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Studienarbeit

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Die Option des Abwartens ist jedoch aus mehreren Gründen problematisch. Erstens bringt dieInstallation eines Online–Angebots neben technischen Anforderungen auch solche im gestalterischen,redaktionellen und organisatorischen Bereich mit sich. Dies gilt weniger für die nötigetechnische Ausstattung als für die zuweilen um Größenordnungen aufwendigere Integration inden Produktionsprozeß, die Konzeption und das Design des Angebots. Einige der wichtigstenGründe dafür seien im folgenden genannt:•Oft tauchen technische Schwierigkeiten beim Versuch auf, Texte und Layoutmerkmale ausdem Format des Redaktionssystems in jenes des Online–Mediums zu konvertieren. Dies istiauch und gerade beim Einsatz von fortgeschrittener Layout–Software (z.B. Quark XPress,PageMaker) der Fall 1 .•Die Präsentation hypermedialer Online–Angebote unterscheidet sich erheblich von derjenigeneines Printprodukts. Die Gestaltung eines solchen Angebots bedarf spezieller Qualifikationenin der Layoutabteilung. Diese sind in traditionellen Zeitungsverlagen zumeist nichtvorhanden.•Multimediale Präsentationsformen bringen neue Arbeitsprofile für Redakteure mit sich 2 . Hiersind Zeitungsredakteure i.d.R. schlechter vorbereitet als ihre Kollegen aus den Redaktionender Hochglanzmagazine, der Rundfunk– und der Fernsehstationen. Zudem muß das Angebotin der Regel dem Interessenprofil der Online–Leserschaft angepaßt werden. Dies betrifftsowohl die redaktionelle Themenauswahl als auch die Bereitstellung technischer Dienste(z.B Archiv–, Such– und Filterfunktionen).•Die Kommunikation zwischen Rezipienten und Produzenten wird durch elektronische Netzeradikal vereinfacht. Kommunikationsdienstleistungen für Leser müssen in der Regel ausgeweitetwerden. Die in diesem Bereich arbeitenden Personen sollten sich zuvor mit der Nutzungs–und Diskussionskultur in elektronischen Netzen vertraut gemacht haben 3 .Zweitens ist fraglich, ob die Investitionskosten für den Aufbau und den Betrieb eines Online–Angebots in Zukunft geringer sein werden. Wahrscheinlicher ist, daß sich die Nutzer an ständigverbesserte Dienste gewöhnen und diese schließlich als selbstverständliche Minimalvoraussetzungeines professionellen Angebots ansehen werden. Die Hürden für den Einstieg künftiger Anbieterwerden dadurch laufend erhöht. Je mehr sich die Kluft zwischen entwickelten elektronischenDiensten und der traditionellen Printproduktion verbreitert, desto mehr schwindet die Option,einen solchen Dienst mit Verlagsmitarbeitern organisch aufzubauen. Das fehlende Know–Howkann schließlich nur noch über externe Spezialisten oder Firmenakquisitionen beschafft werden.Bedingt durch wachsende Konkurrenz wird es drittens immer schwieriger, das eigene Online–Produktsichtbar am Markt zu plazieren. Der einfache Hinweis “auch wir sind jetzt online” wird inZukunft immer weniger ausreichen, potentielle Nutzer von der Relevanz des eigenen Angebots zuüberzeugen.1. [Bou95]2. [Brö95], S. 4f3. [Kat94], S. 50ff10 Entwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung

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