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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - baarverein.de

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Quer durch diesen K1 eebwald (Corydali-Aceretum) ziehen sich zwei Baumreihen ausurwüchsigen, stark mit Flechten bewach e nen Eschen, die an eine alte Allee entlang einemlängst verwach ene n Zufa hrtsweg zur Burg <strong>de</strong> nken la sen. In Wirklichkeit hand elt es sichbei diesen so gleichmäßig angeordnete n, mehrh<strong>und</strong>ertj ährigen Baumveterane n um die Retee iner sehr alten Bepfl anzung e ntl ang <strong>de</strong>m ehemaligen Stadtgraben. Obwo hl <strong>de</strong> r Be rgerst seit kn app 150 Jahren nicht mehr bewohnt ist , gehört diese Allee noch mit zu <strong>de</strong>n bestenZeugen <strong>de</strong>r bewegten Verga ngenh eit von Burg <strong>und</strong> Stadt Fürstenberg.De r stattliche Ringwa ll , <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Schächer zu . von wo <strong>de</strong>r Berg am leichte ten zugängli ch ist, verdoppelt ist, wird von R EVELLIO (1933) als vorge chichtliche Höhenbefetigungge<strong>de</strong>utet, die vermutlich auch Teil einer rö mischen Anlage war. Im Mittelalter war<strong>de</strong>r Fürste nberg die Volksburg <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Baar, <strong>und</strong> die Bauern <strong>de</strong>r Dörfe r Sumpfohren, eudingen, Riedböhringen <strong>und</strong> Hondingen hatten da Recht, ich bei Gefahr mit H ab<strong>und</strong> Gut do rthin zu flü chten. Sie hatten allerdings auch die Verpflichtung zur Ausbesserungvon Schä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Anlage.Die wirklichen Bauhe rrn <strong>de</strong>r Burg Fürstenberg sind unbekannt geblieben. Um 1250 fi e lsie durch Erbteilung an Heinrich , <strong>de</strong>n effe n <strong><strong>de</strong>s</strong> letzten Herzog von Z ähringen(Berthold V.). Heinrich 1. , Graf von Fürstenberg, wur<strong>de</strong> damit zum Stammvater <strong><strong>de</strong>s</strong> heutenoch blühen<strong>de</strong>n Hauses <strong>de</strong> r Fürsten von Fürstenberg. Den amen hatte Heinrich , wie damalsüblich, von eine m neue n Stammsitz übe rnommen. Fürstenberg be<strong>de</strong>utet nichts an<strong>de</strong>resals <strong>de</strong>r vür<strong>de</strong>rste berg, d.h. <strong>de</strong>r vo r<strong>de</strong>rste Berg <strong>de</strong>r Länge (VETTER 1959).Auch <strong>de</strong>r genaue Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>r Burg zur tadt Fürstenberg ist unbekanntgeblieben, dürfte aber ebenfa lls in die Zeit <strong>de</strong>r Erbteilung fa lle n. Die Stadt war eineausgesprochene Burg-Stadt, ihre Einwo hne r waren Ministeri ale <strong>und</strong> Gefolgsleute <strong>de</strong>r Grafen sowie Ackerbürger. Die Größe <strong>de</strong>r Stadt war beachtlich, <strong>de</strong>nn sie entsprach <strong>de</strong>r StadtWolfach im Kinzigtal ( OAC K] 956) .ach <strong>de</strong>n Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wur<strong>de</strong> di e Burg nicht mehr aufgebaut<strong>und</strong> di e Stadt verlor zunehmend an Be<strong>de</strong>utung, vor allem weil die Verteidigungsanlagen vor<strong>de</strong>n ta rk verbesserte n Feuerwa ffen ke in en Schutz mehr zu bieten ve rmochten. Die um liegen<strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong> n kamen ihrer Pflicht zur Unterhaltung <strong>de</strong> r Stadtmauer nur noch wi<strong>de</strong>rwillignach un d wur<strong>de</strong>n zuletzt ganz davon befreit.A m 18.Juli 1 41 brannte die Stadt Fürstenberg mit sämtlichen 53 Gebäu<strong>de</strong> n innerhalbvon 2 St<strong>und</strong>en ab (VETTE R 1978) . Das gute Steinmateri al wur<strong>de</strong> abgetragen, so daß heutepraktisch keinerlei Spuren von <strong>de</strong>m Ort mehr vorhan<strong>de</strong>n sind. Die Gr<strong>und</strong>risse <strong>de</strong> r Häuse rsind lediglich noch als leichte Vertiefungen in <strong>de</strong>r sonst ebene n Hochfl äche ange<strong>de</strong>utet. Hierstehen auch bevorzugt ein zeln e Büsche un d Bäume. so daß sich das ehema lige Ort bild nocham leichtesten mit Hilfe <strong>de</strong>r Vegetation rekonstruieren läßt. Das ge chieht am besten aus<strong>de</strong>r Lu ft ; doch dürft en nur wenige <strong>de</strong>r Drachenflieger, die sich bei gute r Thennik über <strong>de</strong> mFürstenbe rg in <strong>de</strong>n Himmel schrauben, Auge <strong>und</strong> Sinn <strong>für</strong> die Vergangenheit haben, um einpaar Gedanken <strong>de</strong>m verfl ossenen mittelalterlichen Treiben auf <strong>de</strong>m Berg zu widmen.63Weitere Z eugenbergeMit <strong>de</strong>n dargestellten Bergen erschöpft ich die Reihe <strong>de</strong>r Zeugenbe rge auf <strong>de</strong>r Baarkeineswegs. Es in d zumin<strong>de</strong> t noch <strong>de</strong>r Billibuck <strong>und</strong> <strong>de</strong> r Eichberg zu nennen. Sie wer<strong>de</strong>nin einem geson<strong>de</strong>rten Beitrag vo rgestellt. In ihrem geologi ehen Aufbau unterschei<strong>de</strong>n siesich nicht von <strong>de</strong>n besprochenen Zeugenbe rgen, we nn sie auch durch die reiche Fossilführungbestimmter Schichten be rühmter gewor<strong>de</strong>n sind - aber nur bei <strong>de</strong>n Geologen. EineSo n<strong>de</strong> rstellung kommt ihnen a llenfalls noch bezüglich <strong>de</strong>r Fl ora zu , da sie einige relikt i che

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