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Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung

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1. Einleitung<br />

Stattdessen bedarf <strong>Bildung</strong>spolitik einer Sichtweise der langen Zeiträume, wie sie in der Klimapolitik<br />

selbstverständlich geworden ist: Die wahren Konsequenzen von <strong>Bildung</strong>sreformen lassen<br />

sich nicht innerhalb einer Wahlperiode verwirklichen, sondern ergeben sich erst im Laufe des Lebens<br />

unserer Kinder – und darüber hinaus. Das macht sie nicht weniger bedeutend, sondern umso<br />

bedeutender: Vergleichbar mit der Diskussion um den Klimawandel haben <strong>Bildung</strong>sreformen eine<br />

verzögerte Wirkung, zeitigen dann aber langfristige und nachhaltige Effekte.<br />

Selbstverständlich dürfen die Kosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> nicht nur im wirtschaftlichen<br />

Bereich gesehen werden. <strong>Bildung</strong> bezieht ihren Wert unter anderem aus ihrer Bedeutung für die<br />

Entwicklung selbstverantwortlichen Handelns, für zivilgesellschaftliches Verhalten, für staatsbürgerliches<br />

Bewusstsein, für einen gemeinsamen Wertekanon, für gesellschaftlichen Zusammenhalt<br />

oder etwa auch für die Gesundheit. In diesen Bereichen lassen sich die Konsequenzen <strong>unzureichende</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> aber wesentlich schwieriger quantifizieren. Gleichwohl erhöhen sie, soweit sie<br />

nicht volkswirtschaftlich wirksam werden, die Gesamtkosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> im Vergleich<br />

zu den hier berechneten volkswirtschaftlichen Kosten noch zusätzlich. Auch deshalb sind die in<br />

dieser Studie präsentierten Ergebnisse als konservativ anzusehen, da sie die wahren gesamtgesellschaftlichen<br />

Kosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> tendenziell noch unterschätzen.<br />

Die weiteren Teile dieser Studie sind wie folgt aufgebaut. Kapitel 2 skizziert den analytischen<br />

Rahmen der makroökonomischen Wachstumsanalyse, der der vorliegenden Studie zugrunde liegt<br />

(Details zur zugrunde liegenden Regressionsanalyse finden sich in Anhang A). Kapitel 3 stellt<br />

unser Basismodell zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Kosten <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong><br />

dar. Die Ergebnisse des Basismodells werden in Kapitel 4 sowohl für Deutschland insgesamt als<br />

auch für die einzelnen Bundesländer berichtet und erläutert sowie um zusätzliche Berechnungen<br />

ergänzt. Kapitel 5 schließt mit einer kurzen Diskussion der Befunde und politischen Schlussfolgerungen.<br />

Weil jegliche Projektion zukünftiger Effekte von Reformmaßnahmen notwendigerweise<br />

auf spezifischen, zu wählenden Definitionen, Annahmen und funktionalen Formen basiert, berichtet<br />

Anhang B ausführlich Ergebnisse alternativer Szenarien, die aufzeigen, in welchem Ausmaß<br />

sich die Ergebnisse bei alternativen Vorgehensweisen ändern.<br />

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