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Download - Freud Lacan Gesellschaft - Psychoanalytische ...

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was my first introduction to the jewish community of West Berlin" ...<br />

Ein neues Kapitel aus der blutigwunden Liebesgeschichte der Juden zu<br />

dem, was Deutschland, was Berlin sein könnte, wenn nur ...<br />

Man lacht, wenn man die Typen wiedertrifft, die, nachts und der<br />

Kinder wegen, kein Auto weit und breit, an der Fußgängerampel auf<br />

Grün warten, man findet in den Geschichten den verklemmten<br />

jungdeutschen Antisemitismus wieder und lacht nicht mehr, die<br />

blonde Hoffnung, in den Dreckhaufen der Geschichte doch noch<br />

Ordnung zu bringen: Vergangenheitsbewältigung. Gescheitelte Geschichte,<br />

ausrasierter Nacken. Geschichten? Lange Erzählungen,<br />

kurzzeilig nur und doch so raumgreifend, gesäumte Prosa, dicht und<br />

doch nicht undurchdringlich. Auf engstem Raum und unfrisiert,<br />

contes a quatres vents.<br />

Und vieHeicht ist Berlin ein Wartesaal, alle sind auf der Durchreise,<br />

Transit. In der Ecke lungern zwei Gestalten und spielen Buchstabenwürfelspiel,<br />

scheppern die Buchstabenknochen der Stadt in einem<br />

Becher und haben nicht mehr Berlin sondern: Rliebn (West). Vor<br />

Jahren fuhr ich mit Lucien Israel durch die Stadt. Am Rande der<br />

Tagung <strong>Lacan</strong> Lesen. Wir kamen vom Grunewald her. Über den<br />

Kudamm zurück ins Zentrum, Auf Höhe des Mendelssohn-Baus, der<br />

heute die Schaubühne beherbergt, meinte er in den Tabakrauch<br />

hinein: "Es ist seltsam, aber für mich hat Berlin etwas von Tel Aviv,<br />

Dizengoff .,," Zur Tagung <strong>Lacan</strong> Lesen kamen wir etwas zu spät.<br />

What sort of a wish? Jewish, Kinder, laßt einen Rest auf eurem<br />

Teller, zum Zeichen für: Nächstes Jahr in Jerusalem/Le-shana ha-baa<br />

birushalajim! Und wenn es auch bloß wieder der Prenzelberg sein<br />

soHte,<br />

Susan Neiman: Slow Fire, Jewish notes from Berlin; New York:<br />

Schocken 1992.<br />

Schocken? Das war einmal: SchockeniBerlin. Aus einer alten Verlagsankündigung:<br />

"Die Bücherei des Schocken Verlages wiH in allmählichem<br />

Aufbau aus dem fast unübersehbaren und häufig unzugänglichen<br />

Schrifttum aller Länder und Zeiten in sorgfältiger Auswahl dasjenige<br />

darbieten, was den suchenden Leser unserer Tage unmittelbar anzusprechen<br />

vermag. Die alte hebräische Literatur, deren Lebendigkeit<br />

sich gerade in kritischen Zeiten bewährt, soll durch sinnvolle Auszüge<br />

und angemessene Übertragungen, sowie durch zweisprachige Ausgaben<br />

dem heutigen Leser erschlossen werden." Das war 1935,<br />

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