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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - baarverein.de

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199BuchbesprechungenULRICH LUTZ: Die Herrschaftsverhältnisse in <strong>de</strong>r Landgrafschaft Baar in <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>vom 15. zum 16. Jahrh<strong>und</strong>ert. Ein Beitrag zur Entstehung <strong><strong>de</strong>s</strong> Territorialstaates <strong>und</strong> zur<strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> Bauernkriegs. Veröffentlichung <strong><strong>de</strong>s</strong> Alemannischen Instüuts Freiburg i. Br.r. 46. Verlag Konkordia GmbH . BühllBa<strong>de</strong>n 1979. 101 Seiten.In <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n, als Disse rtatio n an <strong>de</strong>r Universität Bern entstan<strong>de</strong>nen Arbeit wird<strong>für</strong> das Gebiet <strong>de</strong>r ehemaligen Landgrafschaft Baar <strong>de</strong>r Zeitraum unte rsucht , in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rÜbergang vom mittelalterlichen Personenverbandsstaat mi t seinen vielfältig gestuftenR echts- <strong>und</strong> Herrschaftsverhältnissen zu m territorialen Flächenstaat <strong>de</strong>r e uzeit <strong>und</strong> damitdie rechtliche Einebnung zur einheitlichen Untertanenschaft in ersten Ansätzen vollzogenwird. D er Autor zeigt schwerpunktmäßig an Hand <strong>de</strong>r Herrschaftselemente Verwaltung,Kirchen-/Klosterherrschaft, Hoch- <strong>und</strong> Nie<strong>de</strong>rgerichtsbarkeit, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Leibherrschaftbis hin zu <strong>de</strong>n Maß-, Münz- <strong>und</strong> Jagdrechten, wie Zug um Zug die Nivellierungsbestrebungendurch die Fürstenberger durchgesetzt wur<strong>de</strong>n. D abei wird ein weiteres Mal <strong>de</strong>utlich ,wie stark die Gebiete "Über Wald" - durch ihre viel spätere E rschließung <strong>und</strong> Besie<strong>de</strong>lungbedingt - sich vo n <strong>de</strong>r "Baar fl achen Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>" auch schon in <strong>de</strong>r Vergangenheit abgehobenhaben: Aus <strong>de</strong>n ursprünglichen Vorzügen in <strong>de</strong>n Rechtsverhältnissen <strong>de</strong>r (Schwarz-) Waldbevölkerungwur<strong>de</strong>n im Laufe <strong>de</strong>r dargestellten Entwicklung beson<strong>de</strong>rs harte Ungunstbedingungenwie die Lokal-Leibeigenschaft <strong>und</strong> ste llenweise sogar <strong>de</strong>r doppelt zu zahJen<strong>de</strong>Todfall, wohingegen die Bevölkerung <strong><strong>de</strong>s</strong> A ltsie<strong>de</strong>llan<strong><strong>de</strong>s</strong> lange Zeit noch von <strong>de</strong>r Unübersichtlichkeit<strong>de</strong>r sich oft wild überschn ei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n H e rrschaftsrechtstite l profitieren konnte.Lutz setzt zu diesen Erkenntnissen schließlich die geographische Verbreitung <strong>de</strong>r bäuerlichenBeschwer<strong>de</strong>artikel aus <strong>de</strong>r Zeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Bauernkrieges in Beziehung <strong>und</strong> kommt zu <strong>de</strong>mSchlu ß, daß ein ei n<strong>de</strong>utiger Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>r e rhöhten Aufsässigkeit <strong>und</strong> Aggressivität<strong>de</strong>r Wald bevölkerung mit <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Jahre n davor systematisch betriebenen E inengungihrer hergebrachten Rechte festzustellen ist.Lutz referie rt über weite Strecken seiner Untersuchung die Ergebnisse ältere r o<strong>de</strong>rneuerer Arbeiten (so von Tumbült, Ba<strong>de</strong>r, Leiber), <strong>de</strong>ren E rkenntnisse im wesentlichen bestätigtwer<strong>de</strong>n. Doch weist die Abhandlung <strong>de</strong>n Autor - Quellen- wie Literaturkenntnissebetreffend - als recht beschlagen aus. Die hi er vo rge teilte Arbeit vermag durchaus in verschie<strong>de</strong>nen Punkten unser Wissen zu e rweitern <strong>und</strong> das Verständnis <strong>für</strong> die außeror<strong>de</strong>ntlichinteressanten Z usammenhänge <strong>und</strong> Entwicklungen zu för<strong>de</strong>rn.Nicht ganz überzeugend ist allerdings die etwas überheblich wirken<strong>de</strong> Distanzierung<strong><strong>de</strong>s</strong> Autors vom A ltmeister <strong>de</strong> r Bauernstands- <strong>und</strong> Bauernkriegsforschung, Günther Franz,im Schlu ßsatz <strong>de</strong>r Arbeit. So monokausal, wie Lutz die behauptet, sieht Franz die Ursachen<strong><strong>de</strong>s</strong> Bauernkrieges nicht, we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r 1933 "am Tage <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>de</strong>utsche n Bauern ' (Vorwort)ausgefertigten, von Lutz als Beleg herangezogenen Erstauflage, noch in <strong>de</strong> r berei tsvor Fertigstellung <strong>de</strong>r Dissertation erschienenen zehnten verbesserten Auflage. Eine differenziertereStellungnahme wäre glaubwürdiger gewesen.Wolfgang HilpertEGON RIE BLE: Wilhelm Kimmich - D er Maler <strong><strong>de</strong>s</strong> Schwarzwal<strong><strong>de</strong>s</strong>. Konrad TheissVerlag, Stuttgart 1982. 104 Seiten mit 60 Bildtafeln, davon 24 in Farbe .Zu <strong>de</strong>n Schwarzwaldmalern, die noch im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert geboren wur<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>rKunstrichtung dieser Zeit weitgehend verpflichtet sind, gehört Wilhelm Kimmich, <strong>de</strong>r "M a­ler vom Fohrenbühl". In Lautenbach, seinem Heimatort, vollen<strong>de</strong>te er am 20. Mai 1982 das

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