PDF (2,8 MB) - kunst verlassen
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226<br />
Anmerkungen Christian Janecke<br />
Einschränkend für den Gegenstandsbereich der Untersuchung<br />
gilt, daß sie sich schon der Fragestellung nach weniger<br />
auf jene verschiedentlich auch unter dem Namen „Services“ 2<br />
kursierenden Aktivitäten bezieht, die sich vornehmlich als postwendend<br />
schriftlich dokumentierte Thematisierung der Verhältnisse<br />
von Kuratoren, Rezipienten, Künstlern und Auftraggebern<br />
untereinander ergeben und als Kunstbetriebshygiene folglich<br />
mehr zu lesen als zu sehen anbieten, sondern eher auf das überwiegende<br />
Spektrum derjenigen Service-Kunst, die weniger von<br />
Diskussionsforen, als vielmehr entschieden von KünstlerInnen<br />
ausgeht und die im Arrangement ihres Service auf anschaulich<br />
originäre Formen zurückgreift. (Was nicht bedeutet, daß eine<br />
Übertragbarkeit der Ergebnisse in jedem Fall ausgeschlossen werden<br />
muß.)<br />
Zum Einstieg wird „Chindogu“, von dem<br />
ich in zwei Worten wirklich nicht sagen sollte, um was es sich<br />
handelt, mit pseudobenutzbaren Objekten der Gegenwarts<strong>kunst</strong><br />
verglichen, denn deren Produkte sind den Projekten der Service-<br />
Kunst wenigstens unter der Hinsicht ähnlich, die untersucht wird.<br />
Im weiteren werden sie dann aber vernachlässigt, obwohl sie eine<br />
eigene Studie wert wären.<br />
Es werden zentrale <strong>kunst</strong>historische Problemstellungen in Vorläuferformen<br />
herausgearbeitet und das gegenwärtige <strong>kunst</strong>kritische<br />
Spektrum zur Service-Kunst erörtert, um die eigene Perspektive<br />
nicht völlig losgelöst von diesem Hintergrund vorzustellen – und<br />
natürlich, um sie in Auseinandersetzung mit den einschlägigen<br />
Positionen diskutieren und plausibilisieren zu können.<br />
Im Zentrum der Untersuchung steht meine oben angedeutete<br />
Perspektive auf Service-Kunst, ihr Bezug auf Bildlichkeit, auf<br />
Theatralität, auf die Implikationen dessen, was ich als „Vorgeblichkeit“<br />
begreife, sowie ein Seitenblick auf Performance und auf<br />
2 Vgl. hierzu die Beiträge von Helmut Draxler, Andrea Fraser u.a. in<br />
„Games, Fights, Collaborations. Das Spiel von Grenze und Überschreitung.<br />
Kunst und Cultural Studies in den 90er Jahren“, hg. v. Beatrice<br />
von Bismarck/u.a., (Kunstraum der Universität Lüneburg), 1. Aufl. Stuttgart<br />
1996.