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Gesellschafts- politische Kommentare - Leo Schütze Gmbh

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gpk SONDERAUSGABE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE KOMMENTARE Nr. 3/07 – September 2007 – Seite 37<br />

Sonstige; 225; 10%<br />

Rehabilitation;<br />

65; 3%<br />

Krankenhaus<br />

(mit OP);<br />

215; 9%<br />

Krankenhaus<br />

(ohne OP);<br />

276; 12%<br />

Heil- und Hilfsmittel;<br />

168; 7%<br />

Diagnostische und<br />

therapeutische<br />

Maßnahmen;<br />

185; 8%<br />

Arztbesuche;<br />

323,5; 14%<br />

Basistherapie;<br />

722,7; 31%<br />

Steroide; 46,9; 2%<br />

NSAR; 84; 4%<br />

Abbildung: Zusammensetzung der direkten<br />

Kosten bei Rheumatoider Arthritis<br />

Angaben in Euro (2)<br />

um 75 %. Bei Etanercept findet sich seit 2003 ein<br />

Zuwachs um über 40 %. Insgesamt wurden in 2005<br />

fünfzehn Millionen Tagestherapiedosen Leflunomid,<br />

Etanercept, Infliximab und Adalimumab verordnet (5).<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend in<br />

2006 und 2007 fortgesetzt hat.<br />

Auf TNF-alfa-Inhibitoren entfielen fast sieben Millionen<br />

Tagestherapiedosen, mit denen theoretisch<br />

19.000 Patienten ganzjährig therapiert werden könnten.<br />

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)<br />

berechnete vor einigen Jahren den finanziellen Mehrbedarf<br />

für eine leitliniengerechte Therapie der Rheumatoiden<br />

Arthritis und legte dabei für das Jahr 2001<br />

eine Zahl von 27.000 Patienten zugrunde, die von<br />

diesen Präparaten profitieren könnten (6). Sowohl<br />

Firmen als auch KBV gingen damals von unter 5.000<br />

bereits therapierten Patienten aus. Seit 2001 hat sich<br />

die Versorgungssituation hier somit deutlich verändert.<br />

Dieser Trend hin zu einer Therapie nach den Leitlinien<br />

der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zeichnet<br />

sich auch bei anderen Indikatoren ab, für die<br />

Zeitverläufe vorliegen.<br />

Zwar wurden in 2001 nur 20 % der Patienten beim<br />

Facharzt behandelt (7). Doch die Anzahl der an der<br />

vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Internisten<br />

mit der Zusatzbezeichnung Rheumatologie hat<br />

zwischen 2001 und 2006 von 487 auf 587, und da-<br />

mit um 20 % zugenommen (zum Vergleich: Gesamtentwicklung<br />

Vertragsärzte im gleichen Zeitraum<br />

+3 %) (8).<br />

Die Krankheitsdauer bis zum ersten Besuch eines<br />

Facharztes ist parallel dazu in den letzten Jahren<br />

beständig gesunken. Lag sie 1993 noch bei zwei<br />

Jahren (9), so betrug sie 1998 schon 1,7 (10) und<br />

1999 sogar nur 1,5 Jahre (10).<br />

Auch Basistherapeutika kommen verstärkt zum Einsatz.<br />

Zwar setzten Hausärzte in 2001 nur bei 38 % der<br />

Patienten Basistherapeutika ein (11), doch war die<br />

Rate bei Fachärzten mit 91 % sehr hoch und allein seit<br />

1998 um 4 % gestiegen (12). Während 1995 nur 45 %<br />

der Fachärzte auf Methotrexat zurückgriffen (9), waren<br />

es 1999 bereits 57 % (9), was Zahlen aus den<br />

USA entspricht (13).<br />

Das Gleiche gilt für Glucocorticoide, die 2001 von<br />

60 % der Fachärzte eingesetzt wurden (14) (international:<br />

60 % (13). 1998 wurden sie von 57 % der<br />

Fachärzte und 35,5 % der Hausärzte verordnet (10).<br />

NSAR kamen 2001 nur noch bei 54 % der Fachärzte<br />

(14 ) zum Einsatz im Vergleich zu 61,6 % in 1998<br />

(Hausärzte in 1998: 51,7 %) (12).<br />

Diese Entwicklung fand ungeachtet der hohen Jahrestherapiekosten<br />

(Tabelle) und der nicht zu vernachlässigenden<br />

Risiken eines Einsatzes der Biologika<br />

statt.<br />

Die Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen unter<br />

Biologika liegt bei 22,6 pro 100 Patientenjahre<br />

Tabelle: Jahrestherapiekosten ausgewählter<br />

Arzneimittel<br />

Wirkstoff Jahrestherapiekosten<br />

Methotrexat oral 96–150 Euro<br />

Sulfasalazin 382 Euro<br />

Parenterales Gold 558 Euro<br />

Leflunomid 948–1333 Euro<br />

Ciclosporin 4226 Euro<br />

Infliximab 20.061 1 – 41.415 Euro<br />

Etanercept 22.845 Euro<br />

Adalimumab 22.845 1 –45.690 Euro 2<br />

1 Kombination bei dieser Dosis obligat; Kosten müssen dazu gerechnet werden.<br />

2 Monotherapie<br />

Quelle: Therapiehinweis des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA) zu Leflunomid; Beschluss vom<br />

16.8.2007

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