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gpk SONDERAUSGABE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE KOMMENTARE Nr. 3/07 – September 2007 – Seite 18 Graphik 1: Grundlagen der ökonomischen Auswertung von Behandlungen INPUTS ➤ Kosten Kosten der Behandlung minus durch die Behandlung vermiedene Kosten ➤ THERAPIE ➤ OUTPUTS Graphik 2: „Inkrementale Analyse“ (Zusatzkosten /Zusatzeffekt) Kosten K B K A 0 ➤ ● E A K B –K A E B –E A E B –E A Behandlung A Effekt (QALY) ➤ Verbesserung der Gesundheit – Verringerter Krankheitsdruck – Verlängerte Lebensdauer – Verbesserte Lebensqualität Behandlung B K B –K A Inkrementale Analyse bedeutet, dass man die Zusatzkosten (K) einer (neuen) Behandlung (B), verglichen zu Standardbehandlung (A), und den zusätzlichen Effekt (E) von A verglichen mit B berechnet und als eine Ratio ausdrückt: Delta K / Delta E. ● E B ➤
gpk SONDERAUSGABE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE KOMMENTARE Nr. 3/07 – September 2007 – Seite 19 ne Vergütungs- oder Anwendungsentscheidungen trifft. Die ganz speziellen Herausforderungen bei chronisch progredienten Krankheiten wie RA liegen darin, dass das Endresultat der Behandlung nicht gemessen werden kann, da es weit in der Zukunft liegt. Die meisten europäischen Länder verwenden solche Studien heute systematisch, wenn neue Behandlungen eingeführt werden. Denn obwohl mit der medizinischen Zulassung jedes Produkt auf den Markt gebracht werden kann, gibt es dafür keineswegs automatisch eine Rückvergütung durch nationale Gesundheitsversicherungen. Mit Ausnahme von Deutschland und Großbritannien muss in allen Ländern der Einschluss ins Versicherungssystem verhandelt werden. In diesem Zusammenhang sind vor allem Pharmahersteller gezwungen, in den meisten Ländern Kosteneffektivitätsstudien vorzulegen. Selbstverständlich werden aber Entscheidungen nicht allein aufgrund der Resultate solcher Studien getroffen. Aber es kann vorkommen, dass zum Beispiel ein Produkt nur für eine ganz bestimmte Patientengruppe vergütet wird, Graphik 3: Anwendung von Biologika % of physicians % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 5 16 62 16 EU (307) 3 5 66 26 France (65) 31 68 1 Germany (65) 15 11 52 20 1 Italy (65) für welche es gesundheitsökonomisch gesehen am vorteilhaftesten ist. Dies ist häufig der Fall in Großbritannien, denn obwohl, wie erwähnt, keine Verhandlungen stattfinden, werden alle Behandlungen von einem „Health Technology Assessment“ Gremium, NICE, bewertet und eine Richtlinie zu deren Anwendung erarbeitet. Diese Richtlinien haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Anwendung, oft nicht nur in Großbritannien, sondern auch in anderen Ländern. Auch Deutschland hat mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ein ähnliches System geschaffen. Damit steht fest, dass Kosteneffektivitätsanalysen an Bedeutung zunehmen, nicht zuletzt deswegen, weil immer mehr biotechnologische Behandlungen auf den Markt kommen, welche oft sehr teuer sind. RA ist ein gutes Beispiel dafür. Die TNF-Blocker sind kostenintensiver als die früheren „klassischen“ DMARDs, welche heute auch zu den Generika gehören. Damit liegt es natürlich für Kostenträger rein aufgrund von Budgetbetrachtungen auf der Hand, den Gebrauch dieser Produkte auf Patienten zu beschrän- 4 11 56 28 Spain (57) 25 69 5 UK (55) Trad. DMARD prescription not important Failed on 3+ Failed on 2 Failed on 1 Obwohl in Europa die medizinischen Richtlinien gleich sind (Versagen von 2 DMARDs, davon eines Methotrexate), ist die Anwendung in verschiedenen Ländern unterschiedlich. 0
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