Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse familienfreundlicher ...

eingeführt, fallen (abhängig von der Leistungsfähigkeit der Lösung)
entsprechende Investitionskosten an.
Die laufende Koordination, beispielsweise die Abstimmung von Teilzeitwünschen
junger Mütter, erfordert einen geringen Zeitaufwand für
die Koordination. Insbesondere wenn mit geringen Pensen gearbeitet
wird, muss die Arbeitsübergabe jedoch sorgfältig geplant werden. Bei
der Umwandlung einer Vollzeitstelle in zwei (vollzeitferne) Teilzeitstellen
fallen allenfalls Kosten für die Beschaffung einer weiteren Arbeitskraft
für das frei werdende Arbeitsvolumen an.
Best Practice
Novartis
Die Verantwortung für eine gesunde Balance von Berufs- und Privatleben
liegt nicht allein bei den Mitarbeitenden, auch die Firmenkultur
beeinflusst diese durch ihre Anstellungsbedingungen, Zielsetzungen
und Arbeitsprozesse. Als Arbeitgeber leistet Novartis einen Beitrag zur
Unterstützung der Work-Life-Balance im Rahmen der Arbeitsrealität.
Eine besondere Herausforderung stellt sich hier bei den Mitarbeitenden
mit Familienpflichten.
Novartis erleichtert Eltern den Alltag mit Kinderbetreuungsangeboten
und flexiblen Arbeitsmodellen. Dazu gehören beispielsweise Telearbeit
und das Angebot, mit verringertem Arbeitspensum zu arbeiten.
Vor allem Frauen nutzen häufig das Angebot, die Arbeitszeit zumindest
phasenweise zu reduzieren. Dabei ist es explizit auch möglich,
in höheren beruflichen Positionen in Teilzeit zu arbeiten.
Nicht immer sind flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeitarbeit einfach
mit einer Karriere zu vereinbaren. Novartis strebt hier innovative
Lösungen an, die die Mitarbeitenden unterstützen sollen, sich sowohl
beruflich als auch persönlich zu entfalten. Wenn es Aufgaben und Ziele
einer Stelle erlauben, wird der Wunsch nach Teilzeitarbeit wie auch
nach Teleworking unterstützt. Zurzeit arbeiten 30 Frauen und 6 Männer
in Managementfunktionen bei Novartis in der Schweiz Teilzeit.
2.1.2 Familienbezogene Freistellung
15 Die Betreuung kranker Kinder ist im
Arbeitsrecht (Art. 36) verankert:
«Der Arbeitgeber hat Arbeitnehmern mit
Familienpflichten gegen Vorlage eines
ärztlichen Zeugnisses die zur Betreuung
kranker Kinder erforderliche Zeit im
Umfang bis zu drei Tagen freizugeben.»
Die Geburt eines Kindes stellt für Mütter und Väter in vielerlei Hinsicht
einen grundlegenden Wandel in ihrer Lebensführung dar. Es beginnt
ein anderes Leben mit anderen Gewohnheiten, Interessen und einem
geänderten Zeitrhythmus und Tagesablauf. Rechtlich gilt für Frauen
bei Mutterschaft seit Juli 2005 eine bundeseinheitliche Regelung:
Das Gesetz zur Mutterschaftsentschädigung garantiert einen Mutterschaftsurlaub
von 14 Wochen bei Anspruch auf 80% des durchschnittlichen
Erwerbseinkommens vor der Geburt. Bereits vor Inkrafttreten
dieser Regelung boten zahlreiche Unternehmen (zumeist Grossunternehmen)
den Mitarbeiterinnen einen bezahlten Mutterschaftsurlaub
von 16 Wochen an, abhängig von der Betriebszugehörigkeit sogar
mitunter auch eine längere Zeit. An diesen grosszügigeren Regelungen
dürften die Unternehmen weiterhin festhalten.
Die Ermöglichung einer familienbedingten Auszeit entspricht in der
Regel dem Wunsch der Frauen: In der betrieblichen Praxis zeigt sich,
dass der Wiedereinstieg nach Geburt des Kindes etwa nach einem
halben Jahr erfolgt respektive dass externer Betreuungsbedarf vor
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