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SCHRIFTEN des Vereins für Geschichte und ... - baarverein.de

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stand ge chlossen wer<strong>de</strong> n kann . In Spalte 5 ist durch ein + angegeben, wenn <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigeWald rand noch <strong>de</strong>m hi storischen entspricht. In Spalte 6 ist die Gefährdung <strong>de</strong>r einzelnenWaldrand abschnitte , wie sie z. T. scho n aus Spalte 4 e rsichtlich ind, nochma ls in Kurzformdargestellt .Die Übe rsicht zeigt zwei <strong>de</strong>utliche Zäsuren: nach Abschnitt 12 <strong>und</strong> 28. Hier wechselnjeweils Bo<strong>de</strong>nverh ältnisse <strong>und</strong> Expositi on. Bis Abschnitt 12, d . h. noch etwas in 13 hineinragend, wachsen auf <strong>de</strong>n intakte n Waldrand abschnitten submontan-m ontane Mesobrometenohne Sesleria varia in <strong>de</strong>r Ausbildung mi t Carex humilis. Zum Teil han<strong>de</strong>lt es sich um di e typischeVariante, z. T. um die Vari ante vo n Daphne cneorum (vgl. WITSCH EL 1980 b). D adiese letztgenannten Bestän<strong>de</strong> meist in einen lichte n Kiefernwald übergehen, oft schon unter<strong>de</strong>m Schirm einzelner Bäume stehen, liegt es nahe, die Vari ante von Daphne Clleorum alsechten Reliktföhrenwald (Cytiso-Pincetum) einzu tufen. Da<strong>für</strong> wür<strong>de</strong> bedingt auch die Tatsachesprechen, daß im angre nzen<strong>de</strong>n Wald <strong>de</strong>r Abschnitte 6-13 - im Gegensatz zu <strong>de</strong>n restlichenAbschnitte n - keine landwi rtschaftliche Nutzung wä hrend früherer Jahrh<strong>und</strong>ertenachweisbar ist (DE NZ <strong>und</strong> KRUMM 1965).Auf Abschnitt 13 gehen die trockene n Mergelhänge in Rohmergel über. Das wird vorallem durch das Auftreten vo n Wechselfrischezeigern wie Cirsium tuberosum (Knollen­Kratzdistel) , Potentilla erecla (B lutwurz) <strong>und</strong> Tetragonolobus maritimus (Spargelschote ) angezeigt.Dieser Übergang ist gleitend . An Reliktarten komme n Ca rex sempervirens <strong>und</strong> Sesleriavaria hinzu. Ihnen sagte n offensichtlich die beson<strong>de</strong>rs trockenen Mergelstandorte inSü<strong>de</strong>xpositi on nicht zu.Um 1800 herum fand auf <strong>de</strong>n Abschnitten 14-30 noch do rt landwirtschaftliche Nutzungstatt , wo heute Fichtenforste, Kiefernfo rste <strong>und</strong> ehemalige Wachol<strong>de</strong>rhei<strong>de</strong> n stehen. Daß<strong>de</strong>nnoch bei einzelnen Abschnitten <strong>de</strong>r hi storische Waldrand als noch bestehend angesehenwur<strong>de</strong> , ist damit zu begrün<strong>de</strong> n, daß es recht willkürlich ist, ab we lchem Sukzessionsstadiumeine schon stark zugewachsene ehemalige Schafwei<strong>de</strong> als Wald anzusehen ist.In Wirklichkeit te il en die wie selb tangesamte n Kiefernbestän<strong>de</strong> di e Reste systematischer Auffor tungen auf <strong>de</strong>n tark we i<strong>de</strong>geschädigten Rohmergelh ängen dar. Fichte neigta uf diesem Standort zu Rotfäule <strong>und</strong> ko nnte daher nicht verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Dieser Tatsachehaben wir es vermutlich zu verdanken, daß <strong>de</strong>n Waldrän<strong>de</strong>rn entlang auf Rohme rge lnnoch reliktische Arten anzutreffen sind .Die Zäsur bei Abschnitt 29 zeigt an, daß ab hie r - durch Bo<strong>de</strong>nverhältnisse <strong>und</strong> Expositionbedingt- <strong>de</strong>r Waldrand keine reliktischen Arten mehr aufweist <strong>und</strong> auch die hi tori seheWaldgrenze nicht erh alte n blieb. Die A uffo rstungen mit Fichte reichen oft bis weit in <strong>de</strong>nBraunjura hinunter. Auf wüchsigen Braunjura tando rten könne n sich di e konkurrenzschwachenReliktarten unabhängig vom Alte r <strong><strong>de</strong>s</strong> Waldran<strong><strong>de</strong>s</strong> nicht halten.A ls E rgebnis kö nnen wir festhalten, daß di e Fein kartierung <strong>de</strong> r Geisinger Berge zwarwesentlich mehr Standorte mit Reliktarten erbracht hat, als ursprünglich angeno mm en,aber auf einem großen Teil <strong>de</strong>r Standorte ist das M inimalareal zum Überleben <strong>de</strong>r intaktenPfl a nzengesell schaften erheblich unte r chritten. Somit wer<strong>de</strong>n die R an<strong>de</strong>inflüsse sowohlvom Wald als auch vom landwirtschaftlich intensiv genutzte n Gelän<strong>de</strong> in zu nehmen<strong>de</strong>mMaße einzelne empfindliche Arten, d.h. vor allem die Arten mit Reliktcharakter, zum Verschwin<strong>de</strong>nbringen. U nter diesem Gesichtspunkt können also nur noch wenige WaIdrandabschnitteals wirklich intakt <strong>und</strong> ungefähr<strong>de</strong>t, d. h. ni cht nur formell , son<strong>de</strong>rn vor allem materiellals i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>m hj torisehen Waldrand angesehen wer<strong>de</strong>n.In vielen Fällen wachsen di e gleichen Reliktarten im W ald unbefestigten Forstwegenentl ang. Sie sind hi er min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens ebenso stark bedroht , da die Forstwege verbreitert <strong>und</strong> befestigtwer<strong>de</strong>n müssen, sobald <strong>de</strong>r Wald geschl agen wird. Zuversichtlich kann aber die Tatsachestimmen, daß di e Waldrandabschnitte 13-27 forstliche Grenzstand orte darstellen,auf <strong>de</strong> nen <strong>de</strong>r Wald außer regelmäßiger Bewirtschaftung ist. Vielleicht ist es sogar möglich,111

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