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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - baarverein.de

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49Bemerkungen zu einem Vorkommen<strong><strong>de</strong>s</strong> Märzenbechers (Leucojum vernum) im Wutachtalvon Helmut Herrmannmit 7 AbbildungenIm Wutachtal <strong>und</strong> seinen Seitentälchen gibt es nicht wenige Wuchsplätze <strong><strong>de</strong>s</strong> Märzenbechersin meist stattlichen Bestän<strong>de</strong>n.Die Bestän<strong>de</strong> si nd unterschiedlich vergesellschaftet mit Weißer <strong>und</strong> Roter Pestwurz(Pelasites albus, Pelasiles hybridus), Lerchensporn (Corydalis cava), Waldbingelkraut(Mercurialis perennis), gelegentlich mit Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) <strong>und</strong> Sei<strong>de</strong>lbat (Daphne mezereum), an einer Stelle mit <strong>de</strong>m Männlichen Knabenkraut (Orchismascula) <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Gelbstern (Gagea silvatica), an manchen Stellen mit Aronstab (A rummaculatum), an an<strong>de</strong>rer Stelle mit Immergrün (Vinca minor), an zwei Stellen mit ansehnlichenVorkommen <strong>de</strong>r Schuppenwurz (Lathraea squamaria) <strong>und</strong> auch <strong>de</strong>m ZinnoberrotenBecherpilz (Peziza coccinea). ]n fast allen Bestän<strong>de</strong>n ist auch <strong>de</strong>r H aselstrauch (Corylusavellana) vertreten.Bei <strong>de</strong>r ei ngehen<strong>de</strong>n Beobachtung dieser Bestän<strong>de</strong> fiel mir ein Vorkommen auf, das abweichen<strong>de</strong>Formen <strong><strong>de</strong>s</strong> Märzenbechers aufweist. Es liegt unmittelbar unter hochaufragen<strong>de</strong>nMuschelkalkfelsen <strong>de</strong> r Flühen. Beim flü chtigen Betrachten sieht dieses Vorkommenwie je<strong><strong>de</strong>s</strong> an<strong>de</strong>re in diesem Bereich au . Bei genauerer Betrachtung aber bemerkt man in einemTeil dieses Bestan<strong><strong>de</strong>s</strong> einige Beson<strong>de</strong>rheiten.So i t mir zunächst aufgefa llen, daß dort nicht selten ei nige Märzenbecher, je nach Witterung,bereits E n<strong>de</strong> Janu ar ihre Blütenglöckchen öffnen. Dies mag sich er daran liegen, daßdort oftm als kein Schnee liegt - im Gegensatz zur unmittelbaren Umgebung. Auffallend istdort auch das frühe Erschei nen <strong><strong>de</strong>s</strong> Feuersalaman<strong>de</strong>rs (Salamandra salamandra), d. h. dieTiere sind noch unte r Gesteinsbrocken versteckt, jedoch voll aktiv. Manchmal fi n<strong>de</strong>t sichdort auch <strong>de</strong>r gebän<strong>de</strong>rte Salaman<strong>de</strong>r (Salamandra salamandra terrestris) . Aufgr<strong>und</strong> dieserBeobachtungen möchte ich annehmen, daß ich unter <strong>de</strong>m dort lagern<strong>de</strong>n GesteinsschuttFelsspalte n o<strong>de</strong>r sonstige Hohlräume befin<strong>de</strong>n, die Wärme speichern.Unabhängig davon ersche inen jährlich ganz in <strong>de</strong>r ähe monströ e Formen. Vorwiegendsind es Märzenbecher mit zwei Blüten an einem Stiel , oft in unterschiedliche r Anordnung.Nicht selten kann man bi zu 15 doppelblütige Exemplare zählen (Abb. 1-3).Es kommen auch Exemplare mit zwei verwachsenen Blüten vor (Abb. 4). Einmaltauchte ein Exempl ar auf, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Hochblatt kronblattartig, also weiß <strong>und</strong> breiter, ausgebil<strong>de</strong>twa r (Abb. 5). Am gleichen Tage blühte dort ein Märzenbecher <strong>de</strong>r neben einem normalenBlüte nstand noch eine Blüte hervorbrachte , die kei nen Blütenschaft aufwies <strong>und</strong> damitauch kein Hochblatt. Da<strong>für</strong> aber hatte sie ei nen überaus langen Blütenstiel (Abb. 6, untereBlüte).All diese Abnormitäten, ein schließlich <strong>de</strong>r Doppelblütigkeit , sind bisher immer nur einmalan <strong>de</strong>rselben Pflanze aufgetreten.Nun gibt es dort noch eine minimale Farbabweichung. Bei ihr sind die sonst hellgrünenFlecken an <strong>de</strong>n Spitzen <strong>de</strong>r Blütenblätter gelb (Abb. 7) . Allerdings sind es hi er weniger diezwei-blütigen Fonnen, die SEYBOLD <strong>und</strong> auch ROTHMALE R als ssp. c a r pa t i c LI mbezeichnen. Ich kann daher nicht glauben, daß die hier auftreten<strong>de</strong>n Stücke dieser Subspezieszugerechnet wer<strong>de</strong>n können. Oftmals liegen Gelb <strong>und</strong> Hellgrün so nahe beieinan<strong>de</strong>r,daß sie kaum voneinan<strong>de</strong>r unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n könne n. Ich kann mir daher eher vorstel-

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