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Jerusalem in Weiß - Sächsische Israelfreunde eV

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Ausgabe 1 | 2013| 21Viel wichtiger war die Frage für uns, wiekönnte es möglich se<strong>in</strong>, Israel zu segnen?Wir wollten das Volk trösten, und das trotzunserer deutschen Vergangenheit.Ruth: Mit den Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong>nkamen wir vor e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> Kontakt, alswir e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>deveranstaltung der Sächsischen<strong>Israelfreunde</strong> hier <strong>in</strong> unserer Nähebesuchten. Johannes Gerloff war da und berichtete.Wilfried Gotter gab e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<strong>in</strong> die Arbeit des Vere<strong>in</strong>s. Von da an bekamenwir die „LeChaim“.LeChaim: Was hat Euch bewegt, für e<strong>in</strong>elängere Zeit nach Israel zu gehen?Ruth: Beim Trösten unserer K<strong>in</strong>der g<strong>in</strong>g esimmer um Nähe. Also überlegten wir, wiewir Israel näher se<strong>in</strong> könnten als nur durchGebet. Konkrete Vorstellungen gab es danoch nicht. Es konnte aber nicht schaden,schon mal e<strong>in</strong>en Grundkurs für hebräischeSprache bei Uwe Seppmann <strong>in</strong> Mecklenburgzu besuchen. Wir s<strong>in</strong>d beide Handwerker,aber auch Heilerziehungspfleger. Wäre ese<strong>in</strong>e Möglichkeit, für e<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>dertene<strong>in</strong>richtung<strong>in</strong> Israel zu arbeiten? Esergab sich ke<strong>in</strong> Weg. Inzwischen hatten wirdurch „LeChaim“ vom Handwerkerdienstder Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong> erfahren.Jochen: Da sagte ich zu Ruth: „Das wäredoch was für uns“. 2012 waren wir dabei.Unsere Erlebnisse und Empf<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>dschwer mit drei Sätzen zu beschreiben. Ichversuche es trotzdem. Wir haben Mitverantwortungfür das Aufarbeiten der deutsch-jüdischenVergangenheit. In den Begegnungenmit Holocaust-Überlebenden und anderenIsraelis erlebten wir Vergebung, Versöhnung,Trost und Schalom. Wir s<strong>in</strong>d sehr gesegnetnach Hause gefahren. Bei dieser Handwerkerreiseerfuhren wir von der Notwendigkeit,dass jemand <strong>in</strong> Israel vor Ort diese Arbeitkoord<strong>in</strong>ieren müsste. Nach reiflicher Überlegungsagten wir zu Gott: „Wenn du uns dafürgebrauchen möchtest, du hast unser Ja. Wirmöchten mithelfen, den Menschen <strong>in</strong> IsraelLiebe, Wertschätzung und Versöhnung zubr<strong>in</strong>gen.“ Später erzählten wir Michael Sawitzkivon unseren Gedanken. So, wie esaussieht, nimmt Gott uns beim Wort.LeChaim: Erzählt unseren Lesern doch bittekurz von Euch, über Eure Familie und Geme<strong>in</strong>de,woher Ihr kommt.Ruth: Ich wurde 1956 <strong>in</strong> Jena geboren undhabe nach dem Abschluss der 10. Klasse e<strong>in</strong>eLehre als Töpfer<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bürgel gemacht. Danacharbeitete ich als Töpfer<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Arbeitstherapieder Ne<strong>in</strong>stedter Anstalten und ab-solvierte später e<strong>in</strong> Fachschulstudium zurHeilerziehungspfleger<strong>in</strong>.Jochen: Ich komme aus Annaberg-Buchholz,wo ich 1957 geboren wurde. Nach me<strong>in</strong>emSchulabschluss begann ich e<strong>in</strong>e Lehre alsInstandhaltungsmechaniker <strong>in</strong> Neudorf(Erzgeb.) und arbeitete danach währende<strong>in</strong>es Diakonischen Jahres im Julius-Schniew<strong>in</strong>d-Haus<strong>in</strong> Schönebeck-Salzelmen. Anschließendließ ich mich zum Diakon <strong>in</strong> denNe<strong>in</strong>stedter Anstalten ausbilden und absolvierteauch e<strong>in</strong> Fachschulstudium zumHeilerziehungspfleger. In diesem Beruf arbeiteteich dann auch. 1980 heiratete ich Ruth.1985 zogen wir nach Förthen bei Zeulenrodaund richteten uns e<strong>in</strong>e Töpferei e<strong>in</strong>. Ich legteme<strong>in</strong>e Meisterprüfung als Keramikmeister abund arbeitete zwischenzeitlich e<strong>in</strong>ige Jahrebei e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong>metz, im Innenausbau undbei e<strong>in</strong>em Parkettleger.Ruth: Wir haben vier K<strong>in</strong>der. Maria, Stephan,Magdalena und Michael wuchsen <strong>in</strong> Förthenauf, besuchten die Schule, <strong>in</strong>itiierten hier zuHause e<strong>in</strong>e Lobpreisband und wir gestaltetengeme<strong>in</strong>sam viele Lobpreisgottesdienste. Inzwischens<strong>in</strong>d sie aus dem Haus, führen ihreigenes Leben und wohnen arbeitsbed<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>anderen Gegenden Deutschlands. Sie arbeitenheute als Bildungsreferent<strong>in</strong> imNaturschutz, Lehrer für Religion und Geographie,Physiotherapeut<strong>in</strong>, Fluggerätemechaniker.Sie bejahen unsere Israelpläne.Jochen: Unsere geistliche Heimat war vonK<strong>in</strong>dheit an die evangelische Landeskirche.Wir waren engagiert bei der Sache. Aber esentstanden Fragen: Ist der Heilige Geistwirklich erlebbar? Wie geht der Jesus-Lebensstil?Dürfen sich Traditionen verändern?Das war die Sehnsucht nach mehr und wirmachten uns auf die Suche außerhalb unsererKirchgeme<strong>in</strong>de. Bei Sem<strong>in</strong>aren und Konferenzenfanden wir Menschen mit Begeisterungund Leidenschaft für Jesus und Treuezur Bibel. Neu dabei war für uns das ThemaIsrael. Wir begannen zu ahnen, dass das Volkund das Land Israel nach Gottes Plan e<strong>in</strong>ezentrale Bedeutung <strong>in</strong> der Weltgeschichtehaben. Inzwischen gehören wir zu e<strong>in</strong>erweltweiten Hausgeme<strong>in</strong>debewegung. Wirbedauern es sehr, dass das Thema Israel <strong>in</strong>vielen Kirchen und Geme<strong>in</strong>den kaum e<strong>in</strong>eRolle spielt.Ruth: Mit e<strong>in</strong>em guten Freund haben wir unsals Lobpreisband neu formiert und feiernregelmäßig Lobpreisabende. Unsere Geme<strong>in</strong>deist e<strong>in</strong>e sehr lebendige, weltweite Hausgeme<strong>in</strong>debewegung(Hope of God, HoffnungDeutschland), hat <strong>in</strong> Deutschland mittlerweileca. 800 Mitglieder. Zu unserer Hausge-me<strong>in</strong>de hier vor Ort gehören momentansechs Familien mit K<strong>in</strong>dern jeden Alters. Wirtreffen uns wöchentlich. Das ist jedes Malsehr familiär. E<strong>in</strong>er unserer Kernverse steht<strong>in</strong> Apostelgeschichte 2,42: „Sie blieben aberbeständig <strong>in</strong> der Lehre der Apostel und <strong>in</strong>der Geme<strong>in</strong>schaft und im Brotbrechen undim Gebet.“ E<strong>in</strong>mal im Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Regionaltreffenmit anderen Hausgeme<strong>in</strong>den stattund e<strong>in</strong>mal im Jahr e<strong>in</strong> großes Festival. Unser<strong>eV</strong>ision ist, Menschen von Jesus zu erzählenund sie für den Jüngerschaftslebensstilmit IHM zu gew<strong>in</strong>nen.LeChaim: Woher kommt Eure Liebe zuIsrael?Ruth: Wir haben zu Jesus oft gesagt: „Hiers<strong>in</strong>d wir, geh de<strong>in</strong>en Weg mit uns.“ Und irgendwiekam dann die Liebe zu Israel dazu.Sie ist ke<strong>in</strong> Hobby, sondern gehört e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong>das Herz jedes Christen. Wir verstehen immermehr, dass Gott das Land und das VolkIsrael ganz besonders auf dem Herzen hat.Und was gibt es Schöneres, als e<strong>in</strong>e Liebe füretwas im Herz zu entwickeln, wofür auchGottes Herz schlägt. Egal, was die öffentlicheMe<strong>in</strong>ung gerade sagt.LeChaim: Was erwartet Ihr von EuremDienst <strong>in</strong> Israel?Jochen: Unser Dienst wird im Wesentlichenzwei Aufgabenbereiche umfassen, die Koord<strong>in</strong>ierungder Handwerkere<strong>in</strong>sätze und denBesuchsdienst bei Holocaustüberlebenden.Auch e<strong>in</strong>e gute Freizeitbetreuung der Handwerkergruppenist uns wichtig.Ruth: Wir ahnen, dass von vielen Seitengroße Erwartungen an uns gerichtet s<strong>in</strong>d.Wir s<strong>in</strong>d nicht perfekt und hoffen, mit GottesHilfe trotzdem e<strong>in</strong>en guten Dienst tun zukönnen. So gut, dass die Handwerkere<strong>in</strong>sätzeoptimal gel<strong>in</strong>gen und die Hilfe aus Deutschland<strong>in</strong> Israel gern angenommen wird. Wirwünschen uns, dass viele persönliche Kontakteentstehen. Auch möchten wir h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen<strong>in</strong> die Sprache und Kultur Israels.LeChaim: Welche Unterstützung erwartet Ihrvon den Sächsischen <strong>Israelfreunde</strong>n? Warumwollt Ihr als Freiwillige ausgerechnet für dieSächsischen <strong>Israelfreunde</strong> <strong>in</strong> <strong>Jerusalem</strong> arbeiten?Ruth: Wir brauchen und erwarten vor allem:Gebet, Gebet, Gebet.Jochen: Da wir noch nicht so viel Erfahrung<strong>in</strong> Israel haben, brauchen wir sicher besonders<strong>in</strong> der Anfangsphase organisatorischeBeratung und Unterstützung, was ja auchjetzt bei den Vorbereitungen schon geschieht.

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