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Heft 18 /2010 - Deutsche Gesellschaft für Logotherapie und ...

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70<br />

Rezensionen<br />

Wäre das menschliche Leben nur auf das Irdische beschränkt, müsste die<br />

Situation des Menschen auf Erden als tragisch bezeichnet werden. Die sogenannte<br />

„theistische Hypothese“ oder die christliche Heilsbotschaft besagt<br />

aber, dass die Hoffnung durchaus berechtigt ist, mit einer unzerstörbaren<br />

Zukunft zu rechnen, „die eine transzendente Erfüllung des Erkenntnisstrebens,<br />

des sittlichen Strebens, der Sehnsucht nach Glück <strong>und</strong> [nach] dem Sieg<br />

der Gerechtigkeit Wirklichkeit werden lässt“ (S. 342).<br />

Sicher trifft es zu, dass die Gestalt Christi, in der „Gott auf den Menschen<br />

zukommt“, eine jenseitige Zukunft [in der wesenhaft geistigen Dimension<br />

der Ewigen Wirklichkeit, im ewig heilen Ur-Sprung] eröffnet, die man sich<br />

nicht selber machen kann. So gesehen, ist jedes Glück als beatitudo imperfecta<br />

auf die endgültige Vollendung im Leben des Ewigen hingeordnet <strong>und</strong> dort<br />

aufgehoben, sagt sinngemäß János Vik.<br />

Schön fand der Rezensent den im „Ausblick“ formulierten Gedanken: „Die<br />

Erfahrung von Glück – verstanden als die unbeabsichtigte Nebenwirkung<br />

von erfülltem Sinn <strong>und</strong> begegnendem Sein – kann als eine Heilserfahrung<br />

bzw. als die immanente <strong>und</strong> deshalb vergängliche, aber [dennoch] reale Vorwegnahme<br />

des transzendenten Heils verstanden werden. Infolgedessen wird<br />

der konkrete Sinn des Lebens sowohl in der Existenzanalyse <strong>und</strong> <strong>Logotherapie</strong><br />

Viktor E. Frankls als auch in der christlichen Heilsbotschaft bleibend als<br />

Gabe <strong>und</strong> Aufgabe gesehen“ (S. 358f.).<br />

Dass diese Dissertation mit dem bedeutenden Johann Michael Sailer-Preis<br />

ausgezeichnet wurde, ist ein klares Zeichen <strong>für</strong> die hochqualitative Arbeit<br />

des Verfassers. Der Rezensent kann dies nur bestätigen.<br />

Otto Zsok

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