“. Ziel der WOP sei, Zugang zu den Quellen der eigenen Wertgefühlskräfte<br />
zu finden, um dadurch Orientierung, aber auch Zuwachs an Energie<br />
zu gewinnen. Werte seien „auch Energiezentren mit hoher Anziehungskraft“<br />
<strong>und</strong> diese [Wert-Energiezentren] fühlbar entdecken zu helfen, sei eine herausragende<br />
Aufgabe in unserer Zeit. Bei dieser Aufgabe spiele die vom Autor<br />
entwickelte Methode der Wertimagination, also die fachlich begleitete<br />
„Wanderung“ zu den „Quellen der Wertgefühlskräfte“ eine besondere Rolle,<br />
zumal in ihr „Höhen- <strong>und</strong> Tiefenpsychologie“ zusammenspielen.<br />
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