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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - baarverein.de

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110Sowohl Sesleria varia als auch Carex humilis, <strong>und</strong> insbeson<strong>de</strong>re Carex sempervirens besitzeneine schlechte Ausbreitungsfähigke it , so daß ihnen dort , wo wir sie heute antreffen,ein langer Zeitraum zur Verfügung gestan<strong>de</strong>n haben muß, um einzuwan<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> sich anzusie<strong>de</strong>ln. Für Carex humilis - ein xerothermes Relikt - weist KRAUSE (1940) nach daß ihremangeln<strong>de</strong> Ausbreitung fähi gkeit nicht durch be o n<strong>de</strong>re Empfindlichkeit gegenüber <strong>de</strong>rBeschaffenhe it <strong>de</strong> Standortes, on<strong>de</strong>rn durch eine ungenügen<strong>de</strong> ho rizontale Ausbreitung<strong>de</strong>r Früchte durch Ame isen bedingt ist. Bei Sesleria varia beobachtete SCHUBERT (1963) ,daß das Blaugras aufgr<strong>und</strong> ungünstiger Keimungsbedingungen an trockenen S-Hängen nurehr schwe r eul and besie<strong>de</strong> ln kann.Carex sempervirens hat ihren Ve rbreitungsschwe rpunkt in <strong>de</strong>r ubalpinen-alpinen Stufe<strong>und</strong> ist nur ausnahmsweise als isoli ertes Reliktvorkommen in <strong>de</strong> r monta nen Stufe <strong>de</strong>rSchwäbischen Alb anzutreffen. Bei <strong>de</strong>r Fe inkartie rung <strong>de</strong>r G eisinger Berge wur<strong>de</strong> sie übe r­raschen<strong>de</strong> rwe ise a n mehreren Stellen - sowo hl auf Primär- als auch auf Sek<strong>und</strong>ärstandorten- angetro ffen.icht übe r ehe n wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Mesobromete n selbstverständlich di e Vi elza hl vo r alleman seltenen Orchi<strong>de</strong>en- <strong>und</strong> E nzianarte n. Di ese haben jedoch keinen Indikatorwert <strong>für</strong> Reliktstandorte.Sie sind zwar ebenfalls konkurrenzschwach, doch ist es erstaunlich, wi eschne ll einzelne di e 'e r Arte n unter geeigneten Bedingungen a uf anthropogenen Wuchsortenauftauchen können, wenn di ese nur mager <strong>und</strong> ungedüngt sind .Ein weiterer wichtiger Indikator - e ine notwendige aber nicht hinreichen<strong>de</strong> Bedingung- <strong>für</strong> e inen la ngfristig unve rän<strong>de</strong>rt gebliebenen Waldrand ist in Südost- bis Westexpositiondas Vorkommen bestimmter Arte n aus <strong>de</strong>m Verband wärme lieben<strong>de</strong>r Saumgesellschaften(Geranion sanguinei) wie Peucedanum cervaria (Hirsch-Haar trang) , Coronilla coronata(Be rgkronwicke) <strong>und</strong> CYlisus nigricans (Schwarzwe r<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Geißklee) . Ähnl.iche gilt <strong>für</strong>Arten aus <strong>de</strong>m Verband wärme lieben<strong>de</strong>r Gebüschgesellschaften (Berbe ridion). Rhamnussaxatilis (Felsen-Kreuzdo rn ) ist aber auf <strong>de</strong>n Untersuchungsfl ächen elber di e einzige Artmit Reliktcharakter. Weitere in <strong>de</strong>r Umgebung vo rko mmen<strong>de</strong> Berberidion-Reliktartenind Cotoneasler inlegerrima (Zwerg-Mispe l) , Cotoneaster nebro<strong>de</strong>nsis (Filzige Zwerg-Mispel)<strong>und</strong> A melanchier ovalis (Felsenbirne).Darslellullg <strong>und</strong> Diskussion <strong>de</strong>r Ul1lersuchungsergebnisseLn Übersicht L sind di e ein zelnen Wa ldrandab chnitte mit <strong>de</strong>n dort wachsen<strong>de</strong>n Relikt­A rte n, <strong>de</strong>m Z ustand <strong><strong>de</strong>s</strong> Bestan<strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>und</strong> seine r Ge fährdung da rgestellt. In Spalte 2 sind jeweil s di e A rten mit Re liktcharakte r aufgeführt , di e am betreffen<strong>de</strong>n Waldrandabschnitt a n­getroffen wur<strong>de</strong>n. Aus Pl atzgrün<strong>de</strong> n sind di e Arten durch Ziffern e rsetzt. D e r Schlüs el dazuist ebenfa lls in <strong>de</strong> r Übe rsicht enthalten.Spalte 3 enthält die Re liktarte n. di e oberh alb <strong>de</strong> jeweiligen Waldrand abschnittes imgeschl ossene n Wald a m Wald weg bzw. an Waldwegböschungen angetroffen wur<strong>de</strong>n. Das istzum ein en be<strong>de</strong>utend , weil <strong>de</strong>r unterste Waldweg oft die frühe re, hi storische Waldgrenzemarki e rte <strong>und</strong> somit noch e in en Te il <strong><strong>de</strong>s</strong> z. B. durch Auffo rstungen am alten Waldrand ve r­lore ngegangenen Arte ninvent ars enthält , zum an<strong>de</strong> re n gehen die Böschungen oft in nur lokker be\ achsene Steilhal<strong>de</strong>n mitten im Wald übe r, vo n <strong>de</strong>ne n sich mittel Arte ninventar <strong>und</strong>geologischer Gegebenh eiten beweisen läßt, daß es sich um zwar re lativ unspektakuläre,abe r ein<strong>de</strong>utige Reliktstandorte han<strong>de</strong>lt.[n Spalte 4 ist <strong>de</strong> r jeweili ge Waldrandabschnitt kurz charakte risie rt , da allein aus <strong>de</strong>mVo rkommen eltener Arten nicht auf di e gegenwä rtige Grö ße <strong><strong>de</strong>s</strong> Bestan<strong>de</strong> <strong>und</strong> seine n Zu-

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