einfach entwerfen.pdf - in Kabine1.
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dass aus e<strong>in</strong>em ehemals bedeutungsträchtigen<br />
Ort für die Mitglieder der Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
e<strong>in</strong> „Kulturraum“ für den<br />
ganzen Stadtteil werden kann.<br />
Entwicklungsprojekte s<strong>in</strong>d Vertrauenssache,<br />
auch weil am Anfang die Richtung<br />
noch nicht en detail absehbar ist. Auch,<br />
weil hier nichts Ger<strong>in</strong>geres geplant ist,<br />
als Tradition und Innovation zusammen<br />
zu br<strong>in</strong>gen. Auf die Frauenhilfegruppe <strong>in</strong><br />
der Geme<strong>in</strong>de, die es bereits seit vielen<br />
Jahrzehnten gibt, trifft e<strong>in</strong> neuer hauptamtlicher<br />
Stadtteilkoord<strong>in</strong>ator, der das<br />
WohnQuartier 4 Modell <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werkzeugkasten<br />
mitbr<strong>in</strong>gt. Er muss werben<br />
und überzeugen. Ebenso die WohnQuartier<br />
4 -Stadtteilkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>, die sich bei<br />
der Wohnungsgesellschaft meldet und<br />
das Konzept vorstellen will. Die Sorge,<br />
die allen genommen werden muss: Die<br />
„Anklopfer“ wollen die bewährten Strukturen<br />
nicht <strong>in</strong>frage stellen oder Geld<br />
e<strong>in</strong>sammeln, sondern Ideen teilen. Oder<br />
wenn, dann geme<strong>in</strong>sam kreativ nach<br />
neuen Geldquellen suchen.<br />
Überzeugungsarbeit auch bei den<br />
eigenen Trägern<br />
Viele derer, die <strong>in</strong> dieser Phase angesprochen<br />
werden müssen, s<strong>in</strong>d nicht<br />
die klassischen Akteure <strong>in</strong> der <strong>in</strong>tegrierten<br />
Stadtteilentwicklung. Gerade bei<br />
schrumpfenden und ärmer werdenden<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>den wird die Gegenfrage<br />
gestellt: „Sollen wir uns nicht konsolidieren,<br />
<strong>in</strong>dem wir uns auf die Kernkompetenzen<br />
zurückbes<strong>in</strong>nen?“ Dasselbe<br />
gilt auch <strong>in</strong> den anderen Institutionen,<br />
die im Stadtteil ihre Arbeit machen und<br />
nun von der Idee und dem Umfang des<br />
Wohnquartiers erfahren: Sozialverbände,<br />
Moscheevere<strong>in</strong>e, katholische<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>den, Grundschulen, K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />
die stationären Träger<br />
der Altenhilfe, die Pflegeorganisationen<br />
und viele mehr. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />
stellt sich WohnQuartier 4 den Institutionen<br />
vor - und lernt die Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />
kennen. Das Gastgeschenk ist die<br />
große Neugierde auf deren Perspektive<br />
und es ist klug, ohne große Vorgaben<br />
<strong>in</strong> das Gespräch gehen. Wer von außen<br />
heran tritt und fordert, sich mehr als<br />
bisher aktiv <strong>in</strong> der Stadtteilentwicklung<br />
zu engagieren, und sich dabei für Bevölkerungsgruppen<br />
zu öffnen, mit der<br />
man es bislang nicht zu tun hatte, muss<br />
zunächst vermitteln. Das geforderte<br />
Umdenken ist e<strong>in</strong>e Herausforderung.<br />
Die meisten Organisationen bleiben <strong>in</strong><br />
der Planung noch stark auf ihre E<strong>in</strong>richtung<br />
bezogen - wohl wissend, dass alle<br />
aufgefordert s<strong>in</strong>d, sich im Rahmen der<br />
Altenhilfe neu und quartiersbezogen zu<br />
positionieren. Das Vorhaben ist komplex.<br />
Integrierte Stadtteilentwicklung ist e<strong>in</strong><br />
hoher Anspruch. Was bedeutet das für<br />
die e<strong>in</strong>zelne E<strong>in</strong>richtung? Wo ist dort<br />
die Stellschraube? Was s<strong>in</strong>d die ersten,<br />
vielleicht kle<strong>in</strong>en, aber geme<strong>in</strong>samen<br />
Schritte? Es werden nicht alle Stadtentwickler,<br />
nur weil WohnQuartier 4 hier mit<br />
dem Instrumentarium der <strong>in</strong>tegrierten<br />
Stadt(teil)entwicklung arbeitet, aber es<br />
gibt Anknüpfungspunkte. Der wichtigste<br />
ist: Das geme<strong>in</strong>same Interesse f<strong>in</strong>den,<br />
zum Beispiel am Erhalt und an der positiven<br />
Weiterentwicklung des Standortes.<br />
Und: den Perspektivwechsel mit maßgeschneiderten<br />
Weiterbildungsangeboten,<br />
wie sie im Rahmen der WohnQuartier 4 -<br />
Modellphase entwickelt und erprobt<br />
worden s<strong>in</strong>d, befördern.<br />
47<br />
Kapitel ZWEI: Wege zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Wohnquartiers