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98 7. Rollenklärung.<br />
8. Argumentationslieferant.<br />
9. Den sozialpolitischen<br />
99<br />
Großauftrag zwischendurch<br />
auch mal abarbeiten!<br />
Niemand ist ganz und gar festgelegt,<br />
muss die Rolle übernehmen, die andere<br />
für ihn vorsehen: alt, arbeitslos, krank,<br />
hilfebedürftig?<br />
Gegen soziale Etiketten setzt Wohn-<br />
Quartier 4 auf Rollengestaltung. Denn<br />
wechselnde Rollen werden mit neuen<br />
Aufgaben erst wieder ausgehandelt:<br />
Ausführendes Organ oder Entwickler<strong>in</strong>,<br />
Begeisterer oder Dompteur<strong>in</strong>, Moderator<br />
oder Koord<strong>in</strong>ierungsstelle?<br />
Auf allen Ebenen muss gelernt werden.<br />
Die Geschäftsführung e<strong>in</strong>es Altenhilfeträgers<br />
ist da nicht weniger gefordert<br />
als die Langzeitarbeitslosen, die als Kulturassistenten<br />
im Begegnungszentrum<br />
neuerd<strong>in</strong>gs ihre Leistungen anbieten. Ist<br />
es ganz unbescheiden hier von e<strong>in</strong>em<br />
Quantensprung <strong>in</strong> der sozialen Arbeit<br />
zu sprechen? Ne<strong>in</strong>, neue Profile setzen<br />
andere Potentiale frei als e<strong>in</strong> Fallmanagement<br />
der herkömmlichen Art: sich<br />
als Teil des Quartiers verstehen, <strong>in</strong> den<br />
Akteurskanon e<strong>in</strong>reihen und dazu beitragen,<br />
dass andere Akteur im Quartier<br />
werden können, die vielleicht bislang am<br />
Rand standen oder <strong>e<strong>in</strong>fach</strong> nicht gefragt<br />
wurden. Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger im<br />
Quartier erkennen ebenso wie die Profis<br />
neue Handlungsspielräume und füllen<br />
sie aus. „Role mak<strong>in</strong>g statt role tak<strong>in</strong>g“.<br />
Obwohl alle den „demografischen Wandel“<br />
zu buchstabieren gelernt haben,<br />
mühen sich viele <strong>in</strong> ihren Institutionen<br />
mit Antworten ohne die gewünschte Resonanz<br />
zu f<strong>in</strong>den. „Trotz aller schon existierenden<br />
Kontakte <strong>in</strong> das Geme<strong>in</strong>wesen<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, ist die Haltung der Mitarbeiter<br />
<strong>in</strong>nerhalb der E<strong>in</strong>richtung ambivalent,<br />
wenn es um die weitere Öffnung nach<br />
außen geht.“ Quartierentwicklung? Was<br />
denn noch? Die Herausforderung kann<br />
nicht aus dem Alltagsgeschäft heraus<br />
mit geleistet werden und muss dennoch<br />
angenommen werden. Auf dem<br />
weiten Weg vom stationären Altenheim<br />
zum familiären Begegnungszentrum im<br />
Viertel, genügen Visionen alle<strong>in</strong> nicht.<br />
Es braucht e<strong>in</strong> Handlungskonzept, das<br />
erprobt ist und zur Verfügung steht, die<br />
Autorität e<strong>in</strong>er Marke, die <strong>in</strong> der eigenen<br />
Institution überzeugt. Nach <strong>in</strong>nen und<br />
außen geht es darum, Erfolge sichtbar<br />
zu machen und darüber zu reden.<br />
Stadtteilentwicklung fängt oft kle<strong>in</strong> an.<br />
Auch Kle<strong>in</strong>stprojekte lassen sich <strong>in</strong> das<br />
größere Ganze e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, die konzeptionelle<br />
Folie von WohnQuartier 4 macht<br />
das möglich. Anbieter können vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund Nischen besetzen<br />
und die Rolle f<strong>in</strong>den, die zu ihnen passt:<br />
Familienzentren machen andere Angebote<br />
als Altenhilfeträger, Bürgerzentren<br />
andere als die Diakoniestation. E<strong>in</strong><br />
Konzept muss die Vielfalt der Ansätze<br />
ermöglichen und die lokalspezifischen<br />
Besonderheiten immer Blick behalten.<br />
Das bestärkt die Beteiligten dar<strong>in</strong>, mit<br />
maßgeschneiderten E<strong>in</strong>stiegsprojekten<br />
zu starten und von da aus zu wachsen -<br />
als Teil der gesamtstädtischen Planung.<br />
Kapitel VIER: Die Wirkungen