Abteilung - HTL Braunau
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Evelyn Mayr<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Was es war – was es ist<br />
„Die wahre Prüfung einer Zivilisation ist nicht die Volkszählung, die Größe der<br />
Städte oder die Ernte – nein, es ist die Art von Menschen, die das Land hervorbringt“,<br />
meinte einst Ralph Emerson.<br />
Die sozialen und fachlichen Aufgaben einer<br />
Lehrerin, eines Lehrers sind derlei<br />
viele. Fragen wie „Wie wollen wir leben?<br />
Zu welcher Gesellschaft wollen wir uns<br />
hinentwickeln? Wer wollen wir sein, als<br />
Individuum, als Einzelne(r) und im Kollektiv?“<br />
begleiten seit Anbeginn des Lehrberufs<br />
meine pädagogischen Reflexionen.<br />
Gerade der Deutschunterricht ist mit der<br />
Beschäftigung mit Literatur und dem Ausdruck<br />
in Sprache und Gedankenfindung<br />
Hort der Entwicklung geistiger Eigenständigkeit<br />
und menschlicher Verantwortung.<br />
Selbstwerdung, Lernen als lebenslanger<br />
Prozess und die Einbettung erworbener<br />
Fertigkeiten, technische und mediale<br />
Kompetenzen in Sprache, Literatur und<br />
geisteswissenschaftlich-philosophische<br />
Horizonte sind die Herausforderungen des<br />
schulischen Alltags.<br />
Selbst vom Gymnasium kommend waren<br />
zwei bis drei Wochenstunden Deutsch<br />
pro Klasse zunächst eine Umstellung für<br />
mich. Besonders aber die Theaterwerkstatt<br />
und das Training für den Rhetorik-<br />
Wettbewerb im Landtag Linz haben es mir<br />
angetan: Hier kristallisierten sich durchaus<br />
Begabungen und Talente heraus, die<br />
im herkömmlichen Schulalltag nicht immer<br />
gleich präsent sind.<br />
Den Lehrberuf startete ich als Unterrichtspraktikantin<br />
am Halleiner Gymnasium.<br />
Nach fünf Jahren Exil in Bayern an der<br />
Fachoberschule und Berufsoberschule aufgrund<br />
akuten Jobmangels in Österreich<br />
(dort unterrichtete ich vorwiegend Abitur-<br />
und Fachabiturjahrgänge in Spanisch<br />
und Deutsch) haben mich private und<br />
kulturelle Gründe wieder zurück ins Österreichische<br />
gebracht. Zuvor hatten ausgedehnte<br />
Reisen in Europa, der Jakobsweg,<br />
viele Aufenthalte in Spanien, ein einjähriger<br />
Studienaufenthalt in Sevilla, später<br />
Reisen nach Nordafrika, Lateinamerika und<br />
in den Himalaya neue Horizonte für Lebensweisen,<br />
Kulturen und Sprachen eröffnet,<br />
aber auch den eigenen Wurzeln einen<br />
Stellenwert unter neuem Licht und Glanze<br />
verliehen.