Was unzureichende Bildung kostet - Bertelsmann Stiftung
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Anhang A: Zugrunde liegende Regressionsmodelle<br />
Anhang A: Zugrunde liegende Regressionsmodelle<br />
Dieser Anhang erläutert die technischen Details der Regressionsmodelle, mit denen die den Projektionen<br />
zugrunde liegenden Wachstumskoeffizienten geschätzt wurden. Es wird sowohl das<br />
dem Basisszenario zugrunde liegende Wachstumsmodell mit durchschnittlichem Niveau der <strong>Bildung</strong>skompetenzen<br />
(Abschnitt A.1) als auch das im Abschnitt 4.5 verwendete kombinierte Wachstumsmodell<br />
mit separaten Basis- und Spitzenleistungen (Abschnitt A.2) dargestellt. Detailliertere<br />
Informationen finden sich in den Studien von Hanushek und Wößmann (2008, 2009), denen die<br />
Wachstumskoeffizienten entnommen sind.<br />
A.1 Wachstumsmodell mit durchschnittlichem Niveau der<br />
<strong>Bildung</strong>skompetenzen<br />
Ausgangspunkt für die Schätzung der langfristigen volkswirtschaftlichen Wachstumseffekte von<br />
kognitiven Testleistungen ist die Entwicklung eines international vergleichbaren Maßes für kognitive<br />
Fähigkeiten. Seit Mitte der 1960er Jahre gibt es internationale Vergleichstests von Schülerleistungen<br />
in Mathematik und Naturwissenschaften. Hanushek und Wößmann (2008, 2009) haben<br />
die Leistungen aller 36 Tests, die zwischen 1964 und 2003 durchgeführt wurden, mit empirischen<br />
Kalibrierungsmethoden auf eine gemeinsame Skala gebracht, die der Skala der PISA-Tests entspricht<br />
(mit einem Mittelwert von 500 und einer Standardabweichung von 100 unter den Schülern<br />
der OECD-Länder). Der Mittelwert der Testleistungen eines Landes in den verschiedenen Tests<br />
dient als Näherungswert für die durchschnittlichen <strong>Bildung</strong>sleistungen der Erwerbsbevölkerung.<br />
Dieser Wert liegt für 50 Länder vor, für die auch international vergleichbare Daten über das langfristige<br />
Wirtschaftswachstum vorliegen. 49 Letztere stammen aus den so genannten Penn World<br />
Tables, die das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf für möglichst viele Länder der Welt von 1960<br />
bis 2000 in international vergleichbaren Kaufkraftparitäten angeben.<br />
Mit diesen Daten lässt sich in empirischen Wachstumsmodellen schätzen, ob und wie stark im<br />
internationalen Vergleich <strong>Bildung</strong>skompetenzen und Wirtschaftswachstum miteinander zusammenhängen.<br />
Die in den Regressionsmodellen geschätzten so genannten Wachstumskoeffizienten<br />
besagen, wie stark die Durchschnittskompetenzen in der Bevölkerung – unter Berücksichtigung<br />
weiterer Wachstumsdeterminanten – mit dem langfristigen Wachstum des BIP pro Kopf zusammenhängen.<br />
Die grundlegende Spezifikation des Wachstumsmodells stellt internationale Unterschiede in den<br />
Wachstumsraten des BIP pro Kopf als Funktion der internationalen Unterschiede in den durchschnittlichen<br />
<strong>Bildung</strong>skompetenzen der Bevölkerung dar:<br />
49<br />
Für eine Übersicht der internationalen Schülervergleichstests siehe Tabelle B2 in Hanushek und Wößmann (2009). Die in die Wachstumsregressionen<br />
eingehenden Länder sowie ihre jeweiligen Durchschnittsleistungen finden sich dort in Tabelle B3.<br />
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