Der UMC 0.18 Design Flow am Beispiel eines PDA ... - Mpc.belwue.de
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Prototyp <strong>eines</strong> digitalen EEGs auf Basis <strong>eines</strong> FPGAs<br />
für die Neurofeedbacksignalverarbeitung<br />
treten und je<strong>de</strong>rzeit kontrolliert reproduziert wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Ein wesentlicher Anwendungsbereich <strong>de</strong>s BCI ist <strong>de</strong>r<br />
Einsatz als unterstützen<strong>de</strong>s Hilfsmittel bei neurologischen<br />
Störungen und Verletzungen. Patienten mit<br />
erheblichen Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s neurologischen<br />
Systems bietet das BCI die Möglichkeit, Teile dieser<br />
Beeinträchtigungen zu kompensieren. An ALS 5 erkrankten<br />
Patienten, die aufgrund <strong>de</strong>r Zerstörung <strong>de</strong>s<br />
peripheren 6 Nervensystems in ihrer Bewegungs- und<br />
Verständigungsmöglichkeit erheblich eingeschränkt<br />
sind, ermöglicht das BCI beispielsweise die Steuerung<br />
einer Computereingabeschnittstelle, um sich ihrer<br />
Umwelt mitzuteilen.<br />
Grundlegen<strong>de</strong> Metho<strong>de</strong>, die sowohl für das Neurofeedback<br />
als auch das BCI eingesetzt wird, ist die<br />
Elektroenzephalographie.<br />
2.2. Elektroenzephalographie<br />
Eine weit verbreitete Metho<strong>de</strong> zur Messung, Aufzeichnung<br />
und Analyse <strong>de</strong>r elektrischen Hirnaktivität<br />
ist die Elektroenzephalographie. Erfasst wer<strong>de</strong>n mit<br />
dieser Metho<strong>de</strong> die spontanen o<strong>de</strong>r evozierten 7 Potentialschwankungen,<br />
die bei <strong>de</strong>r Informationsverarbeitung<br />
<strong>de</strong>r Nervenzellen in <strong>de</strong>r Großhirnrin<strong>de</strong> entstehen.<br />
Die feststellbaren Potentialschwankungen<br />
beruhen dabei auf <strong>de</strong>n synchronisierten Aktivitäten<br />
ganzer Nervenzellverbän<strong>de</strong>n.<br />
Typischerweise erfolgt eine nichtinvasive Ableitung<br />
<strong>de</strong>r EEG-Signale mit Hilfe von Metallelektro<strong>de</strong>n, welche<br />
an <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Ableitpunkten auf <strong>de</strong>r<br />
Schä<strong>de</strong>loberfläche angebracht wer<strong>de</strong>n. An <strong>de</strong>r Kontaktstelle<br />
zwischen <strong>de</strong>m physiologischen Körpergewebe<br />
und <strong>de</strong>m Elektro<strong>de</strong>nmaterial erfolgt <strong>de</strong>r Übergang<br />
von einer körperseitigen Ionenleitung auf eine<br />
Elektronenleitung in <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>. Das elektrische<br />
Verhalten <strong>de</strong>r Kontaktstelle stellt für <strong>de</strong>n Signaltransport<br />
insges<strong>am</strong>t einen komplexen Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
dar. Diese Elektro<strong>de</strong>nimpedanz wirkt sich in<br />
einem hohen Maße auf die erreichbare Qualität <strong>de</strong>r<br />
Signalableitung aus und ist massiv vom verwen<strong>de</strong>ten<br />
Elektro<strong>de</strong>nmaterial abhängig.<br />
Für die Ableitung, Verarbeitung und Ausgabe von<br />
EEG-Signalen können prinzipiell zwei unterschiedliche<br />
Systemarten unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Bei einem<br />
analogen System wer<strong>de</strong>n die abgeleiteten EEG-Signale<br />
ausschließlich analog verarbeitet und ausgegeben.<br />
Die Ausgabe <strong>de</strong>s Elektroenzephalogr<strong>am</strong>ms, die<br />
5 ALS - Amyotrophe Lateralsklerose<br />
grafische Darstellung <strong>de</strong>r einzelnen Signalverläufe,<br />
basiert hierbei auf einem mechanischen Schreibsystem,<br />
bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r Potentialschwankungen<br />
entwe<strong>de</strong>r mit Tinte o<strong>de</strong>r mit einem Thermok<strong>am</strong>m auf<br />
Papier übertragen wird. Die zeitliche Auflösung <strong>de</strong>s<br />
abgeleiteten EEGs kann bei diesen Verfahren über<br />
die Papiergeschwindigkeit variiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei einem digitalen System erfolgt hingegen eine<br />
Wandlung <strong>de</strong>r abgeleiteten EEG-Signale in eine digitale<br />
Repräsentationsform. Die digitale Verarbeitung<br />
und Ausgabe <strong>de</strong>r Signale erlaubt eine flexible und beliebig<br />
oft wie<strong>de</strong>rholbare Auswertung <strong>de</strong>s EEGs ohne<br />
zusätzliche Verluste bei <strong>de</strong>r Signalqualität. Die Archivierung<br />
ist auf einem beliebigen Datenträger über einen<br />
langen Zeitraum hinweg möglich. Ein Monitor<br />
dient zur Ausgabe <strong>de</strong>s EEGs, wobei je nach Auflösung<br />
<strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>ten Geräts und eingestellter Zeitbasis,<br />
die Auflösung <strong>de</strong>s abgeleiteten EEGs verän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Gegenüber analogen Systemen bieten<br />
digitale Systeme weitere Zusatzmöglichkeiten, wie<br />
etwa eine direkte Analyse <strong>de</strong>s Frequenzspektrums.<br />
In <strong>de</strong>r diagnostischen Anwendung können neuronale<br />
Funktionen o<strong>de</strong>r mit ihnen verbun<strong>de</strong>ne Störungen und<br />
Ausfälle anhand <strong>de</strong>s EEGs festgestellt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />
ist möglich, da neurologische Zustän<strong>de</strong> und Aktivitäten<br />
über charakteristische Merkmale in <strong>de</strong>n Signalverläufen<br />
<strong>de</strong>s EEGs i<strong>de</strong>ntifizierbar sind. Grundlage für<br />
das Neurofeedback und BCI bil<strong>de</strong>n daher die individuell<br />
extrahierten und aufbereiteten Merkmale aus<br />
<strong>de</strong>n relevanten Signalverläufen, was eine digitale Signalverarbeitung<br />
voraussetzt.<br />
Gebräuchliche Merkmale für die Beschreibung von<br />
EEG-Signalen sind unter an<strong>de</strong>rem:<br />
• Frequenz<br />
• Amplitu<strong>de</strong><br />
• Signalverlauf<br />
Beim Neurofeedback wer<strong>de</strong>n bevorzugt die in einem<br />
EEG-Signal enthaltenen Frequenzanteile für die Generierung<br />
<strong>de</strong>s Feedbacks herangezogen. In <strong>de</strong>n enthaltenen<br />
Frequenzen spiegeln sich die rhythmischen<br />
Aktivitäten <strong>de</strong>s Kortex 8 wi<strong>de</strong>r und liefern einen groben<br />
Anhaltspunkt über die Aktivierung <strong>de</strong>s Bewusstseins.<br />
Insges<strong>am</strong>t erstreckt sich <strong>de</strong>r klinisch relevante Frequenzbereich<br />
bis etwa 70 Hz.<br />
Die zu erwarten<strong>de</strong>n Amplitu<strong>de</strong>nwerte bei einer nichtinvasiven<br />
Ableitung <strong>de</strong>r EEG-Signale an <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>loberfläche<br />
liegen in einem Bereich von etwa 1 -<br />
100 μV. Invasiv, bei einer Ableitung direkt an <strong>de</strong>r Kortexoberfläche,<br />
sind diese Amplitu<strong>de</strong>nwerte ungefähr<br />
6 in <strong>de</strong>n äußeren Bereichen <strong>de</strong>s Körpers befindlich<br />
7 bewirken, erzeugen; syn. hervorrufen<br />
8 äußere Schicht <strong>de</strong>s Großhirns<br />
MPC-Workshop, Juli 2009<br />
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