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Ein doppelter Bildungsgang für die HöherenHandelsschulenInterview mit Philippe Gnägi,Präsident der Konferenz der HandelsschuldirektorenPhilippe Gnägi ist Präsident der Konferenz der Schweizerischer Handelsschulrektoren (KSHR) und seit 7 Jahren Rektor derHöheren Handelsschule Neuenburg. Er ist als Vertreter der liberalen Partei Mitglied des Neuenburger Grossen Rates undhat kürzlich auch das Amt der neuen Freisinnig-Liberalen Partei des Kantons Neuenburg übernommen, die aus einerVerschmelzung der beiden früheren politischen Parteien FDP und LPS entstanden ist. Wir haben ihn darum gebeten, unsüber den Bildungsgang an den Handelsschulen und insbesondere über ihre Eigenheiten im recht komplizierten Spektrumvon Angeboten an Berufsausbildung und Allgemeinbildung zu informieren.Was deckt denn heute der Begriff “Handelsschule” genau ab?Das Wort “Höhere” zeigte früher an, dass jemand die obligatorischeSchulzeit absolviert hatte und nun in eine nichtobligatorische Schuleeingetreten war um zu studieren. Das Wort “Höhere” wird demnächstverschwinden, um jede Verwechslung mit den Fachhochschulen(FHS) zu vermeiden. Aber solange wir diesen Begriff noch haltenkönnen, solange werden wir das tun, denn er tönt gut… Die Schweizzählt heute 65 Handelsschulen mit insgesamt rund 11’000Studierenden. Die Ausbildung an einer Handelsschule ist sehrbegehrt, denn sie öffnet einerseits die Tore zu den Fachhochschulen(FHS) mit ihrem reichen Angebot an Ausbildung in Wirtschaft undFinanzen; anderseits erteilt sie ein eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ), dasden Weg ebnet in die praktische Arbeitswelt.Welche Rolle spielt die von Ihnen präsidierte Konferenz der SchweizerischenHandels-schulrektoren?Die Konferenz umfasst alle Rektoren jener Handelsschulen, welchedie Studierenden zum Handelsdiplom (EFZ) und zur Handelsmaturführen. Der Präsident wird jeweils für 3 Jahre gewählt. DieHandelsschulen sind im Bundesgesetz über die Berufsbildungverankert und die von ihnen ausgehändigten beiden Titel sindlandesweit anerkannt. Doch bestehen unter den verschiedenenSchulen grosse Unterschiede. Auch verzeichnen wir in der Schweizverschiedene Schulsysteme, so z.B. die autonomen Handelsschulen,oder die Handelsschulen, welche in eine Mittelschule eingebettet sindwie in Neuenburg (neben einem Gymnasium und einer Schule fürAllgemeinbildung), oder - wie in La Chaux-de-Fonds - wo dieHandelsschule ins CIFOM (Centre interrégional de formation desMontagnes neuchâteloises = überregionales Zentrum für Berufsbildungim oberen Teil des Kantons Neuenburg) eingegliedert ist.Ermöglicht die Berufsmatur den Zugang zur Universität?Nein, ausser man hängt ein zusätzliches Studienjahr an. Aber dieHandelsmatur nach 4 Studienjahren öffnet weit die Pforten zur FHSund somit zu späteren hervorragenden Berufsperspektiven undKarrieren. Nach 3 Studienjahren erhält der Student ein EFZ, dasexakt dem EFZ am Schluss einer Lehre (Grundbildung) entspricht.Wir legen unsererseits grosses Gewicht auf eine umfassendeAllgemeinbildung, insbesondere auf die Sprachen. Das ist gewiss keinLuxus mit Blick auf die heutige Arbeitswelt und ihre Anforderungen!Mit einer Handelsmatur in der Hand, öffnet sich den Absolventen dasweite Feld der Wirtschaft und der Finanzen. Überdies finden unsereSchüler nicht selten auch in der Hotellerie, im Sozialwesen oder imTourismus sehr gute Stellen.Aber die Bereiche “Praxis” und “Berufsbildung” werden doch von denHandelsschulen im Rahmen ihrer Werbeaktionen stark hervorgehoben?Ja sicher; aber wir legen dennoch grossen Wert auf dieAllgemeinbildung. Gegenwärtig läuft in der Schweiz ein Projektmit einem starken Trend zur Harmonisierung der Ausbildungsprogrammeund der Berufspraktiken in den Handelsschulen. DiesesProjekt sollte auf das Ende des Schuljahres 2009 abgeschlossen seinund im Jahr 2010 verwirklicht werden. Die Rektorenkonferenz iststark in dieses Projekt eingebunden. Die Handelsschulen zeichnensich dadurch aus, dass sie den Studierenden sowohl eineAllgemeinbildung wie auch Berufs-kenntnisse und Praxis vermitteln.Durch den Besuch einer solchen Schule werden die Lernenden in dieLage versetzt, hernach ohne Schwierigkeiten eine FHS zu absolvieren.Die gegenwärtige Reform zeichnet sich durch einen Trend zuZentralisierung und zu Uniformisierung aus. Der Bund, dieArbeitgeberverbände und der Schweiz. Kaufmännische Verein zielenalle auf eine stärkere Kontrolle unserer Schulen. Wir aber glauben,dass unsere Studierenden, welche übrigens problemlos eineArbeitsstelle finden, auch eine gute Dosis an Allgemeinbildung in dieArbeitswelt mitbringen sollten. Das gilt insbesondere für dieBeherrschung der Fremdsprachen, auch wenn es immer schwierigerhält, diese Botschaft jenen Kreisen zu vermitteln, welche dieSchwerpunkte allein auf die Praxis legen wollen.17Swiss Label UNTERRICHT - ERZIEHUNG - AUSBILDUNG - Dezember 2008

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