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Jerusalem in Weiß - Sächsische Israelfreunde eV

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Ausgabe 1 | 2013| 15E<strong>in</strong> Bruder aus Leipzig hat mir auch mitgeteilt,dass sich Landesbischof Bohl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Redeverächtlich über „die im Erzgebirge“ geäußerthabe. Doch die sehr bodenständigen Geme<strong>in</strong>degliederder „Prov<strong>in</strong>z“ s<strong>in</strong>d für religiösenFundamentalismus viel weniger anfällig als somanche Großstadtgeme<strong>in</strong>de für <strong>in</strong>tellektuellenHochmut. Es würde der Entscheidungsf<strong>in</strong>dungbei Bischof, Kirchenleitung und Synodegut tun, auch auf e<strong>in</strong>fache Geme<strong>in</strong>degliedervom Lande und nicht nur auf Kirchenfunktionäreaus Großstädten zu hören. Gelegentlichwäre es auch heilsam, sich die Worte aus denSprüchen Salomos 3, Verse 5 bis 7 zu Herzenzu nehmen: „Verlass dich auf den HERRN vonganzem Herzen, und verlass dich nicht aufde<strong>in</strong>en Verstand, sondern gedenke an ihn <strong>in</strong>allen de<strong>in</strong>en Wegen, so wird er dich rechtführen. Dünke dich nicht, weise zu se<strong>in</strong>,sondern fürchte den HERRN und weiche vomBösen.“Erkenntnis, Korrektur und AusblickAllerd<strong>in</strong>gs muss ich mich eventuell an e<strong>in</strong>erStelle korrigieren: Die Initiative für die verändertenBeschlüsse von Kirchenleitung undLandessynode sche<strong>in</strong>t nicht vom Landesbischofausgegangen zu se<strong>in</strong>, wie ich irrtümlichgeschrieben habe. Er hat sich vorher <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em Brief an e<strong>in</strong>en Pfarrer h<strong>in</strong>ter den Beschlussvon 2001 gestellt. Offensichtlich ister aber vor dem Druck aus der EKD e<strong>in</strong>geknickt.Und er war es auch, der Dr. PeterMeis als Oberlandeskirchenrat <strong>in</strong>s Landeskirchenamtgeholt hat, der den neuen Kursvehement vertritt. Darum trägt Jochen Bohlals Vorsitzender der Kirchenleitung auch di<strong>eV</strong>erantwortung für se<strong>in</strong> bischöfliches Handeln.Indes sche<strong>in</strong>t OLKR Dr. Meis nicht nure<strong>in</strong>er der maßgeblichen Protagonisten derBeschlüsse zum Pfarrerdienstgesetz <strong>in</strong> un-E<strong>in</strong>en Kuschel-Hasen hat der EvangelistMichael Kaufmann (Tellerhäuser) an den sächsischenLandesbischof geschickt. Jochen Bohl(Dresden) hatte am 10. Januar bei e<strong>in</strong>er Veranstaltung<strong>in</strong> Chemnitz betont, dass die Bibel das Glaubenszeugnisvon Menschen sei und auch „Falsches“enthalte. Als Beispiel nannte er, dass die Bibel denHasen zu den Wiederkäuern rechne. Hier irrt Bohlund nicht die Bibel. Deshalb hat Kaufmann als Er<strong>in</strong>nerunge<strong>in</strong>en Hasen mit Grußbotschaft <strong>in</strong>Richtung Dresden auf Reisen geschickt (sieheFoto). Hoffentlich bekommt das Häschene<strong>in</strong>en angemessenen Platz auf dem Schreibtischdes Landesbischofs.serer Landeskirche zu se<strong>in</strong>, die e<strong>in</strong>e tiefeSpaltung unserer Landeskirche herbeigeführthaben. Er liefert seitens des Landeskirchenamtesauch die Vorgaben für dieGestaltung des Gesprächsprozesses, derdurch die Beschlüsse ausgelöst wurde. Se<strong>in</strong>eThesen machen den Menschen zum Maßstabkirchlichen Handelns. Für ihn steht mitdem Menschen das Geschöpf im Mittelpunkt,nicht der Schöpfer. Aber genau dar<strong>in</strong>sieht der Apostel Paulus im 1. Kapitel desRömerbriefes das Hauptproblem bei demThema, das unsere Landeskirche spaltet.Im Bericht zur Tagung der 26. Landessynodeheißt es auf der Website der Ev.-Luth. LandeskircheSachsens: „Der Gesprächsprozesszum Thema Homosexualität und Kirche seischon längst auf unterschiedlichen Ebenenangelaufen. Diese, <strong>in</strong> der sächsischen Landeskirche„größten Ause<strong>in</strong>andersetzung undBasisbeteiligung“ sei aber nicht dem Selbstlaufüberlassen. So gebe es e<strong>in</strong>e Steuerungsgruppe,e<strong>in</strong>e Informationsplattform im Internetsowie geplante Veranstaltungen fürMultiplikatoren Anfang dieses Jahres. DieKernfrage im S<strong>in</strong>ne des Kirchenverständnisseswerde se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>wieweit „unterschiedlicheAuffassungen ausgehalten“ werdenkönnen.“ Dies lässt erahnen, dass der derzeitigeLandesbischof und die Kirchenleitungsowie die Mehrheit der Synodalen e<strong>in</strong>eKorrektur des Beschlusses vom Frühjahrauch nicht annähernd <strong>in</strong> Betracht ziehen. Esgeht wohl eher darum, auszuloten, wo beider Bekenntnis-Initiative die Schmerzgrenzeliegt. Ist dieser Punkt erreicht, könnte esvielleicht e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>lenken geben oder eskommt zum Bruch. Ich b<strong>in</strong> sehr gespannt aufden weiteren Verlauf des Gesprächsprozesses,<strong>in</strong> dem es wesentlich auch um dasSchriftverständnis gehen soll. Ich werdemich dem Gespräch nicht verweigern. Undich werde weiterh<strong>in</strong> Glaubensgeschwisterermutigen, <strong>in</strong> unserer Kirche zu bleiben. Ichermutige dazu, sich priesterlich darunter undnicht pharisäisch darüber zu stellen. Dasschließt e<strong>in</strong>e deutliche, unzweideutigeSprache im S<strong>in</strong>ne Mart<strong>in</strong> Luthers nicht aus!Wie der Gesprächsprozess im S<strong>in</strong>ne derKirchenleitung „gesteuert“ werden soll,verdeutlichen die theologisch exzellentenAnmerkungen und Kommentare von PfarrerMika J. Herold (Pleißa) zu den „20 Thesenzum Gesprächsprozess, zur Hermeneutik derBibel und der Kirche“ von OLKR Dr. PeterMeis vom 12. November 2012, die auf diesenArtikel folgen. Ich kann Gliedern derEv.-Luth. Landeskirche Sachsen nur dr<strong>in</strong>gendempfehlen, diesen gründlich zu lesen, weiler für alle, denen der Gesprächsprozess amHerzen liegt, e<strong>in</strong>e sehr gute Handreichungbietet.SchlusswortWir als Sächsische <strong>Israelfreunde</strong> e.V. verstehenuns bezüglich des Verhältnisses vonChristen zum jüdischen Volk sowie zumLand und Staat Israel als „Dienstleister“ fürbeide Seiten. Viele unserer Mitglieder undFreunde s<strong>in</strong>d Glieder der sächsischen Landeskirche.Darum haben sich auch viele von ihnenmit ihren geistlichen Nöten, die sie mitdem Kirchenleitungs- und dem Synodalbeschlusszum Ergänzungsgesetzes zum Pfarrerdienstgesetzund den damit im Zusammenhangstehenden Vorgängen haben, an unsgewandt. Als Vorsitzender unseres Vere<strong>in</strong>sund Glied der Landeskirche habe ich versucht,mich dieser Verantwortung im S<strong>in</strong>ne des allgeme<strong>in</strong>enPriestertums aller Gläubigen zustellen. Denn viele der behandelten Fragenberühren die letzten D<strong>in</strong>ge, die uns alsChristen alle angehen. Denn Gott will nicht,dass jemand verloren geht! Gleichwohl könnenund wollen wir als Vere<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Ersatz füre<strong>in</strong>e Kirchgeme<strong>in</strong>de vor Ort se<strong>in</strong>. Wir würdenuns damit auch kräftemäßig überfordern, waszulasten unseres primären Auftrages g<strong>in</strong>ge,wie er <strong>in</strong> unseren Vere<strong>in</strong>szielen formuliert ist.Darum wollen wir die weitere Entwicklungim Zusammenhang mit dem Beschluss vorerst<strong>in</strong> unserem Mitgliedermagaz<strong>in</strong> nicht weiterthematisieren.Da ich mich <strong>in</strong> dieser Frage sehr deutlich zuWort gemeldet habe, will ich mich jedochnicht der Verantwortung entziehen, sondernmich persönlich auf andere Weise weiter <strong>in</strong>den Gesprächsprozess e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.

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