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Anmerkungen Christian Janecke
lich – unter der Perspektive allseits verinnerlichter Realkunsthaltung
– bereits selbst schon darstellen.
Verbindet man das Erbe der „Realkunst“
und ihrer Folgen mit dem für die 90er Jahre neuerlich aktuellen
sozialen Engagement in der Kunst bei gleichzeitiger Partikularisierung
der Ansprüche an Wirkmöglichkeiten – beim Betrachter
wie beim Künstler – so dürfte sich m. E. eine kunsthistorische
Herleitung der Service-Kunst als mehr oder weniger vollständig
erweisen. Was das nur stellenweise belangreiche soziale Engagement
bzw. überhaupt mögliche Praxisrelevanz betrifft, so möchte ich
sie in die folgende Unterbreitung der kunstkritischen Diskussion
zur Service-Kunst und ihres Umfeldes (in das sie eher gehören)
einflechten, während das Moment der Partikularisierung zweckmäßigerweise
erst später, im Anschluß an meine eigenen Thesen
zu Wort kommen soll, da beides argumentativ verknüpft werden
soll.
Das kunstkritische Umfeld
Gegen Mitte der 90er Jahre existiert eine kunstkritisch vorgetragene,
z. T. auch kuratorisch exemplifizierte Diskussion zur
Service-Kunst 35 und dem näheren Umfeld, wobei nach meiner
Kenntnis das Umfeld dominiert. Es umspannt die nicht stets sinnvoll
zu trennenden Bereiche der Kontext-Kunst 36 , namentlich
und spezieller: derjenigen Aktivitäten, die das „Betriebssystem
Kunst“‘ 37 selbst thematisieren oder subversiv nutzen und andererseits
der Kunst im Sinne sozialer Projekte. 38
Dieses Umfeld liefert Zündstoff für eine Diskussion, die
in Bezug auf Service-Kunst im wesentlichen aus altbekannten
35 Siehe hierzu auch Anmerkung 6.
36 Vgl. Peter Weibel (Hg.): „Kontext Kunst“, Köln 1994, sowie kritisch
hierzu Stefan Germer: „Unter Geiern. Kontext-Kunst im Kontext“,
S. 83 – 95.
37 Vgl. hierzu „Kunstforum International“, Bd. 125, Jan./Febr. 1994,
Themenband zum „Betriebssystem Kunst“, hg. v. Thomas Wulffen.
38 Vgl. Nina Felshin: „But is it Art?“; vgl. a. Stefan Römer: „Die Autonomie
der Kunst oder die Kunst der Autonomen“ (s. o.); für die 70er
Jahre: „Kunstforum International“, Bd. 27, 3/1978, „Kunst als sozialer
Prozeß“.