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Studienarbeit

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7.3.2 Auswertung der Prototypingzyklen und des laufenden BetriebsEin hypertextgestütztes Online-Angebot für Tageszeitungen ist medienbedingt stärker strukturiertist als ihr gedrucktes Korrelat. Benutzer möchten mit möglichst wenigen Aktionen zu den sieinteressierenden Beiträgen gelangen. Hierzu ist eine starke Hierarchisierung der Dokumentenstrukturnötig, die tendenziell den selektive Umgang mit dem Informationsangebot verstärkt.Diese Beobachtung wird durch entsprechende Ergebnisse der Fragebogenauswertung gestützt(vgl. Kap. 7.1.4).Der Zwang zu selektivem Vorgehen wird allerdings von vielen Lesern als notwendiges Übel angesehen.Diese Aussage wird durch die exemplarische Auswertung der Logdateieinträge untermauert(vgl Tab. 10). Es erfolgten 68.8% aller Verzeichniszugriffe auf den seitenorientiertenGesamtindex (vgl. Kap. 4.1.1), jedoch nur 29.3% auf den artikelorientierten Gesamtindex. Derrubrik- und artikelorientierte Index der Titelseite wurde von lediglich 1.9% der Leser genutzt.Trotz der zur Verfügung stehenden Option, einzelne Artikel gezielt abzurufen, zog die Mehrzahlder Benutzer vor, mit dem ausgewählten Artikel gleichzeitig dessen Kontext, d.h., alle Artikel derentsprechenden Seite, übertragen zu bekommen. Die daraus ableitbare Schlußfolgerung lautet:längere Wartezeiten werden tendenziell in Kauf genommen, wenn die gleichen Art und Anzahlvon Benutzeraktion zur Übertragung von mehr Information (Artikeln) führte.Die von Online-Lesern vorgebrachte Kritik am (in der zweiten Prototypingphase) überarbeitetenDesign bemängelte in der Regel die große Anzahl der in Gesamtinhaltsverzeichnissen und Seitendokumentenintegrierten Navigationselemente. Positiv wurde vermerkt, daß mehrere Darstellungsalternativenverfügbar waren, von denen der Benutzer die ihm genehme wählen kann.An dieser Stelle bietet sich ein Vergleich mit den Benutzerreaktionen nach Einführung des von dertageszeitung überarbeiteten Layouts an. Dieses stellte anfangs ausschließlich rubrikbezogeneInhaltsverzeichnisse und eine artikelorientierte Dokumentenstruktur zur Verfügung, wobei mandavon ausging, daß diese Struktur für alle Leser angemessen ist (zum damaligen Zeitpunkt war diein dieser Arbeit vorgestellte statistische Auswertung noch nicht verfügbar). Dies stellte sichjedoch als Fehlannahme heraus: es kam zu einer Anzahl von Leserprotesten. Mittlerweile wirddeshalb zusätzlich das vom Prototyp her bekannte, nach Rubriken gegliederte, artikelorientierteGesamtverzeichnis angeboten. Es kann aus der Rubrikübersicht heraus aufgerufen werden.Das von der tageszeitung entwickelte neue Layout führt besonders bei Inhaltsverzeichnissen zueiner Vervielfachung der übertragenen Datenmenge. Es wird eine Dokumentenstruktur erzeugt, inder es nicht mehr möglich ist, mehrere Artikel einer Rubrik mit nur einer Aktion anzufordern. DieAnalyse der Logdateien (vgl. Tab. 10) legt jedoch nahe, daß genau diese Option angeboten werdensollte. Die in dieser Arbeit entwickelten multiplen Dokumentenstrukturen bieten hingegen verschiedeneNavigationsalternativen für den gleichen Informationskorpus an. Diese Entwurfsentscheidungwird durch die empirisch nachweisbaren, unterschiedlichen Leservorlieben (ca. 70%seitenorientierte Navigation, ca. 30% artikelorientierte Navigation) gerechtfertigt Das (auch beimPrototypen notwendige) ständige Umschalten zwischen Inhaltsverzeichnis und Artikels wurdeEntwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung 75

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