einfach entwerfen.pdf - in Kabine1.
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Meilenste<strong>in</strong> muss se<strong>in</strong><br />
Dabei überzeugt e<strong>in</strong> starkes Bild mehr Das überzeugte:<br />
als viel Konzeptpapier oder Vorträge.<br />
E<strong>in</strong> solches Bild, das e<strong>in</strong>e überzeugende ■■<br />
Das geme<strong>in</strong>same Tun stärkt <strong>in</strong> jedem<br />
Vorstellung von den Chancen der Projektidee<br />
Fall die Kerngruppe, die schon<br />
vermittelt, kann wie am Modellstandort<br />
aktiv geworden ist, und wird zum<br />
Altenessen e<strong>in</strong> öffentliches<br />
Meilenste<strong>in</strong>.<br />
Zeichen se<strong>in</strong>. Ausrangierte Kirchenbänke<br />
aus der geschlossenen Kirche wurden ■■<br />
Die frisch aufgearbeiteten Bänke<br />
44 dort von ganz unterschiedlichen Grup-<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Blickfang für die noch<br />
An anderen Standorten wird es andere ren Institutionen s<strong>in</strong>d ebenso wichtige<br />
45<br />
pen ganz <strong>in</strong>dividuell gestaltet und dann<br />
im Stadtteil aufgestellt: Der - ganz und<br />
gar nicht privilegierte - Stadtteil genehmigte<br />
sich dafür den unbescheidenen<br />
Projekttitel „Altenessen wird zum <strong>in</strong>ternationalen<br />
Bank(en)viertel“.<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
unschlüssigen oder abwartenden<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger.<br />
In den Institutionen, von der Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
bis zur K<strong>in</strong>dertagesstätte,<br />
wird das Bild gesehen<br />
und verstanden: Es tut sich was im<br />
Viertel und es gibt Menschen, die<br />
für das Entwicklungsprojekt Zeit<br />
und Ideen geben.<br />
Die Lokalpresse „liebt“ das illustre<br />
Projekt und trägt mit ihrer<br />
ausführlichen und bilderreichen<br />
Berichterstattung das Projekt<br />
WohnQuartier 4 <strong>in</strong> die Breite.<br />
Immer mehr Bewohner und<br />
Bewohner<strong>in</strong>nen, Vere<strong>in</strong>e und Gruppierungen<br />
möchten eigene Bänke<br />
gestalten und aufstellen und kommen<br />
so <strong>in</strong> Kontakt zue<strong>in</strong>ander und<br />
zu den vielfältigen Möglichkeiten<br />
der Mitwirkung.<br />
starke Zeichen geben - und es gehört<br />
zu den Aufgaben des Quartiermanagements,<br />
hier die Sensibilität und das<br />
nötige Wissen um die H<strong>in</strong>tergründe <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Stadtviertel zu haben. Im Fall von<br />
Altenessen - so viel sei an dieser Stelle<br />
nachgetragen - war dieser H<strong>in</strong>tergrund<br />
die noch frische Trauer um e<strong>in</strong>e wenige<br />
Jahre zuvor erfolgte Schließung<br />
e<strong>in</strong>er Kirche samt Geme<strong>in</strong>desaal. Die<br />
Begeisterung darüber, dass eben diese<br />
Räume nun temporär mit neuen Ideen<br />
und anderen Nutzern und Nutzer<strong>in</strong>nen<br />
wieder belebt werden sollte, hielt sich<br />
bei den Geme<strong>in</strong>demitgliedern zunächst<br />
<strong>in</strong> Grenzen. Das Bank(en)viertel-Projekt<br />
war hier e<strong>in</strong> überzeugender E<strong>in</strong>stand. Es<br />
hatte die Strahlkraft, <strong>in</strong> der Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
die Zustimmung zur Neu-Nutzung<br />
des Saals zu fördern. Dem Konflikt<br />
nicht ausweichen, ohne zu brüskieren<br />
und mit e<strong>in</strong>er unmissverständlichen<br />
Aktion von sich reden machen - darum<br />
geht es.<br />
Schlüsselpersonen kennen<br />
Die mitunter kritischen Me<strong>in</strong>ungsmacher<br />
und Wortführer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den ande-<br />
Akteure wie die, die dem Projekt zurück<br />
haltend, aber zustimmend gegenüber<br />
stehen. Und schließlich muss man auch<br />
die Protagonisten des Widerstands und<br />
deren E<strong>in</strong>wände kennen. Das Ziel mag<br />
<strong>in</strong> diesen Fällen nicht Kooperation se<strong>in</strong>,<br />
aber e<strong>in</strong>e neutrale, abwartende Haltung<br />
ist <strong>in</strong> jedem Fall besser, als heimliche<br />
Gegenspieler zu haben. Sie s<strong>in</strong>d nicht<br />
durch Versprechungen zu überzeugen,<br />
sondern eher durch Fakten, F<strong>in</strong>anzierungsfragen<br />
zum Beispiel. Wer e<strong>in</strong>en<br />
ungenutzten, aber gedanklich hoch besetzten<br />
Geme<strong>in</strong>desaal wieder öffnen<br />
will, sollte sich um die Fragen von Heizungs-<br />
oder sonstigen Nebenkosten beizeiten<br />
bemühen und e<strong>in</strong>e Lösung dafür<br />
haben. Durch die kreative Akquisition<br />
von F<strong>in</strong>anzmitteln - von der Spende des<br />
Wohnungsunternehmens am Ort, über<br />
EU-Mittel (für die Qualifizierung von<br />
Langzeitarbeitslosen zu Kulturlotsen)<br />
bis zu Kollektenmitteln für <strong>in</strong>novative<br />
Altenarbeit - muss der Neuanfang für<br />
die Projektträger – hier die Evangelische<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>de Altenessen-Karnap<br />
und das Diakoniewerk Essen - zunächst<br />
kostenneutral bleiben. Nur dann wird<br />
man auch die Skeptischen überzeugen,<br />
„Man braucht e<strong>in</strong>en Türöffner, e<strong>in</strong> Ankerprojekt,<br />
das hilft den Knoten zum Platzen<br />
zu br<strong>in</strong>gen, weil es neutral ist und für jeden<br />
positiv besetzt. Und es lohnt sich hier<br />
Zeit, Energie, Planung und Steuerung zu<br />
<strong>in</strong>vestieren. Wenn das ankommt, ist für<br />
die weiteren Aktivitäten viel gewonnen.<br />
Und dass es ankommt, muss aus den Vorarbeiten,<br />
Recherchen, dem H<strong>in</strong>hören und<br />
Mitmischen zuvor vollkommen klar se<strong>in</strong>.“<br />
Dietmar Fleischer,<br />
Stadtteilkoord<strong>in</strong>ator WohnQuartier 4 ,<br />
Essen-Altenessen<br />
Kapitel ZWEI: Wege zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Wohnquartiers