Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse familienfreundlicher ...
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meisten der betrachteten Unternehmen aktuell keinen Mangel an<br />
qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern haben, wird dieser Effekt<br />
separat ausgewiesen.<br />
Pensenerhöhung bei der gesamten Zielgruppe: Familienfreundliche<br />
Angebote erlauben es nicht nur Rückkehrerinnen, aus dem Mutterschaftsurlaub<br />
zu höheren Pensen an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren,<br />
sondern die Zielgruppe insgesamt erhält die Möglichkeit, höhere<br />
Pensen zu realisieren. Bei einer einmaligen Anhebung der Pensen<br />
steigt dann das verfügbare Arbeitsvolumen im Unternehmen, ohne<br />
dass neue Beschäftigte eingestellt werden müssen. Die durch diesen<br />
«Penseneffekt» geschaffenen höheren Kapazitäten können genutzt<br />
werden, um etwa Fluktuation oder in einer Expansionsphase Personalwachstum<br />
ohne externe Rekrutierungen abzufangen. Externe Personalbeschaffungskosten<br />
können dann eingespart werden. Im Unterschied<br />
zu den vorgenannten Effekten ist der Penseneffekt ein Einmaleffekt,<br />
der auftritt, wenn der Zielgruppe insgesamt erstmalig die Möglichkeit<br />
eröffnet wird, zu höheren Pensen zu arbeiten. In den Folgejahren tritt<br />
dieser Effekt dann nicht mehr auf, da das Arbeitsvolumen nur einmalig<br />
angehoben wird und damit nur einmalige Überhänge entstehen.<br />
Die Möglichkeit der Pensenerhöhung wird dann bereits unmittelbar<br />
nach der Rückkehr aus dem Mutterschaftsurlaub genutzt und wirkt als<br />
«Teilzeiteffekt Mutterschaft».<br />
Penseneffekt<br />
Der Penseneffekt als Einmaleffekt wird daher im Folgenden nicht in<br />
die Berechnung, die sich auf jährlich wiederkehrende Effekte bezieht,<br />
einbezogen. Der Einmaleffekt ist jedoch ein wichtiges Argument<br />
respektive ein wichtiges Potenzial, das genutzt werden kann, wenn<br />
einmalige Finanzierungsspitzen bei der Einführung von familienfreundlichen<br />
Massnahmen etwa durch die Beschaffung von Informationsmaterial<br />
oder die Schulung von Mitarbeitenden für die Beratung<br />
von werdenden Müttern entstehen.<br />
Es sollte bereits an dieser Stelle erwähnt werden, dass auch die Wirkungen<br />
einer familienfreundlichen Personalpolitik insgesamt in aller<br />
Regel nicht auf die Zielgruppe beschränkt bleiben. Viele Massnahmen<br />
(beispielsweise Teilzeitmodelle, Zeitsouveränität, Telearbeitsoptionen)<br />
kommen nach ihrer Einführung allen Beschäftigten zugute und zeigen<br />
damit positive betriebswirtschaftliche Effekte im gesamten Unternehmen.<br />
21 Ein familienfreundliches Unternehmen<br />
kann bei jedem Besetzungsprozess<br />
eine höhere Zahl an Bewerberinnen<br />
und Bewerbern aus der Zielgruppe<br />
der Eltern und der werdenden Eltern<br />
erwarten. Aber auch bei Bewerberinnen<br />
und Bewerbern, die nicht dieser Gruppe<br />
zugehörig sind, schafft das Merkmal<br />
«Familienfreundlichkeit» höhere Attraktivität,<br />
da hiermit eine Mitarbeiterorientierung<br />
des Unternehmens assoziiert<br />
wird. Diese Aussage wurde von den<br />
Personalverantwortlichen bekräftigt und<br />
entsprechend auch als wichtiger Grund<br />
für das Engagement im Bereich Familienfreundlichkeit<br />
genannt.<br />
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