Abteilung - HTL Braunau
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Es geht uns nicht darum, dass wir alle<br />
Schüler/innen vereinheitlichen. So befinden<br />
sich mittlerweile gesellschaftlich<br />
fixierte Rollenbilder von Frauen und Männern,<br />
Mädchen und Burschen in Auflösung.<br />
Auch wenn Verschiedenheit für manche<br />
mitunter eine Benachteiligung bedeutet,<br />
darf sie nicht zur bedingungslosen Anpassung<br />
führen. Eine Pädagogik der Vielfalt<br />
ist vonnöten, die Gemeinsamkeit und Unterschiede<br />
beobachtet und thematisiert:<br />
in der Kollegenschaft, im Unterricht, in<br />
der Gesellschaft. Niemand darf sich anmaßen,<br />
eine Norm zu definieren, an der sich<br />
alle zu orientieren haben und daraus einen<br />
Machtanspruch zu erheben. Diversität darf<br />
auf keinen Fall dazu führen, dass wir alle<br />
Unterschiede auflösen, denn jede/r hat<br />
das Recht, seine eigene Persönlichkeit zu<br />
entfalten. Daher sind Pädagoginnen und<br />
Pädagogen gefordert, die gesellschaftlichen<br />
Regulative mit ihren Schüler/innen<br />
zu hinterfragen und zu reflektieren. Dabei<br />
wird man sich unweigerlich mit Diskriminierung,<br />
mit Vorurteilen und mit Rassismus<br />
auseinandersetzen müssen.<br />
Wenn es heißt, nicht für die Schule, sondern<br />
für das Leben lernen wir, dann lernen<br />
wir von Jugendlichen aus anderen<br />
Regionen sehr viel. Diese Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Kulturen bewahrt uns vor<br />
Einfalt, öffnet unseren Horizont und lässt<br />
unsere Schule noch bunter und damit interessanter<br />
werden. Das heißt nicht, dass<br />
das Zusammenleben immer leicht und ohne<br />
Probleme abläuft. Weder für die „Altösterreicher/innen“<br />
noch für die „Neuösterreicher/innen“.<br />
Beide Seiten müssen lernen,<br />
miteinander zu leben, und das ist immer<br />
mit Reibungen verbunden. Doch Reibung<br />
erzeugt Wärme, lehrt uns die Physik.<br />
Referate über die Herkunftsländer eröffnen<br />
Lehrenden und Lernenden andere Kulturen,<br />
machen neugierig auf Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede und führen nicht selten<br />
dazu, das eigene Land, die eigene Kultur<br />
aus einem andern Blickwinkel zu betrachten.<br />
Schüler/innen, deren Ursprungsland<br />
– oft ist es das Ursprungsland ihrer Eltern<br />
und Großeltern, denn viele sind bereits in<br />
Österreich geboren – außerhalb Österreichs<br />
liegt, interessieren sich sehr stark dafür,<br />
was politisch dort passiert. Schließlich<br />
leben ihre Verwandten, die sie immer wieder<br />
besuchen, in diesen Herkunftsländern.<br />
Nicht alle unserer Schüler/innen besitzen<br />
die österreichische Staatsbürgerschaft: Einige<br />
streben sie an, andere wiederum sehen<br />
keine Notwendigkeit dafür. „Kroatien<br />
kommt ohnehin demnächst in die EU, da-<br />
Brigitte Benischke<br />
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