C O M PA N Y P RO F I L EStiftung Mittelschule Dr. Buchmann“Ein gutes Klima fördert das kognitive und soziale Lernen”Interview mit Christoph Dürst, Rektor© Stiftung Mittelschule Dr. BuchmannLeistungsschule einerseits, musischer und sozialer Erfahrungsraum andererseits: An derMittelschule Dr. Buchmann schaffen sich Jugendliche in einem angstfreien Lern- und Arbeitsklimaeine Wissensgrundlage, welche ihnen sämtliche Türen für weitere Studien und ihre beruflicheLaufbahn öffnet. “Durch eine offene Gesprächskultur und individuelle Betreuung schaffenunsere Lehrpersonen eine motivierende Lernatmosphäre”, sagt Rektor Christoph Dürst inunserem Interview.78Herr Dürst, welche Bildungsangebote umfasst die MittelschuleDr. Buchmann und an wen richten sich diese?Die Stiftung Mittelschule Dr. Buchmann ist ein staatlich bewilligtesPrivatgymnasium, welches Kinder und Jugendliche in einem LangundKurzgymnasium zu den Schweizerischen Maturitätsprüfungenführt. Auf dem 6. Schuljahr der Primarschule aufbauend führt dasLanggym nasium in sechs Jahren zur Maturitätsprüfung. Das Kurz -gymnasium, welches an die 2. oder 3. Sekundarklasse A anschliesst,befähigt in 4 Jahren zur Matura. Angeboten werden die Schwerpunkt -fächer Latein, Italienisch, Spanisch, Wirtschaft und Recht sowieBiologie und Chemie. Unser Gymnasium hat die besondere Aufgabe,normal begabte und motivierte Schülerinnen und Schüler, welchein einer staatlichen Mittelschule keine Aufnahme finden, durchindividuelle Betreuung in ihren positiven charakterlichen und intellektuellenAnlagen so zu entwickeln, dass das Ziel Matura erreichtwerden kann.Wie viele Schülerinnen und Schüler unterrichten Sie an Ihrer Schule inwelchen Klassengrössen, und wie setzt sich der Lehrkörper zusammen?Es werden in neun Klassen rund 130 Schülerinnen und Schülerunterrichtet. Die maximale Klassengrösse beträgt 18 Jugendliche.Der Lehrkörper besteht aus 10 Männern und 9 Frauen, welche alsausgebildete Gymnasiallehrer ihre Fachrichtung unterrichten.Welches sind die jeweiligen Voraussetzungen zum Eintritt in das Langbzw.in das Kurzgymnasium?Die Aufnahme in das Langgymnasium stützt sich auf die Übertrittsempfehlungder Primarschule: Abteilung A für die dreiteilige Sekundarschule undStammklasse E für die gegliederte Sekundarschule. Der Eintritt in dasKurzgymnasium erfolgt nach der 2. oder 3. Klasse A der Sekundarschule.Weder für das Lang- noch für das Kurzgymnasium werden Aufnahme -p rüfungen durchgeführt. Hingegen müssen sich die interessiertenJugendlichen und deren Eltern einem intensiven Aufnahmegesprächmit dem Schulleiter stellen.Welche Leitlinien liegen ihrer Ausbildungstätigkeit zugrunde und über welcheSchlüsselqualifikationen sollten Absolventen Ihrer Schule am letzten Schultagverfügen?Unser Hauptanliegen ist die Betreuung der Schülerschaft. Wir tragenihnen Sorge, indem wir ihnen ihre Lernfortschritte aufzeigen, ehrlicheRückmeldungen geben und beratend zur Seite stehen. Gleichzeitig istunsere Mittelschule leistungsorientiert. Sie strebt kognitive und affektiveLernleistungen, sowie die Entwicklung der Sozialkompetenz an.Sie bemüht sich, die Schülerinnen und Schüler systematisch an dasselbstgesteuerte Lernen heranzuführen. Das Bilden von Lernvoraus -setzungen, die Steuerung, Begleitung und Unterstützung vonLernprozessen und das respekt- und verständnisvolle Eingehen aufdie berechtigten Bedürfnisse des Einzelnen prägen unseren Schulalltag.Am Ende unserer Ausbildung sollen sich die Maturandinnen undMaturanden eine solide Studierfähigkeit erworben haben welche esihnen erlaubt, den Anforderungen eines universitären Studiums gerechtzu werden. Gleichzeitig sollen Akzente gesetzt sein, in der Persönlich -keitsent wicklung, in der Bewusstseinsförderung der Maturandinnen undMaturanden gegenüber sich selbst, den Mitmenschen und der Umwelt,sowie im Lernen und im Umgang mit der Kommunikation und denInformationen.© Stiftung Mittelschule Dr. BuchmannSchulgebäude an der Keltenstrasse in Zürich.Ihre Schule bietet eine sehr persönliche Lernumgebung, in der sich die Schülerentfalten und ihre Lernziele ohne Angst und Druck erreichen können. Wielässt sich das in unserer leistungsorientierten Gesellschaft erfolgreich umsetzen?Unsere Lehrpersonen schaffen durch eine offene Gesprächskultur undindividuelle Betreuung eine motivierende Lernatmosphäre. Das gute Klimafördert das kognitive und soziale Lernen, sowie das fachliche Interesse derSwiss Label UNTERRICHT - ERZIEHUNG - AUSBILDUNG - Dezember 2008
C O M PA N Y P RO F I L E© Stiftung Mittelschule Dr. BuchmannEin gutes Klima fördert das kognitive und soziale Lernen.Schülerinnen und Schüler. Im Wesentlichen wird das Klima von denSchüler/innen hergestellt. Diese müssen also Mitverantwortung tragen.Konfliktlösungsverfahren, Feedback, Mitbestimmung und Zielverein -barungen sind die Instrumente, welche wir zu diesem Zweck einsetzen.Ist das Erlangen der Schweizerischen Maturität unabdingbares Ziel oderunterstützen Sie schulisch auch andere Ausbildungswege?Das Erlangen der Schweizerischen Matura ist das Hauptziel unseresBildungsauftrages. Entscheiden sich einzelne Schüler/innen währendder Schulzeit die Maturitätsprüfungen nicht abzulegen, so unterstützenwir sie gemeinsam mit ihren Eltern und Berufsberatungsstellen bei derSuche nach einer geeigneten Alternative.Die Lehrpersonen, aber auch die Schulleitung stehen den Schülern auchals Lernberater und Betreuer zur Verfügung. Wie wird dieses Angebot vonden Auszubildenden auf- und wahrgenommen?Je nach Charakter der Schüler/innen wird das Angebot der Lernberatungdurch die Lehrpersonen unterschiedlich wahrgenommen. Viele profitierenregelmässig davon, andere wollen ihre Freizeit lieber nicht opfern.Die Lehrpersonen haben aber die Möglichkeit, Schülerinnen undSchüler, welche ungenügende Leistungen erbringen, zu Zusatzlektioneninnerhalb des Faches “Arbeit- und Lerntechnik” aufzubieten.Die Prüfungen an Ihrer Schule dienen primär der Lernsteuerung und erstin zweiter Linie der Selektion. Wie ist das zu verstehen?Die Schüler/innen erhalten pro Schuljahr zwei Zwischenzeugnisse und zweiSemesterzeugnisse. Die erbrachten Leistungen werden selbstverständlich inNoten ausgedrückt. Hingegen legen wir keine festen Notenschnittepro Klasse fest, sondern gehen von reellen Noten aus. Erbringen dieSchüler/innen bei einer Klassenprüfung einen schlechten oder ungenügendenNotendurchschnitt, so zeigt das uns, dass der Lernstoff noch nichtrichtig verarbeitet wurde. Als Konsequenz daraus muss der Prüfungsstoffnochmals mit der Klasse verarbeitet und dann neu geprüft werden.Und welche Art von Unterstützung erhalten Schüler mit besonderenLernschwierigkeiten?Schüler/innen mit Lernschwierigkeiten erhalten im Fach “Lern- undArbeitstechnik” ein Instrument, welches ihnen erlaubt, den Schulstoff,Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen zuverlässig und nachhaltigzu verarbeiten. Das Fach “Lern- und Arbeitstechnik” ist im Stundenplander Klassen integriert; die Schüler/innen arbeiten in Lernpartnerschaftenund organisieren ihre Arbeit und Lernziele mit Hilfe einer speziellenAgenda. Bei rein fachlichen Lernschwierigkeiten bietet die Schule EinzeloderGruppenzusatzunterricht in den Fächern an.Wissen - das grösste Kapital in unserem Land - lässt sich nicht umsonsterwerben. Kann die Stiftung Mittelschule Dr. Buchmann auf Ressourcenzurückgreifen, um Jugendlichen aus finanzschwachen Familien denSchulbesuch dennoch zu ermöglichen?Die Mittelschule Dr. Buchmann wurde 1965 in eine Stiftung umgewandelt,um kommerzielles Gewinnstreben auch in der Zukunft auszuschaltenund die ursprünglichen pädagogischen Vorstellungen sicherzustellen. Diekonfessionell und weltanschaulich neutrale, private Stiftung ist selbsttragendund erhält keine Subventionen. Somit hat die Stiftung keine eigenenGeldmittel, um im Sinne einer Vergabestiftung Jugendlichen, deren Elterndas jährliche Schulgeld nicht aufbringen können, zu unterstützen. Unterbestimmten Umständen und geknüpft an gewisse Bedingungen, kann eineReduktion des Schulgeldes gewährt werden.Stiftung Mittelschule Dr. BuchmannKeltenstrasse 11 - CH-8044 Zürich 7Tel.: +41 (0)44 252 65 64Fax: +41 (0)44 262 34 92E-mail: info@buchmannschule.chWebsite: http://www.buchmannschule.ch79Swiss Label UNTERRICHT - ERZIEHUNG - AUSBILDUNG - Dezember 2008