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Studienarbeit

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teilte Zustimmung stießen. Die Ausdehnung ihrer verlegerischen Aktivitäten auf vernetzte computerisierteMedien wird inzwischen von vielen Zeitungsmachern als effektives Instrumentangesehen, um die Bindung zwischen der jungen Generation und Zeitungen neu zu beleben undsich ändernde Informations– und Kommunikationsmuster durch Benutzerforschung frühzeitig zuregistrieren 1 .Auch bei Teilen der erwachsenen Generation sind Anzeichen einer veränderten Mediennutzungfestzustellen. Besonders die Exponenten der vielumworbenen ‘Info–Elite’ werden inzwischenunter einer Lawine mehr oder weniger relevanter Informationen begraben. Als mögliche Lösungdieses Dilemmas bietet sich die rigorose Vorselektierung von Nachrichten an. Eine der wesentlichenstrukturellen Stärken vernetzter computerisierter Medien liegt gerade darin, daß mit ihrerHilfe individualisierte Informationspakete auf einfache Weise zusammengestellt werden können,sei dies in Form spezialisierter Diskussionsgruppen oder redigierter elektronischer Fachzeitschriften.Große Erwartungen werden auch an elektronische ‘Gatekeeper’ und ‘intelligente Agenten’geknüpft,die benutzerrelevante Informationen künftig automatisch aus elektronischen Netzeneinsammeln sollen.Über die technische Machbarkeit automatischer Nachrichtenfilter läßt sich ebenso trefflich spekulierenwie über deren mögliche gesellschaftlichen Auswirkungen 2 (vgl. dazu Kap. 2.2.2). Das Problemder Nachrichtenüberflutung wird sich jedoch proportional zur exponentiell wachsendenMenge produzierter Informationen verschärfen und könnte zu einer Art ökologischen Frage des21. Jahrhunderts werden. Der Einsatz fortgeschrittener Informations- und Kommunikationsmediengilt zur Zeit noch als Statussymbol, doch dies könnte sich zukünftig ändern. Trendsetter wäredann jener Personenkreis, der nicht gezwungen ist, derartige Medien zu nutzen.Der Informationsmarkt: Machtkampf zwischen Informations– und DienstanbieternBei der bereits erwähnten Gesprächsrunde Setting up a Digital Newspaper verglich Jan Lamers,Managing Director des belgischen Handelsblattes Financeel Economische Tijd, die derzeitigeSituation der Informationsanbieter mit derjenigen von Nahrungsmittelproduzenten vor und nachdem Aufkommen von Supermarktketten. Traditionell besaßen diese Produzenten weitgehendeAutonomie bei der Gestaltung ihres Produkts, ihrer Preise und Handelsbeziehungen. Diese Situationhat sich durch die Entwicklung zentral organisierter Distributionsnetze mittlerweile in ihrGegenteil verkehrt: “Today, the power ist held by the people who own the shelf space.” 3Informationsanbietern droht nach Lamers’ Ansicht heute eine ähnliche Situation. Wurden bislangverschiedene Medientypen über separate Distributionskanäle an die Kunden gebracht, so werdensich künftig die Anbieter digitaler Universaldienste zunehmend zwischen Kunden und Anbieterschieben. Die hiervon ausgehende Gefahr für Informationsanbieter im Allgemeinen und Zeitungsverlageim Speziellen kann Lamers zufolge kaum überschätzt werden: “Once we loose direct con-1. [Brö95], S.53f. vgl auch [Rie95a], S.31, 85ff, 1152. [Brö95], S.72ff, 80ff3. persönliche Mitteilung von Jan Lamers beim Roundtable Starting a Digital Newspaper des European Jounalism Center vom 11.–12Januar in Antwerpen.Entwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung 7

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