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Klinoptikum 2/2011 - LKH-Univ. Klinikum Graz

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Travell und Simons<br />

Man unterscheidet zwischen aktiven und latenten<br />

Triggerpunkten. Ein aktiver Triggerpunkt ist<br />

eine überempfindliche Stelle im Gewebe, die in<br />

Ruhe, bei physiologischer Belastung oder Bewegung<br />

charakteristische Schmerzen verursachen<br />

kann. Ein latenter Triggerpunkt ist primär nicht<br />

schmerzhaft, kann aber z.B. durch Überlastung<br />

aktiviert werden.<br />

Schmerzausstrahlung ausgehend von M. Gluteus medius (seitlichen Gesäßmuskulatur)<br />

Bei einem Auftreten von aktiven und latenten Triggerpunkten<br />

spricht man von einem Myofaszialen<br />

Schmerzsyndrom (MSS). Die Folgeerscheinungen<br />

eines MSS können sein:<br />

• lokale und/oder übertragene Schmerzen<br />

• Störungen der intra- und/oder intermuskulären<br />

Mobilität und Koordination<br />

• Bewegungseinschränkungen<br />

• Kraftverlust<br />

• Kompression peripherer Nerven<br />

• „Blockierungen“<br />

Demzufolge sind Indikationen für die Triggerpunkt-Therapie,einmyofaszialesSchmerzsyndrom<br />

und dessen Folgeerscheinungen, bindegewebige<br />

Veränderungen der Muskulatur sowie Adhäsionen<br />

zwischen Muskel und Muskelhaut. Voraussetzung<br />

für eine effiziente Behandlung ist eine genaue<br />

Lokalisation des Triggerpunktes.<br />

Man findet Triggerpunkte in muskulären Hartspannsträngen<br />

mit erhöhtem Druckschmerz. Bei<br />

Provokation sollte im Idealfall der Patientenschmerz<br />

teilweise oder vollständig wiedererkannt<br />

werden. Zudem kann es zu Reaktionen wie<br />

Schwindel, Übelkeit, Schwitzen sowie zu einer<br />

lokalen Zuckung im aktivierten Muskel kommen.<br />

MEDIZIN<br />

Heber/Siebenbrunner/Thimary<br />

Bei der Therapie kommen verschiedene Techniken<br />

zur Anwendung, wie im Folgenden erklärt am<br />

Beispiel der Ischämischen Kompression des M.<br />

gastrocnemius (Wadenmuskel):<br />

Ischämische Kompression:<br />

Sie dient zur Verbesserung der lokalen Durchblutung<br />

und Aktivierung des Stoffwechsels. Lokal<br />

kommt es zu einer Dehnung der Muskelfasern.<br />

Der zu behandelnde Muskel befindet sich in Ruhestellung.<br />

Vom Physiotherapeuten wird ein lokaler<br />

Druck am vorher lokalisierten Triggerpunkt ausgeübt.<br />

Diese Technik ist mit Bewegung kombinierbar<br />

und wird mehrmals wiederholt.<br />

Ischämische Kompression<br />

Nach der Triggerpunkt-Therapie reagieren<br />

Patient Innen erfahrungsgemäß mit einer deutlichen<br />

Verbesserung des subjektiven Schmerzbildes. Die<br />

Triggerpunkt-Therapie sollte von ausgebildeten<br />

Therapeuten angewendet werden. Ein Register<br />

findet man unter www.triggerpunkt.at.<br />

AutorInnen:<br />

Ute Siebenbrunner<br />

Claudia Heber<br />

<strong>Univ</strong>.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie<br />

Physiotherapie<br />

Tel.: 385 / 13681<br />

E-Mail: ana.kozomara@klinikum-graz.at<br />

Ausgabe 2/<strong>2011</strong><br />

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