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Studienarbeit

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kel stellt nämlich bereits eine solche stilistische Einheit dar. Die von Kuhlen geforderte Kohäsivität(vgl. Kap. 3.1.1) dieser Einheiten kann in aller Regel vorausgesetzt werden (d.h., zumVerständnis eines Zeitungsartikels sind, abgesehen von der Rubrikangabe, keine weiteren Kontextinformationennötig). Die Segmentierung der Gesamtausgabe kann problemlos auf der Grundlagedeskriptiver Textelemente und formaler Texteigenschaften (Struktur- undLayoutinformationen) erfolgen – jede neue Artikelüberschrift markiert den Beginn einer informationellenEinheit. Das Hauptproblem hypertextgestützter Zeitungen liegt demnach weniger in derKonstruktion informationeller Einheiten als vielmehr in deren Strukturierung und Darstellung.Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit des Hypertextangebots müssen hierarchische Dokumentenstrukturensowie zusätzliche Navigationselemente eingeführt werden. Diese Mechanismen sindder traditionellen Zeitung fremd – dort wird die jeweilige Relevanz von Artikeln durch Layoutmechanismen(Kästen, Überschriftengrößen, Fotos etc.) signalisiert. Ob ein hypertextgestütztesAngebot in dieser Hinsicht den informationellen Wert des Papierprodukts vermitteln kann, ist ausheutiger Sicht eher zweifelhaft.Zusammenfassende SchlußfolgerungenObwohl Zeitungen nicht notwendigerweise an das Medium Papier gebunden sind, ist das ‘Benutzerinterface’der traditionelle Druckausgabe für die meisten Anwender geeigneter als eine Darstellungauf dem Bildschirm. Informationeller Mehrwert eines vergleichbaren Hypertextangebotserfordert zusätzlichen intellektuellen Aufwand (vgl dazu auch Kap. 8.0).Marketingargumente für ein Online–Angebot von Zeitungen sind aus Kundensicht der frühereErscheinungszeitpunkt, die Möglichkeit des internationalen Vertriebs, leichtere Archivierbarkeitund geringere Angebotskosten. Die Vermarktungschancen derartiger Angebote sind jedoch ungewiß,zumal zur Zeit ist nur schwer einschätzbar ist, bis zu welchem Grade computergestützte vernetzteMedien den Markt durchdringen und zur Konkurrenz traditioneller Medien werden können.Hinsichtlich der künftigen Informationsgewohnheiten gibt es ähnliche Unsicherheiten. Vielesspricht für eine zumindest mittelfristige Koexistenz der bestehenden und neuen Medientypen.Zeitungsverleger mögen angesichts unklarer ökonomischer Aussichten eine defensive Strategiegegenüber dem neuen Medientyp favorisieren. Sie sollten dabei jedoch beachten, daß die für dieGestaltung eines attraktiven Angebots unvermeidbare Lernkurve einen erfolgreichen kurzfristigenEinstieg erschwert. Zusätzliche Gefahren liegen in der drohenden Machtverschiebung zugunstender Anbieter elektronischer Diensten und im möglichen Online-Engagement von Anbietern konkurrierenderMedientypen im angestammten Verbreitungsgebiet. Die Option des “beobachtendenAbwartens” erscheint deshalb problematisch. Ein zumindest experimentelles Engagement imBereich computergestützter elektronischer Medien ist derzeit als Option vorzuziehen – und sei esauch nur als Element einer überlegten Defensivstrategie.Entwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung 17

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