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Studienarbeit

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Die traditionellen Medienanbieter (Zeitung, Zeitschrift, Rundfunk und Fernsehen) verfügen hinsichtlichdes neuen Mediums jeweils über partielle Kompetenz. Sie alle stoßen derzeit im Bereichder computergestützter Online-Medien als Konkurrenten aufeinander. Erschwerend kommt hinzu,daß dies im diskursiven Universum des Internet mit seinen zumeist frei verfügbaren Informationsangebotengeschieht.Direkte Konkurrenz mit Zeitschriften–, Rundfunk– und Fernsehredaktionen im gleichen Mediumist für Zeitungsverleger eine historisch neue Situation. Zwar gelten Tageszeitungen immer nochals traditionell wichtigster Informationsanbieter in ihren Verbreitungsgebieten 1 , doch ihre Sonderstellungals einziges regional verankertes öffentliches Forum ist spätestens seit der Deregulierungdes Rundfunkmarktes und dem damit verbundenen Aufkommen lokaler Radiosender gefährdet.Es ist durchaus vorstellbar, daß eine agile lokale Rundfunkredaktion, die ein zusätzliches Angebotim Bereich vernetzter computergestützter Medien zur Verfügung stellt, eine Tageszeitungsredaktionhinsichtlich Aktualität und Recherche überflügeln kann. Dies gilt ebenso für Regionalredaktionenvon Fernsehanstalten. Werbekunden werden derartige Entwicklungen sorgfältig verfolgen.Alle Anbieter traditioneller Medientypen befinden sich in einer ähnlichen Ausgangslage. Sie müssenjenseits ihrer angestammten Tätigkeitsfelder zusätzliche Kompetenz aufbauen, um attraktiveOnline–Angebote zu schaffen. Zeitungen und Zeitschriften besitzen dabei einen gewissen Startvorteil,da die Kommunikation im Internet nach wie vor hauptsächlich narrativ geprägt ist (vomVerschwinden der Schrift zugunsten eines mehr graphisch orientierten Angebots kann zur Zeitkeine Rede sein – im Gegenteil: Computernetzwerke wie The WELL wurden bereits als einemoderne Form des klassischen literarischen Salons beschrieben 2 ). Zudem ist die Übertragungaudiovisueller Informationen zum Endkunden wegen immer noch stark begrenzten Netzbandbreitenzur Zeit wenig attraktiv. Andererseits zeigen vielfältige Aktivitäten gerade der Rundfunk– undFernsehanbieter im Online-Bereich, daß die Erweiterung ihres redaktionellen Profils in Richtungtextueller Angebote mit kalkulierbarem Aufwand machbar ist. Dies alles sollte für ZeitungsverlegerGrund genug sein, ihren knappen Vorsprung zu verteidigen und – wenn möglich – auszubauen.Die Produktion: Lange Lernkurve für Electronic PublishingDas Engagement im Online–Bereich wird von Verlagen in der Regel als Zukunftsinvestition angesehen3 . Dies gilt insbesondere für die im Internet abrufbaren Zeitungen. Nicht zuletzt wegen derzeitfehlender Abrechnungsmechanismen wird hierbei bewußt in Kauf genommen, daß Online–Zeitungsausgaben, ökonomisch gesehen, derzeit ein Verlustgeschäft sind.Angesichts ungewisser Ertragsmöglichkeiten und der großen Konkurrenz sieht sich jeder Zeitungsverlegerzunächst mit der Frage konfrontiert, ob ein Engagement in diesem Bereich derzeitüberhaupt sinnvoll ist. Die Option “Abwarten und Beobachten” 4 erscheint vielen Entscheidungsträgernbesonders angesichts schwer kalkulierbarer Investitionskosten attraktiv.5. [Rie95a], S.281. [Rie95a], S. 82. [Eis94], S. 1053. [Brö95], S.45f4. [Eis94], S.142 (Tabelle)Entwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung 9

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