Abteilung - HTL Braunau
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
chemie und endete aber bei Kunststofftechnik,<br />
als es darum ging Materialien aus<br />
meinen – eher akademischen – Systemen<br />
herzustellen. Gegen Ende meiner Doktorarbeit<br />
absolvierte ich noch einen Forschungsaufenthalt<br />
an der Saarland Universität in<br />
Saarbrücken (D), um dort intensiv die neuesten<br />
Ergebnisse auf meinem Fachgebiet<br />
auszutauschen, bevor ich 2011 in Wien<br />
promovierte.<br />
Seit Anfang 2012 bin ich in meinem ersten<br />
Job jenseits der universitären Laufbahn<br />
in der Forschung bei BASF Construction<br />
Chemicals GmbH in unserem Nachbarland<br />
Deutschland tätig. BASF ist der größte<br />
Chemie-Konzern weltweit mit Sitz in Ludwigshafen<br />
(D) und Standorten rund um<br />
den Globus. Die Größe und die globale<br />
Ausrichtung des Unternehmens eröffnen<br />
einem dabei sehr viele Möglichkeiten, mit<br />
Leuten auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten.<br />
Das ist einerseits persönlich<br />
interessant, aber andererseits auch eine<br />
hohe Triebkraft zum Ausleben der eigenen<br />
Kreativität. Aus der Schule habe ich dafür<br />
die nötige Philosophie mitgebracht: nicht<br />
nur zusehen und überlegen – anpacken<br />
und ausprobieren! Dies fällt umso leichter,<br />
je sicherer man das „Techniker-Denken“<br />
beherrscht.<br />
Nun lege ich im Job die Grundsteine für<br />
neue Produkte im Bau-Bereich. Beispiele<br />
dafür sind Industriefußböden oder Dichtstoffe,<br />
aber auch Betonzusatzmittel gehören<br />
zu meinem Gebiet. Deshalb lerne ich<br />
gerade sehr viel über Baustatik und Bautechnik.<br />
(Ich höre in letzter Zeit immer<br />
wieder Begriffe, die ich aus der Mechanikstunde<br />
bei Prof. Brady kenne).<br />
Die Reise ging für mich somit wieder Richtung<br />
Technik.<br />
Die ersten Erfahrungen in der Industrie<br />
haben mir jedoch auch gezeigt, dass<br />
eine gute Idee oder Problemlösung nur<br />
dann ein gutes Produkt wird, wenn sich<br />
ein Käufer findet. Ich denke, ich werde in<br />
den nächsten Jahren deshalb mehr über<br />
Betriebswirtschaft lernen als über Wissenschaften<br />
oder Technik – da wird es aber<br />
wahrscheinlich nicht bloß mir so gehen.<br />
Elektrotechnik, Chemie, Kunststofftechnologie,<br />
Bautechnik. Der Kreis zur Technik<br />
hat sich für mich vorerst wieder geschlossen.<br />
Wenn man bedenkt, dass diese<br />
Bewegungen in einer relativ kurzen Zeit<br />
stattgefunden haben, kann man sich vorstellen,<br />
dass noch viele verschiedene Aufgaben<br />
auf mich zukommen werden.<br />
Was bleibt, ist die Art zu denken, eine<br />
Sicht der Dinge und eine Verknüpfung von<br />
Erfahrungen, selbst wenn das meiste Fachwissen<br />
nicht mehr abrufbar ist. Es sind<br />
Dinge, die man scheinbar nebenbei lernt,<br />
die einen stark prägen und Einfluss haben<br />
auf z.B. Problemdenken, den Umgang mit<br />
anderen Menschen oder Englischkenntnisse.<br />
Diese Aspekte haben sich dann bei<br />
mir oft als Quintessenz eines bestimmten<br />
Lebensabschnitts herausgestellt.<br />
Egal was man anpackt – die Tätigkeit<br />
selbst soll einen motivieren – nicht jeden<br />
Tag, aber die meisten Tage. Viel von diesem<br />
Zusammenpassen von Interesse und<br />
Tätigkeit kann man (auch bereits in der<br />
Schule) selbst beeinflussen.<br />
Liebe Absolventin, lieber Absolvent: Alles<br />
Gute für deinen Weg nach der <strong>HTL</strong>!<br />
Viele Grüße,<br />
Bernhard Feichtenschlager<br />
Karriere<br />
Bernhard Feichtenschlager<br />
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