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46<br />

dass aus e<strong>in</strong>em ehemals bedeutungsträchtigen<br />

Ort für die Mitglieder der Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong> „Kulturraum“ für den<br />

ganzen Stadtteil werden kann.<br />

Entwicklungsprojekte s<strong>in</strong>d Vertrauenssache,<br />

auch weil am Anfang die Richtung<br />

noch nicht en detail absehbar ist. Auch,<br />

weil hier nichts Ger<strong>in</strong>geres geplant ist,<br />

als Tradition und Innovation zusammen<br />

zu br<strong>in</strong>gen. Auf die Frauenhilfegruppe <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de, die es bereits seit vielen<br />

Jahrzehnten gibt, trifft e<strong>in</strong> neuer hauptamtlicher<br />

Stadtteilkoord<strong>in</strong>ator, der das<br />

WohnQuartier 4 Modell <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werkzeugkasten<br />

mitbr<strong>in</strong>gt. Er muss werben<br />

und überzeugen. Ebenso die WohnQuartier<br />

4 -Stadtteilkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>, die sich bei<br />

der Wohnungsgesellschaft meldet und<br />

das Konzept vorstellen will. Die Sorge,<br />

die allen genommen werden muss: Die<br />

„Anklopfer“ wollen die bewährten Strukturen<br />

nicht <strong>in</strong>frage stellen oder Geld<br />

e<strong>in</strong>sammeln, sondern Ideen teilen. Oder<br />

wenn, dann geme<strong>in</strong>sam kreativ nach<br />

neuen Geldquellen suchen.<br />

Überzeugungsarbeit auch bei den<br />

eigenen Trägern<br />

Viele derer, die <strong>in</strong> dieser Phase angesprochen<br />

werden müssen, s<strong>in</strong>d nicht<br />

die klassischen Akteure <strong>in</strong> der <strong>in</strong>tegrierten<br />

Stadtteilentwicklung. Gerade bei<br />

schrumpfenden und ärmer werdenden<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den wird die Gegenfrage<br />

gestellt: „Sollen wir uns nicht konsolidieren,<br />

<strong>in</strong>dem wir uns auf die Kernkompetenzen<br />

zurückbes<strong>in</strong>nen?“ Dasselbe<br />

gilt auch <strong>in</strong> den anderen Institutionen,<br />

die im Stadtteil ihre Arbeit machen und<br />

nun von der Idee und dem Umfang des<br />

Wohnquartiers erfahren: Sozialverbände,<br />

Moscheevere<strong>in</strong>e, katholische<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den, Grundschulen, K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />

die stationären Träger<br />

der Altenhilfe, die Pflegeorganisationen<br />

und viele mehr. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

stellt sich WohnQuartier 4 den Institutionen<br />

vor - und lernt die Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

kennen. Das Gastgeschenk ist die<br />

große Neugierde auf deren Perspektive<br />

und es ist klug, ohne große Vorgaben<br />

<strong>in</strong> das Gespräch gehen. Wer von außen<br />

heran tritt und fordert, sich mehr als<br />

bisher aktiv <strong>in</strong> der Stadtteilentwicklung<br />

zu engagieren, und sich dabei für Bevölkerungsgruppen<br />

zu öffnen, mit der<br />

man es bislang nicht zu tun hatte, muss<br />

zunächst vermitteln. Das geforderte<br />

Umdenken ist e<strong>in</strong>e Herausforderung.<br />

Die meisten Organisationen bleiben <strong>in</strong><br />

der Planung noch stark auf ihre E<strong>in</strong>richtung<br />

bezogen - wohl wissend, dass alle<br />

aufgefordert s<strong>in</strong>d, sich im Rahmen der<br />

Altenhilfe neu und quartiersbezogen zu<br />

positionieren. Das Vorhaben ist komplex.<br />

Integrierte Stadtteilentwicklung ist e<strong>in</strong><br />

hoher Anspruch. Was bedeutet das für<br />

die e<strong>in</strong>zelne E<strong>in</strong>richtung? Wo ist dort<br />

die Stellschraube? Was s<strong>in</strong>d die ersten,<br />

vielleicht kle<strong>in</strong>en, aber geme<strong>in</strong>samen<br />

Schritte? Es werden nicht alle Stadtentwickler,<br />

nur weil WohnQuartier 4 hier mit<br />

dem Instrumentarium der <strong>in</strong>tegrierten<br />

Stadt(teil)entwicklung arbeitet, aber es<br />

gibt Anknüpfungspunkte. Der wichtigste<br />

ist: Das geme<strong>in</strong>same Interesse f<strong>in</strong>den,<br />

zum Beispiel am Erhalt und an der positiven<br />

Weiterentwicklung des Standortes.<br />

Und: den Perspektivwechsel mit maßgeschneiderten<br />

Weiterbildungsangeboten,<br />

wie sie im Rahmen der WohnQuartier 4 -<br />

Modellphase entwickelt und erprobt<br />

worden s<strong>in</strong>d, befördern.<br />

47<br />

Kapitel ZWEI: Wege zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Wohnquartiers

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