Gesellschafts- politische Kommentare - Leo Schütze Gmbh
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gpk SONDERAUSGABE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE KOMMENTARE Nr. 3/07 – September 2007 – Seite 22<br />
Graphik 5: Basis für Kosteneffektivitätsanalyse in RA<br />
Lebensqualität<br />
➤<br />
Lebensqualitätsgewinn<br />
➤<br />
Schweregrad<br />
(auch Zeit)<br />
Die feste Linie illustriert den normalen Krankheitsverlauf, mit sinkender Lebensqualität und steigenden Kosten,<br />
während die gebrochene Linie die durch Behandlung theoretisch herbeigeführte Veränderung darstellt. Die<br />
Flächen zwischen den beiden Kurven sind dann die Verbesserung der Lebensqualität über viele Jahre hinweg, und<br />
die Kosteneinsparungen – welcher letzterer nach längerer Zeit am größten sind.<br />
zeptierten und gebräuchlichen) Schwellenwert von<br />
50.000 Euro pro QALY liegen. Trotzdem werden sie in<br />
einigen Ländern, so vor allem auch in Deutschland,<br />
weiterhin äußerst spärlich angewandt, und nicht alle<br />
Patienten der eng definierten Gruppe, welche damit<br />
behandelt werden sollten, sind es.<br />
Versorgungslage<br />
Wenn man von einer Prävalenz von 0,5 Prozent in der<br />
Bevölkerung ausgeht, gibt es in Deutschland ungefähr<br />
400.000 bis 420.000 Patienten mit RA. Eine internationale<br />
Behandlungsumfrage hat gezeigt, dass in<br />
Deutschland am Anfang dieses Jahrzehnts nur etwa<br />
32 Prozent dieser Patienten mit DMARDs behandelt<br />
wurden (COPQoL Studie, 2002). Die Zahl der mit<br />
Biologika behandelten Patienten wurde auf ganze<br />
2,1 Prozent geschätzt.<br />
➤<br />
Kosteneinsparungen<br />
t Kosten<br />
t<br />
➤<br />
➤ ➤<br />
Schweregrad<br />
(auch Zeit)<br />
Eine neuere Studie des Instituts für empirische Gesundheitsökonomie<br />
hat gezeigt, dass sich die Situation<br />
im Jahre 2006 verbessert hat [16]. Aufgrund einer<br />
Schätzung der gesetzlich versicherten RA-Patienten<br />
und der verschriebenen Tagesdosen der üblichsten<br />
klassischen DMARDs und Biologika wurde die Anzahl<br />
behandelter Patienten auf insgesamt 38 bis 39 Prozent<br />
berechnet. TNF-Blocker werden an etwa 6 Prozent<br />
abgegeben. Aufgrund der deutschen Richtlinien<br />
für diese Präparate hätten etwa 11 Prozent der Patienten<br />
Anspruch darauf.<br />
Diese Unterversorgung hat eine Anzahl Gründe, und<br />
wir erwähnen hier nur die wichtigsten. Laut Schätzungen<br />
des Kompetenznetzes Rheuma fehlen in<br />
Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern 150 bis<br />
300 Rheumatologen, um eine angemessene Versorgung<br />
zu gewährleisten (www.rheumanet.org). Damit