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Download - Freud Lacan Gesellschaft - Psychoanalytische ...

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nichts besser, wir kommen auch immer zu spät. Einen psychoanalytischen<br />

Brumaire kann es nicht geben. Anhören zu mUssen, wie<br />

die Wirkungen sich ihre Ursachen greifen, ist an der Grenze des<br />

Erträglichen. Der "andere Schauplatz" ist immer schon verlassen,<br />

wenn wir ihn betreten. Jeder Psychoanalytiker kennt den Preis, der<br />

hier zu zahlen ist, dessen kleine MUnzeinheit die Einsamkeit ist. Auch<br />

darum ziehen es viele vor, von Psychotherapie und ich-weiß-nichtwas-noch-alles<br />

zu sprechen. Aber, daß Psychoanalytiker die einzigen<br />

wären, denen es so geht, ist ein Irrtum. Die Reise an andere, unentdeckte<br />

Kontinente, weiße Flecken auf der Landkarte, da, wo die Schwarzen<br />

wohnen, findet in vielen Formen statt.<br />

Versuch, Essai: Piraterie. JTngam ist der griechische Ursprung und<br />

heißt: versuchen, sich bemUhen. Der Kreter Kazantzakis beginnt<br />

seinen Alexis Sorbas mit dem Satz: Ich begegnete ihm zuerst in<br />

Piräus - da geht die ganze Chose los. Ort der Versuchung, am Rande<br />

des Meeres. Eine andere Geschichte, die Geschichte der Schiffe, die,<br />

so groß und schwer sie auch sein mögen, durchs Wasser ptlugen, ohne<br />

Spuren zu hinterlassen. Nur Zeit, nicht Raum. Ob die nicht so ganz<br />

Alten sich deswegen das Paradies als eine Erde ohne Meer vorstellten:<br />

Eine Welt ohne die Versuchung des Spurlosen?<br />

In der Apokalypse des heiligen Johannes kann man lesen: ti<br />

i1ciAUcrcrU DUX eonv eh. Aber dies ist nun wirklich eine andere<br />

Geschichte. Von Moby Dick, dem großen weißen,ja, weiß ist er! Wal<br />

und seinem Jäger Achab. Von Walen, die die Menschen aufs Meer<br />

ziehen; Objekten, darin der Trieb umgeht, so, daß es diese Gattung der<br />

größten Säugetiere fast ausgelöscht hätte. Die abenteuerliche Geschichte<br />

der Entdeckung der Welt ist nur zu einem geringen Teil die<br />

Geschichte von Goldgräbern.<br />

Die Eignung exotischer GewUrze, unseren Geschmacks- und Geruchssinn<br />

auf neue, bis dahin unbekannte Art zu reizen, hat beigetragen,<br />

den Seeweg nach Indien zu finden. Ein Leben ohne Pfeffer<br />

können wir uns heute kaum vorstellen. Und wer könnte mit Sicherheit<br />

ausschließen, daß es die unheimlichen Laute der Wale waren, von<br />

denen Menschen zwischen die Eisberge und in den undurchdringlichen<br />

Nebel des Nordmeeres gezogen wurden? Daß am Ende einer solche<br />

gefahrlichen Reise manchmal auch ein ansehnl icher Geldertrag stand,<br />

mutet eher wie ein Schleier an, der sich Uber andere - sinnlichere -<br />

Motive legt, die wir uns lieber nicht eingestehen wollen. Andere<br />

Versuche ...<br />

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