Studienarbeit

nig pro Seite ausgedruckt werden könnte, lägen die aufzubringenden Gesamtkosten (Gebühren,Material, Energie) bereits bei ca. DM 0.70. Dies entspricht der Größenordnung heutiger DruckundVertriebskosten der tageszeitung. Berücksichtigt man die real existierenden Wartezeiten unddie Abschreibung der technischen Ausstattung, liegt dieser Wert sogar beträchtlich höher.Die Qualität und die Kosten künftiger Netzinfrastruktur sind demnach wichtige Faktoren für diezukünftige Entwicklung von Online-Informationsangeboten. Dies gilt in mindestens ebensogrossemMaße für künftige Benutzerinterfaces. Eine kurzfristig verfügbare Alternative zu hochauflösendenelektronischen Displays könnte dabei das Home-Printing sein. Die graphische Auflösungin Zeitungsqualität stellet für Computerdrucker kein Problem mehr dar. Ideal für die Ausgabe vonZeitungen wäre ein doppelseitiger DIN A3 Drucker, deren Erstellungskosten im Bereich von DM0.01 pro Druckseite liegen. Da es sich bei Zeitungen um typische Wegwerfprodukte handelt, solltehierbei eine bei Computerdruckern längst überfällige, umweltfreundliche Technologie eingesetztwerden, nämlich wiederverwertbare Medien. Denkbar wäre der Einsatz von qualitativ hochwertigemPapier zusammen mit Druckertinte, die sich bei z.B. bei hohen Temperaturen, starker UV-Strahlung oder elektrostatische Einwirkung farblos zersetzt. Es sei angemerkt, daß für alle künftigenSzenarien eine Gesamt-Ökobilanz wünschenswert wäre. Zwar haben viele Online-Leser dievon ihnen vermutete ressourcenschonende (weil papierlose) Form des Angebots begrüßt, doch derBeweis ihrer Vermutung steht noch aus.Abschließend seien kurz die ethischen Grenzen von Online-Angeboten erwähnt. Dies betrifftweniger deren Inhalte als vielmehr den Umgang mit Benutzerdaten. Angesichts unklarer Finanzierungsmöglichkeitensehen einige Zeitungsverleger eine künftige Verdienstquelle im Erstellen vonKunden-Informationsprofilen, die z.B. für Direktmarketing eingesetzt werden können. Die Verantwortlichensollten sich vergegenwärtigen, daß die Aufgabe und Existenzgrundlage von Presseorganennicht darin besteht, Information über ihre Leser zu sammeln, sondern darin, eben dies fürihre Leser zu tun.80 Entwicklung einer World Wide Web Ausgabe einer Tageszeitung