Klinoptikum 2/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
Klinoptikum 2/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
Klinoptikum 2/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Sommer, Sonne, Sonnenbrand – längst wissen<br />
wir, dass dieses Trio, das für viele von uns fast<br />
schon zum Jahresurlaub dazu gehört, ein schwerwiegender<br />
Risikofaktor für Hautkrebs ist. Besonders<br />
gefährdet sind Kinder, und zwar vor allem wenn es<br />
um den gefürchteten Schwarzen Hautkrebs geht.<br />
Wer genießt die warmen Monate des Jahres nicht am<br />
liebsten im Freien? Wenig und luftige Kleidung, ein<br />
Eis in der Hand, Sonne auf der Nase – so stellt sich<br />
schnell ein unbeschwertes Lebensgefühl ein. Ein<br />
entspannter Nachmittag am Baggersee oder, noch<br />
besser, der Badeurlaub am Meer lassen uns Alltag<br />
und Arbeitsstress einfach mal vergessen. Doch was<br />
der Seele gut tut, schadet – zumindest bei einem<br />
Übermaß an Sonne – der Haut. Sie altert schneller,<br />
und das Risiko für Krebserkrankungen steigt.<br />
Für Kinder stellt das Sonnenlicht ein besonders<br />
hohes Risiko dar. Ihre Haut ist viel dünner, und<br />
die Ausbildung des schützenden Pigmentfarbstoffs<br />
Melanin erfolgt deutlich langsamer als bei Erwachsenen.<br />
Kinder bekommen daher viel schneller als<br />
Erwachsene einen Sonnenbrand. Es kommt noch<br />
schlimmer: Sonnenbrände in Kindheit und Jugend<br />
erhöhen das Risiko im späteren Leben an Hautkrebs<br />
zu erkranken. Aber auch in Mengen, die noch nicht<br />
zu einem Sonnenbrand führen, schadet das UV-<br />
Licht der Haut und das Krebsrisiko steigt; dies gilt<br />
insbesondere für den Schwarzen Hautkrebs.<br />
Der Schwarze Hautkrebs, fachlich Melanom genannt,<br />
ist eine der gefährlichsten Formen von Hautkrebs.<br />
Es handelt sich um bösartige Neubildungen<br />
von Pigmentzellen (Melanozyten). Im Gegensatz<br />
zu anderen Hautkrebsarten sind Melanome zwar<br />
relativ selten, führen jedoch viel häufiger zum Tod,<br />
da sie oft schon in einem frühen Stadium Tochtergeschwülste,<br />
sog. Metastasen ausbilden. So ist rund<br />
ein Prozent aller Krebstodesfälle in Mitteleuropa<br />
auf das Melanom zurückzuführen. Nach Angaben<br />
der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister<br />
in Deutschland e.V. (GEKID) erkranken in der<br />
Bundesrepublik jedes Jahr rund 15.000 Menschen<br />
am malignen Melanom.<br />
18 Ausgabe 2/<strong>2011</strong><br />
MEDIZIN<br />
Sommer, Sonne, Hautkrebs –<br />
besonders hohes Risiko für Kinder!<br />
J.C. Becker privat Kathi Stratzl/www.pixelio.de<br />
Falsches sun-seeking Verhalten - Richtiges shade-seeking Verhalten!<br />
Das Risiko, im Laufe des Lebens schwarzen Hautkrebs<br />
zu entwickeln, beträgt hierzulande etwa<br />
1:200 – in Australien dagegen, wo eine intensivere<br />
UV-Strahlung besteht, liegt es bereits bei 1:50.<br />
Der Einfluss des Sonnenlichts ist also nicht von<br />
der Hand zu weisen. Insbesondere der UVA-Anteil<br />
wird mit der Entstehung von Melanomen in Verbindung<br />
gebracht.<br />
Herauszuheben ist, dass gerade eine vermehrte<br />
UV-Belastung in der Kindheit zu einem erhöhten<br />
Risiko im weiteren Leben ein Melanom zu entwickeln<br />
führt. Epidemiologische Studien der letzten<br />
25 Jahre sprechen hier eine deutliche Sprache. So<br />
berichteten Wissenschaftler um D'Arcey Holman<br />
an der <strong>Univ</strong>ersity of Western Australia, dass Kinder<br />
von weißen Einwanderer familien – vorwiegend aus<br />
Großbritannien – in Sachen Schwarzem Hautkrebs