im schloss AM see AUF Achse

Wie ein FiscH in Der lUFT
(D – ravensburg) effektiver Antrieb und geringes Gewicht – das waren
die Hauptkriterien des Modells eines luftschiffes. Bernd und Jochen
nosiadek studieren im fünften semester Maschinenbau an der Hochschule
ravensburg-Weingarten und haben im rahmen ihrer Projektarbeit
bei Professor Dr. Michael niedermeier das eineinhalb Meter
lange luftfahrzeug gebaut. „Wichtig war mir, dass die Arbeit projektrealistisch,
so wie in der industrie, abläuft“, betont niedermeier.
Nach intensiver Recherche stand fest, dass das Luftschiff mit einer bionischen
Antriebsart ausgestattet werden sollte. „Bionisch“ sind Antriebe
dann, wenn sie nach dem Beispiel der Natur gefertigt wurden. Das Luftschiff
der Brüder Nosiadek ahmt die Bewegung eines Fisches nach. Ein Fischantrieb
ist viel effektiver als ein Propellerantrieb. „Die Bewegungen aus dem
Wasser kann man in die Luft übertragen“, erklärt Jochen Nosiadek, „ob ich
Wasser oder Luft verdrängen muss, ist vom Prinzip her ähnlich.“ Aus Balsaholz
und Scharnieren haben die Maschinenbaustudenten die „Wirbelsäule“
des Luftschiffs gebaut. Die Scharniere sind über ein Seilzugsystem mit
einem Motor verbunden. Der Motor zieht die Seile nach hinten und lässt
die einzelnen Glieder der „Wirbelsäule“ nach rechts oder links schwenken.
Als Körper um die Konstruktion aus Balsaholz dienen Rohre aus kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff, die leicht und sehr stabil sind. Darüber wird
später der Heliumsack gestülpt, der das Luftschiff in der Luft fahren lässt.
Bestnote
Das Ziel des Luftschiffprojekts ist ein rund sechs Meter langes Luftfahrzeug
zu bauen, das eine Traglast von zwei Kilogramm bewältigen soll. Eingesetzt
werden könnte es als Forschungsschiff, bestückt mit einer Kamera oder Sensoren.
Für ihre Arbeit haben Jochen und Bernd Nosiadek die Note 1,0 bekommen.
„Dieses Projekt war eine Low-Budget-Produktion, das Funktionsprinzip
musste mit einfachsten Mitteln ausgeführt werden“, erklärt Daniel Kießling,
Akademischer Mitarbeiter und Betreuer der Projektarbeit. „Besonders das
theoretische Prinzip haben die beiden exzellent herausgearbeitet.“
Weitere infos: www.hs-weingarten.de, info@hs-weingarten.de
Tel. +49 (0751) 50 19 344
TExT: UTA HEINEMANN
PrAkTiscH UnD seHr GUT
(D – Weingarten) luftschiffe bauen, einen Porsche 911 restaurieren
oder einen Formelrennwagen konstruieren – spannende Projekte
bieten die studiengänge Maschinenbau und Fahrzeugtechnik der
Hochschule ravensburg-Weingarten.
Auch die harten Fakten ergeben Bestnoten:
Laut Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) zählt der Weingartner
Maschinenbau zu den zehn besten Fakultäten Deutschlands. Das CHE-
Ranking ist die umfassendste Befragung an deutschen Hochschulen. Die
Note „sehr gut“ gab es nicht nur für „Studiensituation insgesamt“, sondern
cHAncen | BILDUNG
auch für die Kategorien „Betreuung“, „Laborausstattung“ und „Praxisbezug“.
„Experten auszubilden, die direkt in die Wirtschaft einsteigen können und
nicht bloße Theoretiker sind, ist uns extrem wichtig“, erläutert Professor Dr.
Wolfgang Engelhardt die Philosophie der Fakultät. Das siebensemestrige
Studium beinhaltet ein praktisches Studiensemester, das die Studierenden
realitätsnah auf ihren zukünftigen Ingenieurberuf vorbereitet. In einem
Land, das zu den führenden Maschinenbaunationen zählt, sehen die Berufschancen
für Absolventinnen und Absolventen gut aus. Der Maschinen-
und Anlagebau erwartet für das Jahr 2010 wieder einen Wachstum in der
Maschinenproduktion, Tendenz weiter steigend. Ein guter Grund für Studienanfänger,
ihr Potenzial in den führenden Innovationssektor Deutschlands
zu investieren.
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