Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung
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Anhang B: Alternative Szenarien<br />
420 Punkten) durch die Reform auf exakt 420 Punkte angehoben werden. Alle weiteren Parameter<br />
entsprechen denen des Basisszenarios. Für Gesamtdeutschland summieren sich die durch diese<br />
alternative Reform generierten Erträge bis 2090 auf insgesamt 3,1 Billionen Euro oder 126 Prozent<br />
des heutigen BIP, verglichen mit 113 Prozent im Basisszenario.<br />
Auch dem PISA-Spitzenreiterland Finnland gelingt es nicht, <strong>unzureichende</strong> <strong>Bildung</strong> vollkommen<br />
auszuschließen. 50 Deshalb wird in dem in Spalte 2 berichteten alternativen Szenario angenommen,<br />
dass die <strong>unzureichende</strong> <strong>Bildung</strong> in Deutschland nur soweit beseitigt wird, dass im unteren<br />
Leistungsbereich (unter 420 PISA-Punkten) das heute schon in Finnland erreichte Niveau erreicht<br />
wird. Eine Reform, die alle diejenigen, die derzeit unter 420 Punkten liegen, auf 420 heben würde,<br />
würde den deutschen Mittelwert um 15,7 Punkte verbessern, den finnischen Mittelwert nur um<br />
3,6 Punkte. Das vorliegende Szenario geht deshalb davon aus, dass sich Deutschland nicht um<br />
15,7 Punkte verbessert, sondern nur um die Differenz zu Finnland, also um 12,1 Punkte. Dies entspricht<br />
77,4 Prozent der gesamten Beseitigung <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong>. Da im Basisszenario von<br />
90 Prozent des möglichen Gesamteffekts ausgegangen wird, führt diese alternative Spezifikation<br />
zu leicht geringeren Reformeffekten. Das durch diese Reform bis 2090 generierte zusätzliche BIP<br />
würde in Deutschland 2,4 Billionen Euro betragen, was in etwa dem derzeitigen deutschen BIP<br />
entspricht (96 Prozent).<br />
B.2 Alternative Schwellenwerte für <strong>unzureichende</strong> <strong>Bildung</strong><br />
Statt den Schwellenwert <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> bei 420 PISA-Punkten zu veranschlagen, wie<br />
es der Definition der „Risikogruppe“ durch das PISA-Konsortium entspricht, können alternativ<br />
auch die Werte 400 und 450 Punkte als Schwellenwert <strong>unzureichende</strong>r <strong>Bildung</strong> gewählt werden.<br />
Je höher der Schwellenwert für <strong>unzureichende</strong> <strong>Bildung</strong>, desto mehr Schüler werden von der<br />
<strong>Bildung</strong>sreform erreicht und entwickeln höhere <strong>Bildung</strong>skompetenzen und desto größer sind<br />
naturgemäß auch die Reformeffekte in Form stärkeren Wirtschaftswachstums. Beim niedrigeren<br />
Schwellenwert von 400 Punkten betragen die gesamten Erträge für Gesamtdeutschland 82<br />
Prozent des heutigen BIP, beim höheren Schwellenwert von 450 Punkten 175 Prozent (Tabelle<br />
B.2). Die Erträge des Basisszenarios (Schwellenwert 420) liegen mit 113 Prozent zwischen diesen<br />
beiden alternativen Szenarien.<br />
B.3 Alternative Parameterannahmen für Diskontrate und Potentialwachstum<br />
Diskontrate und Potentialwachstum stellen wichtige Parameter der Projektionsanalyse dar. Abbildung<br />
B.1 verdeutlicht, dass eine nur geringe Erhöhung der gewählten Diskontrate zu sehr viel<br />
kleineren Reformeffekten führt, eine nur geringe Verringerung der gewählten Diskontrate zu sehr<br />
viel größeren Reformeffekten. Kleine Änderungen in der Diskontrate führen also zu großen Än-<br />
50<br />
Der unseren Berechnungen entsprechende Anteil an Risikoschülern beläuft sich in Finnland auf 8,0 Prozent.<br />
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