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Abteilung - HTL Braunau

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Religion<br />

58<br />

Anton Planizer<br />

JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />

Verfügungs- und Orientierungswissen<br />

Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber hielt am 7. Februar 2012 einen Vortrag zum Thema<br />

„Heißt Glauben nichts wissen? Brauchen Naturwissenschaft und Technik die<br />

Religion?“ Er sieht in Religion eine wesentliche Quelle des für alles notwendigen<br />

Orientierungswissens.<br />

Franz Gruber ist systematischer Theologe<br />

an der Katholisch-Theologischen Universität<br />

Linz und beschäftigt sich unter anderem<br />

mit der Frage, was und unter welchen<br />

Umständen Religion zum Leben von<br />

Menschen beitragen kann. Das Lern- und<br />

Informationszentrum der HLW und der <strong>HTL</strong><br />

hat ihn am 6. und 7. Februar eingeladen,<br />

sein Buch „Lieben. Leben mit Leidenschaft<br />

und Sinn“ zu präsentieren und der Frage<br />

nach dem Verhältnis von Naturwissenschaft/Technik<br />

und Religion nachzugehen.<br />

Gruber unterschied in seinem Vortrag<br />

zwischen Verfügungswissen und Orientierungswissen.<br />

Er betonte die gewaltige<br />

Zunahme unseres Verfügungswissens, das<br />

mit empirischen Methoden erhoben wird<br />

und das in vielen Formen das Leben der<br />

Menschen erleichtert und bereichert. Neben<br />

dem Verfügungswissen braucht seiner<br />

Meinung nach aber jeder Mensch Orientierungswissen,<br />

damit er Antworten auf die<br />

existentiellen Fragen wie „Wer bin ich?“,<br />

„Wozu lebe ich?“ und „Was soll ich tun?“<br />

bekommt. Beim Orientierungswissen gehe<br />

es nicht um beobachtendes, erklärendes<br />

und quantitatives Vorgehen, sondern um<br />

einen teilnehmenden, sinnverstehenden<br />

und qualitativen Zugang zur Natur, zur<br />

Geschichte und zum Subjekt. Der Versuch,<br />

von Naturwissenschaften Gesamterklärungen<br />

unter Ausschluss von Geisteswissenschaft,<br />

Kunst und Religion zu erhalten,<br />

sei genauso falsch wie der Versuch mancher<br />

religiöser Systeme, verschiedene naturwissenschaftliche<br />

Erkenntnisse bestimmen<br />

zu wollen.<br />

Die Basis für das Orientierungswissen sind<br />

nach Gruber die Menschenrechte, die einerseits<br />

von religiösen Ideen geprägt<br />

wurden, die andererseits aber auch in<br />

Auseinandersetzung mit religiösen Systemen<br />

formuliert und durchgesetzt wurden

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