11.07.2015 Aufrufe

Jerusalem in Weiß - Sächsische Israelfreunde eV

Jerusalem in Weiß - Sächsische Israelfreunde eV

Jerusalem in Weiß - Sächsische Israelfreunde eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 1 | 2013| 11„Biberman“, dass <strong>in</strong> der israelischen Politike<strong>in</strong>s plus e<strong>in</strong>s nicht zwei, sondern e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halbs<strong>in</strong>d. Jedenfalls ließ sich der israelische Wählervon der E<strong>in</strong>heitsdemonstration der beidennicht bee<strong>in</strong>drucken.E<strong>in</strong> weiterer Grund für die Wahlschlappewar Netanjahus Siedlungspolitik. Zu Beg<strong>in</strong>nse<strong>in</strong>er Regierungszeit hatte er e<strong>in</strong> achtmonatigesSiedlungsmoratorium verkündet. Damitbestätigte er die Weltöffentlichkeit, die dieSiedlungen für das eigentliche Problem imNahostfriedensprozess hält, bewirkte e<strong>in</strong>Ende aller Verhandlungen mit den Paläst<strong>in</strong>ensernund verursachte den Siedlern vielÄrger, so dass diese – und viele ihrer Sympathisanten– zum „Bait HaYehudi“, dem „jüdischenHaus“, überliefen. Bereits nach demGazafeldzug „Wolkensäule“ im Novemberhatten die Umfragen e<strong>in</strong>en rapiden Abwärtstrendfür „Biberman“ verzeichnet. Das Volkmachte ihm zum Vorwurf, die militärischenAktionen zu früh e<strong>in</strong>gestellt und die Raketenfähigkeitender Hamas nicht wirklich zerstörtzu haben.Im vergangenen Sommer genoss Netanjahue<strong>in</strong> Popularitätshoch. Er holte Kadima <strong>in</strong> dieKoalition und hatte e<strong>in</strong>e goldene Chance, dieHerzen von Israels hart arbeitender, steuerzahlenderMittelschicht für sich zu gew<strong>in</strong>nen,sprich: die seit langem diskutierte Lastenverteilungvorzunehmen. „Stattdessenrannte er verängstigt Schass und dem Vere<strong>in</strong>igtenTorajudentum h<strong>in</strong>terher“, erklärt e<strong>in</strong>Likudmitglied das Wahldebakel.Und schließlich war da noch der Faktor, dassdie Wahl schon lange vor der Wahl längstentschieden schien. So me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong> Likud-Stammwähler im Süden von Tel Aviv: „Vergisses, Likud zu wählen. Bibi wird sowiesoPremier. Jetzt geht es darum, dass sich außerihm noch jemand um uns kümmert.“© Christlicher Medienverbund KEP,www.israelnetz.comW. BeyschlagDie Alternative– e<strong>in</strong>e heilsgeschichtlicheAuslegung von Römer 9 – 116,50 EuroBestell-Tel. 03727 2701Kommentar:„Jedem Volk se<strong>in</strong>e Regierung“Liebe Leser,<strong>in</strong> Deutschland begegnet mir immer wieders<strong>in</strong>ngemäß folgende Aussage: „Wir haben janichts gegen das israelische Volk, aber dieRegierung Israels…“ Auf diese E<strong>in</strong>leitungfolgt dann nicht selten e<strong>in</strong>e Kritik, die derUrheber prophylaktisch und möglichst umfassendgegen jeden Vorwurf des Antisemitismusabgesichert wissen möchte.Aber Israel ist tatsächlich e<strong>in</strong>e Demokratie.Das Volk Israel ist durchaus verantwortlichfür die Leute, die sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Knesset anschreien,gegenseitig mit Wasser begießen,den Holocaust <strong>in</strong> den unmöglichsten Situationenals Vergleich bemühen und sich überhauptnicht selten weit weniger würdigverhalten, als das Volksvertretern anstehensollte.Wenn Benjam<strong>in</strong> Netanjahu <strong>in</strong> den vergangenenvier Jahren e<strong>in</strong>er der stabilstenRegierungen <strong>in</strong> der Geschichte des modernenStaates Israel vorstand, dann hatte dasvor allem mit dem Rückhalt zu tun, den erim Volk besaß – oder vielleicht auch mit demMangel an Führungsalternativen, die dasVolk zu bieten hatte. Oft hatte er „dieschlechtesten Karten, die man sich vorstellenkann, auf die Hand bekommen, um sieblendend auszuspielen“ – wie e<strong>in</strong> Journalistenkollegeden Wahlausgang im Januarkommentierte: „Dieses Mal hatte er die bestenKarten auf der Hand, die man sichvorstellen kann – und hat sie so schlechtausgespielt, wie das ke<strong>in</strong>er erwartet hat.“Die schmerzhafte Quittung dafür hat er vomWähler <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er „gelben Karte“ bekommen.Regierung und Parlament Israels s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>treuer Spiegel der israelischen Gesellschaft,so me<strong>in</strong>e Beobachtung. Daran ändern auchdie <strong>in</strong> Europa so gern gehörten und von„Toute nation a le gouvernement qu’ellemérite“ – „jedes Volk hat die Regierung,die es verdient“ Joseph Marie de MaistreEuropa gut bezahlten israelischen Stimmennichts, die den Europäern das sagen, was siehören wollen.Wer also Kritik an der israelischen Regierungübt, mag ruhig beim Namen nennen, wer fürdiese Regierung verantwortlich ist: DieKnesset und das Volk, das se<strong>in</strong>e Vertreter <strong>in</strong>die Versammlung <strong>in</strong> <strong>Jerusalem</strong> entsandt hat.„Toute nation a le gouvernement qu’ellemérite“ – „jedes Volk hat die Regierung, diees verdient“. Dieser Satz des französischenPhilosophen Joseph Marie de Maistre (1753-1821) gilt nicht nur für Israel, sondern auchfür se<strong>in</strong>e Nachbarn. Der Konflikt <strong>in</strong> Syrienhat <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahren mehrTodesopfer gefordert, als der arabisch-israelischeKonflikt <strong>in</strong> den vergangenen siebenJahrzehnten. Die UNO spricht von mehr als60.000 Toten im syrischen Bürgerkrieg. InÄgypten wird die Angst vor e<strong>in</strong>em Bürgerkriegoffen ausgesprochen. Über den Zustandder Regierung <strong>in</strong> Jordanien darf nur ehrlichreden, wer bereit ist, sich als regierungsfe<strong>in</strong>dliche<strong>in</strong>stufen zu lassen. Damit will ichnicht jeden e<strong>in</strong>zelnen Syrer oder Ägypter fürdie furchtbare Heimsuchung se<strong>in</strong>er Heimatverantwortlich machen. Aber das Böse, das<strong>in</strong> der Region so grauenhaft ausbricht, ist denVölkern auch nicht e<strong>in</strong>fach nur von außenaufgezwungen worden.Leider wird nur selten e<strong>in</strong> gutes Volk vone<strong>in</strong>er bösen Regierung unterdrückt. Weithäufiger hält e<strong>in</strong>e Regierung das Böse imVolk notdürftig <strong>in</strong> Schach. Dabei s<strong>in</strong>d dieRegierenden nur selten besser als ihr Volk.Wichtig für unsere Analysen ist die Erkenntnis,dass „das Dichten und Trachten desmenschlichen Herzens böse ist von Jugendauf“ (1. Mose 8,21). Deshalb ist unser Gebetgefragt, für die Völker und ihre Regierungen– nicht nur hier im Nahen Osten.Mit herzlichem Schalom grüßt Sie aus<strong>Jerusalem</strong>, Ihr Johannes Gerloff© Johannes Gerloff, Christlicher MedienverbundKEP, www.israelnetz.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!