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zusätzlichen Kosten für handelnde Unternehmen. Eine Stabilisierung der Wechselkurse – wie sieauch von der französischen Regierung ins Gespräch gebracht wurde – könnte die Kosten destransatlantischen Handels reduzieren. Zur Stabilisierung der Weltwirtschaft könnten eine stärkeremakroökonomische Koordinierung und Abstimmung der Wirtschaftspolitiken diesseits und jenseitsdes Atlantiks beitragen, die etwa auf einen Abbau globaler Ungleichgewichte gerichtet sind,den gemeinsamen Kampf gegen Steuerflucht und Steuervermeidung stärken oder die Einführungeiner weltweiten Finanztransaktionssteuer fördern. Von solchen – politischen – Gemeinschaftsprojektenwären deutlich größere Wohlfahrtseffekte zu erwarten, als von einer reinen Liberalisierungsagenda.Abgesehen davon hängt es von der konkreten Ausgestaltung des geplanten Freihandelsabkommenszwischen der EU und den USA ab, inwieweit mögliche gesamtwirtschaftliche Wohlfahrtsgewinneauch tatsächlich die Lebenssituation der Menschen in Europa und den Vereinigten Staatenverbessern. Damit das Abkommen eine positive Wirkung entfalten kann, muss es aus Sichtder Gewerkschaften insbesondere:- unter umfassender demokratischer Beteiligung der Parlamente und der Zivilgesellschaftverhandelt und kontrolliert werden,- klare, verbindliche und durchsetzbare Regelungen zum Schutz und Ausbau von Arbeitnehmerrechtensowie von Sozial- und Umwelt<strong>stand</strong>ards beinhalten und in keiner Weisesoziale und ökologische staatliche Regulierung behindern (wozu auch die Möglichkeitgehört, öffentliche Auftragsvergabe an die Einhaltung sozialer Bedingungen zu knüpfen),- garantieren, dass für entsandte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mindestens dieselben Arbeits<strong>stand</strong>ards und -rechte gelten, wie für andere Beschäftigte im Zielland,- nicht zu einer Liberalisierung oder Privatisierung öffentlicher Bereiche – insbesondere öffentlicherDienstleistungen – führen, oder Reregulierung behindern,- keine Regelungen zum Investitionsschutz enthalten, die zu einer Beeinträchtigung vonArbeitnehmerrechten führen könnten, oder die Möglichkeiten des Staates beschränken,sinnvolle Regelungen im Interesse der Bevölkerung oder der Umwelt zu erlassen.Eine klare soziale und ökologische Ausrichtung ist auch vor dem Hintergrund wichtig, dass dasAbkommen Ausstrahlungseffekte auf zukünftige Abkommen hätte und unter Umständen globaleStandards setzen würde.Der verhandelnden Europäischen Kommission müssen bezüglich dieser Punkte bereits im Verhandlungsmandatkonkrete Vorgaben gemacht werden. Dazu ist eine Veränderung des vorliegendenMandatsentwurfs notwendig. Im Folgenden werden die aus Sicht der Gewerkschaftenkritischen Punkte ausführlich erläutert.2.) Transparenz und Beteiligung der StakeholderEin transatlantisches Handelsabkommen kann gravierende Auswirkungen auf die Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer, aber auch auf die Belange anderer Stakeholder haben – etwa durchmöglichen Einfluss auf Umwelt- oder Verbraucher<strong>stand</strong>ards. Vor diesem Hintergrund müssen ausSicht des DGB nicht nur die Parlamente auf nationaler und europäischer Ebene, sondern auch dieSozialpartner und andere Vertreter der Zivilgesellschaft von Anfang an intensiv und dauerhaft inden Verhandlungsprozess einbezogen werden.3

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