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Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse familienfreundlicher ...

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Abbildung 5 zeigt, dass der Einsatz der Massnahmen bereits im Realszenario<br />

zu einer deutlichen Steigerung der Rückkehrquote aus dem<br />

Mutterschaftsurlaub führt (Rückkehreffekt). Die familienfreundlichen<br />

Massnahmen ermöglichen es den Beschäftigten zudem – sofern sie es<br />

wünschen –, mit höheren Pensen in das Unternehmen zurückzukehren<br />

(Teilzeiteffekt Rückkehr) und insgesamt während der betreuungsintensiven<br />

Zeit bis zum 12. Lebensjahr der Kinder mit einer höheren<br />

Stundenzahl zu arbeiten – im Optimalszenario arbeitet die Zielgruppe<br />

mit durchschnittlich 35 Stunden pro Woche überwiegend in Vollzeit<br />

oder vollzeitnah (Teilzeiteffekt Pensenerhöhung). Die erhöhten Pensen<br />

erlauben es dem Unternehmen, bei Rekrutierungsprozessen vermehrt<br />

auf interne Bewerber zurückzugreifen (Karriereeffekt). Im Optimalszenario<br />

werden rund 35% aller Vakanzen im Unternehmen durch interne<br />

Bewerber besetzt. Der Attraktivitätseffekt bei der Mitarbeiterakquisition<br />

eröffnet, bezogen auf sämtliche Besetzungsprozesse des Unternehmens,<br />

ein Einsparpotenzial von bis zu 6% der gesamten Personalbeschaffungskosten.<br />

Im Folgenden werden die möglichen Effekte als Einsparpotenziale<br />

ausgewiesen. Das Einsparpotenzial bezeichnet die Summe, die mittels<br />

entsprechender <strong>familienfreundlicher</strong> Massnahmen eingespart werden<br />

kann, und ist daher im familienunfreundlichen Basisszenario höher<br />

als im familienfreundlichen Realszenario. Die faktischen Einsparungen<br />

werden durch das realisierte Einsparpotenzial ausgewiesen.<br />

4.3.1 Quantifizierbares <strong>Kosten</strong>einsparpotenzial<br />

Werden die ausgeführten Effekte jetzt mit den in Kapitel 4.1 ausgewiesenen<br />

Personalbeschaffungskosten quantifiziert, ergibt sich im<br />

Basisszenario bereits durch die unmittelbar mit der eng gefassten<br />

Zielgruppe B, das heisst ausschliesslich den weiblichen Beschäftigten<br />

mit Kindern bis zu 12 Jahren, verbundenen Effekte ein gesamtes Einsparpotenzial<br />

in Höhe von 693 300 Franken.<br />

Tabelle 6 weist die Einsparpotenziale und -effekte innerhalb der unterschiedlichen<br />

Szenarien aus. Das Einsparpotenzial weist die <strong>Kosten</strong><br />

aus, die einem Unternehmen durch die schlechte Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie entstehen. Im Optimalszenario sind hier noch <strong>Kosten</strong><br />

ausgewiesen, da auch hier – unabhängig von der Familienfreundlichkeit<br />

des Unternehmens – immer noch Eltern nach der Geburt eines<br />

Kindes aus dem Beruf ausscheiden. Familienfreundliche Massnahmen<br />

können nur die auf Grund von Nichtvereinbarkeit verursachten <strong>Kosten</strong><br />

durch Pensenreduzierungen oder Fluktuationen abbauen. Zudem ist<br />

es – die Frage der Erwünschtheit ausser Acht gelassen – kaum denkbar,<br />

dass beide Elternteile nach kurzer Unterbrechung in Vollzeit in<br />

das Unternehmen zurückkehren. Daher bleibt im Optimalszenario<br />

immer noch ein theoretisches <strong>Kosten</strong>einsparpotenzial bestehen, das<br />

sich nicht erschliessen lässt.<br />

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