Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung
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Zusammenfassung<br />
gemeinbildenden Schulbereich finanzieren! Im Jahr 2090 wird das BIP durch die <strong>Bildung</strong>sreform<br />
um über 10 Prozent höher sein, als es ohne die Reform wäre.<br />
Pro Kopf der heutigen Bevölkerung entgeht einem heute geborenen Kind über die nächsten 80<br />
Jahre aufgrund der <strong>unzureichende</strong>n <strong>Bildung</strong> mehr als ein Wert von 34.000 Euro an zusätzlichem<br />
BIP. Die Projektionen belegen erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die Spannbreite<br />
der Pro-Kopf-Effekte reicht von rund 16.000 Euro in Sachsen und Thüringen bis zu rund<br />
45.000 Euro in Hessen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Diese Bundesländer<br />
haben ein sehr hohes Potential von einer erfolgreichen <strong>Bildung</strong>sreform zu profitieren. Dies<br />
sollte einen besonderen Ansporn darstellen.<br />
Abbildung 1: Folgekosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> durch entgangenes Wirtschaftswachstum<br />
Entgangenes<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
bis 2074:<br />
1.746Mrd.€<br />
mehr als unsere heutige<br />
Staatsverschuldung<br />
bis 2090:<br />
2.808Mrd.€<br />
das 28-fache unserer Konjunkturpakete<br />
bis 2043:<br />
311Mrd.€<br />
mehr als unser heutiger Bundeshaushalt<br />
bis 2030:<br />
69Mrd.€<br />
mehr als unsere heutigen <strong>Bildung</strong>sausgaben*<br />
2010 2020 2030<br />
2040 2050 2060 2070<br />
2080 2090<br />
Folgekosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> als Summe des bis zum jeweiligen Jahr entgangenen Bruttoinlandsprodukts (BIP), wenn das Ausmaß der <strong>unzureichende</strong>n<br />
<strong>Bildung</strong> nicht durch eine <strong>Bildung</strong>sreform um 90 Prozent reduziert wird, abdiskontiert auf den heutigen Zeitpunkt (vgl. Abschnitte 4.1 und 4.3).<br />
*Öffentliche <strong>Bildung</strong>sausgaben im Elementar- und allgemeinbildenden Schulbereich.<br />
Quelle: Eigene Berechnungen.<br />
Die Dynamik der Wachstumseffekte verdeutlicht, dass die wirtschaftlichen Erträge einer erfolgreichen<br />
<strong>Bildung</strong>sreform vor allem langfristig wirken. In den ersten beiden Jahrzehnten nach Reformbeginn<br />
sind die wirtschaftlichen Reformerträge hingegen noch relativ gering: Zunächst muss die<br />
Reform im <strong>Bildung</strong>ssystem voll umgesetzt werden, dann müssen die Kinder und Jugendlichen das<br />
verbesserte Schulsystem durchlaufen, anschließend müssen die besser gebildeten Jugendlichen<br />
in den Arbeitsmarkt eintreten – und bis die <strong>unzureichende</strong> <strong>Bildung</strong> in der gesamten arbeitenden<br />
Bevölkerung weitgehend beseitigt ist, vergeht sogar rund ein halbes Jahrhundert.<br />
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