18.05.2015 Aufrufe

Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung

Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung

Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4. Das Ergebnis: Die volkswirtschaftlichen Kosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong><br />

4. Das Ergebnis:<br />

Die volkswirtschaftlichen Kosten<br />

<strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong><br />

Dieses Kapitel berichtet die Ergebnisse der Projektionen der volkswirtschaftlichen Kosten <strong>unzureichende</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong>. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine weitgehende Beseitigung <strong>unzureichende</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> große wirtschaftliche Erträge erzeugen würde. Wenn es gelingt, gerade die oft als<br />

„Risikoschüler“ bezeichneten Jugendlichen, die in unserem <strong>Bildung</strong>ssystem derzeit nicht einmal<br />

ein Mindestmaß an Basiskompetenzen vermittelt bekommen, zu fördern, würden bedeutende<br />

wirtschaftliche Erträge realisiert werden.<br />

Die Abschnitte 4.1 und 4.2 veranschaulichen die Reformeffekte, die sich im Basisszenario ergeben,<br />

für Gesamtdeutschland und die einzelnen Bundesländer. Abschnitt 4.3 zeigt, dass ein großer Teil<br />

der Erträge erst in der längeren Frist anfällt. Zudem lässt sich durch eine schnellere Umsetzung<br />

der <strong>Bildung</strong>sreform die Größe des wirtschaftlichen Gesamteffekts deutlich erhöhen (Abschnitt<br />

4.4). Abschließend verdeutlichen die Ergebnisse eines alternativen Wachstumsmodells, das die<br />

Effekte von Schülern mit Basiskompetenzen und Spitzenleistungen separat schätzt, dass die Erträge<br />

der <strong>Bildung</strong>sreformen im Basisszenario sehr konservative Schätzungen sind (Abschnitt 4.5).<br />

Anhang B berichtet eine Fülle weiterer Spezifikationen, die sich bei alternativen Parameterwerten<br />

ergeben.<br />

4.1 Ergebnisse für Deutschland<br />

Das Basisszenario modelliert die Konsequenzen einer <strong>Bildung</strong>sreform, die das Ausmaß <strong>unzureichende</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> in Deutschland um 90 Prozent verringert. Dabei wird unter <strong>unzureichende</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> verstanden, dass nicht einmal ein Mindestmaß an Basiskompetenzen erreicht wird<br />

und die Schüler dementsprechend nicht über die unterste PISA-Kompetenzstufe (von 420<br />

PISA-Punkten) hinauskommen (diese Schüler werden in PISA als „Risikoschüler“ bezeichnet).<br />

Um eine gewisse Verzögerung in der bildungspolitischen Umsetzung abzubilden, wird davon<br />

ausgegangen, dass die Reform nicht sofort komplett greift, sondern erst nach 10 Jahren; bis<br />

dahin steigt der Reformeffekt linear an. In unserem Basisszenario werden alle durch die <strong>Bildung</strong>sreform<br />

erzeugten wirtschaftlichen Erträge aufsummiert, die im Laufe des Lebens eines<br />

heute geborenen Kindes anfallen. Da die Lebenserwartung derzeit bei 80 Jahren liegt und wir<br />

von einem Reformbeginn im Jahr 2010 ausgehen, betrachten wir also den Zeitraum von 2010<br />

bis 2090.<br />

Abbildung 5 veranschaulicht zunächst, um wie viel Prozent das Bruttoinlandsprodukt (BIP) durch<br />

diese <strong>Bildung</strong>sreform in jedem Jahr der Betrachtungsperiode höher wäre als im Fall ohne <strong>Bildung</strong>sreform.<br />

32 Es wird deutlich, dass in den ersten 10 Jahren nach Reformbeginn kaum wirtschaftliche<br />

Effekte auftreten, da die Schüler erst einmal das verbesserte Schulsystem durchlaufen<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!