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Studienarbeit

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2.2 Traditionelles und elektronisches PublizierenWorin bestehen die wesentlichen Merkmale traditioneller Zeitungen? Welche Vorzüge und Nachteilekann demgegenüber ein elektronischer Dienst aufweisen? Welche Ziele können sinnvollerweisemit einer elektronischen Zeitung verfolgt werden? Wir werden zunächst versuchen, unsdiesen Fragen durch eine einleitende Darstellung der Funktion des Massenmediums ‘Zeitung’ zunähern.Zeitungen vermitteln der Öffentlichkeit portionsweise aktuelles oder aktualisiertes Wissen übergesellschaftliche Entwicklungen und Zusammenhänge. Dieses Wissen und der diskursive Prozeß,in dem es hervorgebracht wird, gewährleisten den kulturellen und ideologischen Zusammenhaltdes selbstregulierenden, sozialen Systems einer Gesellschaft. Massenmedien institutionalisierendie Beschaffung und Verbreitung aller Arten von Nachrichten. Sie strukturieren Informationen ineiner Form, die es dem Leser erleichtert, deren jeweiligen Kontext und Relevanz zu erkennen.Diese Beobachtungen mögen Otto Groh dazu bewogen haben, Zeitungen als ein Kulturwerkzeugzu beschreiben, das die Wesensmerkmale Aktualtität, Periodizität, Publizität und Universalitätaufweist 1 . In demokratisch verfaßten Gemeinwesen haben Zeitungen zudem eine kommunikativeFunktion – sowohl auf freiwilliger Basis (Veröffentlichen von Leserbriefen) wie auch rechtlichverankert (Verpflichtung zur Veröffentlichung von Gegendarstellungen).Wenn wir – in idealtypischer Vereinfachung der Sachlage – davon ausgehen, daß der Leser dervon ihm favorisierten Zeitung vertraut, bedeutet dies, daß er den Prozeß des Auswählen, Strukturierensund Darstellens von Information teilweise an die Redakteure ‘seines’ Publikationsorgansdelegiert. Er erwartet von ‘seinem’ Medium in diesem Fall nicht nur Aufklärung über das, was ihninteressiert, sondern auch über das, was ihn (nach Meinung der Redaktion) interessieren sollte.Diese Feststellung gilt in demokratisch verfaßten Gemeinwesen mit verbriefter Pressefreiheitungeachtet aller ideologiekritischen Vorbehalte. Die redaktionelle Auswahl und Bearbeitung vonNachrichten wird hier vom Leser subjektiv eben nicht als Zensur und Manipulation empfunden,sondern als notwendiger und geldwerter Informationsfilter.2.2.1 Charakteristika traditioneller und elektronischer ZeitungenNach diesem kurzen Exkurs können wir uns nun den spezifischen Stärken und Schwächen des traditionellenund elektronischen Publizierens zuwenden. Dabei sind uns die positiven Eigenschaftentraditioneller, d.h., gedruckter, Ausgaben so selbstverständlich, daß sie erst im Vergleich mit ihremelektronischen Pendant wahrgenommen werden. Eine Zeitung ist an vielen Orten erhältlich, kannauf Wunsch aber auch ins Haus zugestellt werden. Sie ist erschwinglich und leicht transportierbar.Man kann sie sowohl am Frühstückstisch, in Verkehrsmitteln oder in der Badewanne benutzen.Eine Zeitung kann kostenlos tagelang aufbewahrt und abschnittsweise gelesen oder archiviertwerden. Sie bietet dem Leser die Freiheit, Passagen oder ganze Artikel zu überspringen. Das vertikalausgerichtete Format erlaubt, große Informationsmengen schnell und durch alleiniges Bewe-1. [Gro60], S. 621Entwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung 11

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