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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - baarverein.de

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190ach di esem Mi ßerfo lg machten sich d ie Gardisten auf <strong>de</strong>n Weg zu Martin Tritschler;<strong><strong>de</strong>s</strong>sen Hof lag eine halbe Wegst<strong>und</strong>e entfernt. Er gebä r<strong>de</strong>te sich noch wüte n<strong>de</strong> r als JosephLaule <strong>und</strong> versiche rte, daß er auch dann keinen Gehorsam leiste n woll e, wenn es ihn das Lebenkoste. Gemein<strong>de</strong>rechne r Joseph Kleiser, <strong>de</strong>r dritte in <strong>de</strong>r Li ste, fol gte <strong>de</strong>n G ardisteno hne Wi<strong>de</strong> rre<strong>de</strong> zum Hof <strong><strong>de</strong>s</strong> Johann Duffner, <strong>de</strong> r ich <strong>de</strong>r Festnahme ebenfalls wi<strong>de</strong>rsetzte.Er sei schon 60 Jahre alt <strong>und</strong> kö nn e im tiefen Schnee <strong>de</strong>n weiten Weg bis nach eustadtnicht zurücklegen, hi elt er, vo n seinem So hn unterstützt, <strong>de</strong>n Gardi sten entgegen. Nunschloß sich auch <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>rechner Kl eiser <strong>de</strong>n Argumenten Duffners an. Kl eiser seikrä nkli ch <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>m Weg bein ahe an Husten ersti ckt erläuterten di e Gardiste n <strong>de</strong>mOberamtma nn. Martin Vöhrenbach. <strong>de</strong>r vi erte wid erspenstige Schwärzenbacher habe sichwi e ra end gebär<strong>de</strong>t, als er verhaftet we r<strong>de</strong> n sollte <strong>und</strong> erklärt , daß ihn nicht einmal <strong>de</strong>rScharfrichter mit sein em Schwe rt aus <strong>de</strong>m H of wegbringe. Inzwi schen sei es Abend gewo r­<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> sie hätten sich auf <strong>de</strong>n Rü ckweg begebe n müssen. Vo m G ang im ti efen Schnee beistürmi chem Wetter seie n sie "äußerst e rmatte t" . Es sei sicher, daß in Schwärzenbach ohneAnwendung von Gewalt nicht zum Zie l zu ko mmen ei, versicherten Bleibel <strong>und</strong> Mo ritzzum Schluß ihre Be richts.E rst am 29. Janua r 1827 be ri chtete <strong>de</strong>r eu tädter Amt vor tand einer e its <strong>de</strong>m Seekreisdirektoriumweite r. "Trotz <strong><strong>de</strong>s</strong> Einsatzes a lle r zu Gebote stehen<strong>de</strong>n Mittel, sind wirni cht imstan<strong>de</strong> vom größe ren Teil <strong>de</strong>r zu 5 fl . Strafe ve rurteilten Priva t\va ldbesitzer die Strafeeinzutreiben", kl agte e r. Vo n 23 1 Schuldigen hä tten nur 96 bezahlt. Di e übrigen 135 ve r­weigerten je<strong>de</strong> Za hlung ha rtnäcki g. We<strong>de</strong>r die Androhung ein er Pfändung noch die Drohungmit e in er Militä rexekution verm öge <strong>de</strong>n Starrsinn zu brechen. D abei befän<strong>de</strong>n sich unter<strong>de</strong> n 135 Restanten kein e drei, die ni cht in <strong>de</strong>r Lage wäre n, die Stra fe binnen weniger Minuten zu begleichen. Die Ortsvorstän<strong>de</strong>, <strong>de</strong>ne n die Auspfä ndung übertragen wo r<strong>de</strong> n sei<strong>und</strong> <strong>de</strong>nen sie auch gesetzlich zustün<strong>de</strong> , verweigerten als Se lbstbeteiligte, Selbstbe trafte,die Ausführung. Auch ein e Pfändung durch G ardisten führe nicht zum Ziel, <strong>de</strong>nn bei 135 Individuen in einem Umkreis von wenigstens 16- 1 St<strong>und</strong>en sei e ine größere Z ahl von Gardistene rfor<strong>de</strong> rli ch, es tün<strong>de</strong>n jedoch nur zwei zur Dispositio n. Außer<strong>de</strong>m hätten die Bestraftenin <strong>de</strong>r Regel außer Geld , das <strong>de</strong> n Blicke n <strong><strong>de</strong>s</strong> A uspfän<strong>de</strong>rs entzogen wer<strong>de</strong>, keine an<strong>de</strong>rene ntbehrlichen Fahrnisse als ihr Vi eh. Das wür<strong>de</strong> aber bei <strong>de</strong>r Stimmung, um nicht zu sagenWut <strong>de</strong>r Bestra ften. ni emand zu kaufe n wagen. Deswegen <strong>und</strong> we il er sich überdi es bei<strong>de</strong> r Roheit <strong>und</strong> E ntschlossenheit <strong>de</strong> r Mehrza hl <strong>de</strong>r Re nitenten ni cht <strong>für</strong> das Leben <strong>de</strong>r Gardisten verbürgen möchte , wisse er zur Beitre ibung <strong>de</strong>r Strafgel<strong>de</strong> r kein an<strong>de</strong>res Mittel als eineMilitärexekution.ach<strong>de</strong>m da Bezirksamt am 15. Dezember 1826 noch einmal eine Fri t von 8 Tagen gewährthabe, hätte n di e meisten <strong>de</strong> r zwö lf Waldgeme in<strong>de</strong>n ausdrücklich <strong>und</strong> schriftlich erklärt. daß sie keine Fassionen abgeben wür<strong>de</strong>n. Bregenbach habe überhaupt keine Erklärungabgegeben. Die ausdrückliche Ve rwahrung <strong>de</strong> r Geme in<strong>de</strong>n Schwärzenbach <strong>und</strong> Ru<strong>de</strong>nberg gegen je<strong><strong>de</strong>s</strong> Einschreite n <strong>de</strong> r Forstbehör<strong>de</strong> bei <strong>de</strong> r Abga be <strong>de</strong> r Holzbedarfsli tenste lle eine Verhö hnung <strong><strong>de</strong>s</strong> Amtes dar. Darum ei man in eustadt am 5. Januar 1827 zurAusführung <strong>de</strong>r Ministerialve rhigung vom 24. Januar 1825 geschritte n <strong>und</strong> habe die zweiGa rdiste n zur Arretie rung vo n zwe i bzw. sechs 2 1) [ndividuen nach Schwärzen bach entsandt.Diese seien aber in Rase rei geraten <strong>und</strong> hätten sich energisch <strong>und</strong> entschlossen ihrer A rretierung wi<strong>de</strong> r etzt.Am Dreikö ni gstag (6. Janua r) seien Joseph Laule <strong>und</strong> Mal'tin Tritschler morgens umein halb neun Uhr in <strong>de</strong>r Kanzle i in eustadt erschie nen. Do rt hätten sich zu diesem Zeitpunkt<strong>de</strong> r e rste <strong>und</strong> <strong>de</strong>r zweite Beamte <strong><strong>de</strong>s</strong> Amtes aufgehalten. Erhitzt hätte n die bei<strong>de</strong>nSchwärzenbacher <strong>de</strong>m erste n Beamten Vorwürfe gemacht, weil ma n sie wie Schelme habea rretie ren lassen wollen, obwohl sie auf je<strong>de</strong> Zitati on hin vo r Amt erscheinen wür<strong>de</strong>n. Aufseine, Obkirchers 22 ) Frage, ob sie sich <strong>de</strong> nn jetzt verhaft en lie ßen, hätten sie gesagt, daß sie

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