Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse familienfreundlicher ...

Tagen bei der Familie zu sein, sondern unterstützt auch den Aushandlungsprozess
einer partnerschaftlichen Aufteilung der Familienaufgaben.
Vorbilder in der Führungsetage
Männern mit dem Wunsch nach einer aktiven Vaterschaft fehlen in
aller Regel die Leitbilder, die ihren Wunsch im Unternehmen legitimieren.
Väter in verantwortlichen Unternehmenspositionen, die sich
in der Familie engagieren und dies im Unternehmen kommunizieren,
strahlen eine wichtige Signalwirkung aus.
Vorteile für Unternehmen
Unternehmen, die gezielt Väter ermutigen, sich stärker in der Familie
zu engagieren, können vermeiden, dass bestehende Konflikte bei der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie versteckt und verschwiegen bleiben
und Arbeitsqualität, -effizienz und Zufriedenheit des Mitarbeiters
beeinträchtigen.
Die Aussenwirkung und der Vorbildcharakter eines solchen Engagements
sind nicht zu unterschätzen. Ein Unternehmen, das aktive Vaterschaft
zu einem Teil seiner Unternehmenskultur erklärt, zeigt sich
innovativ und aktuellen gesellschaftlichen Themen gegenüber hoch
aufgeschlossen. Nicht zuletzt in Bezug auf die Attraktivität als Arbeitgeber
lassen sich so Imageeffekte erzielen.
Kosten für Einführung
und Umsetzung
Best Practice
Ein bezahlter Vaterschaftsurlaub verursacht gegebenenfalls Kosten für
Arbeitsumverteilung oder Mehrarbeit. Bei einer unbezahlten Freistellung
werden Mehraufwendungen durch die eingesparten Personalkosten
gedeckt.
Genossenschaft Migros Zürich
Im Rahmen einer sozial nachhaltigen und familienfreundlichen Unternehmenspolitik
bietet die Genossenschaft Migros Zürich auch Männern
die Möglichkeit, bei der Kinderbetreuung eine aktive Rolle zu spielen.
Seit dem Jahr 2004 wird im Rahmen eines Pilotprojekts ein Vaterschaftsurlaub
angeboten: Männer erhalten das Angebot, während des ersten
Lebensjahres des Kindes bis zu 4 Wochen Urlaub zu nehmen – an
Einzeltagen oder wochenweise an einem Stück in der Zeitspanne der
ersten 12 Monate nach Geburt des Kindes. Der Vaterschaftsurlaub
soll das Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie verbessern, den
Kleinkindern eine grössere Präsenz des Vaters bieten und der Mutter
Entlastung und Freiraum schenken.
Die Kosten für den Vaterschaftsurlaub tragen zu einem Teil die Väter,
zu einem Teil das Unternehmen – entsprechend wird der in Anspruch
genommene Urlaub zur Hälfte als bezahlter Urlaub, zur Hälfte als
unbezahlter Urlaub eingestuft. In begründeten Fällen ist die Migros
zudem bereit, einen Kostenanteil von mehr als 50% zu übernehmen.
Mit dieser Massnahme fördert und fordert die Migros die Väter und
ist gespannt, welche Resonanz dieses Angebot erfährt.
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